Alpinteam - Klettersteig mittel & Bergtour schwer
Führung: Maj-Britt Macher, Daniel Auer
04.-05.08.2018
Hoher Berg mit langem Abstieg
Am Samstag gemütlicher Aufstieg vom Aljaž-Haus (1015m) über den Prag-Weg zum Stanič-Haus (2332m). Ein netter Mix aus Wandern, ein bißchen Felskraxelei und sehr vereinzelten Stahlseilen. Nach ausreichender Rast mit teils fester (Gulasch, Apfelstrudel), teils flüssiger (Radler) Stärkung wanderten wir noch auf den nahegelegenen Begunjski Vrh, der mit Windstille und schönem Julier-Panorama punktete. Dementsprechend lange blieben wir auch oben... Unter anderem konnten wir von hier aus auch unser morgiges Ziel, den Triglav, mit dem gesamten (gut bevölkerten) Aufstiegsweg bewundern.
Der Hüttenbrauch, den Indoor-Waschraum und das WC nur über Nacht (bis 06:00 Früh) offen zu halten, war etwas gewöhnungsbedürftig, aber bei so angenehmen Wetterbedingungen tut's Outdoor auch. Und Wasser gibt's da oben ja wirklich nicht viel, also sparen, sparen, sparen...
Sonntag früh starteten wir nach einem deftigen Ham&Eggs-Frühstück um 07:00 in Richtung Kredarica und erreichten ca. 1h später das Triglav-Haus. Von hier aus waren schon einige Leute im unteren Teil des Klettersteigs zu sehen. Für uns war der Weg zum Glück großteils frei, nur an zwei Stellen legten wir eine Zwangspause ein, um eine riesige, entgegenkommende Gruppe vorbeizulassen. Deren Klettersteig-Sets - soweit vorhanden - waren teilweise recht abenteuerlich und boten gutes Anschauungsmaterial für die Teilnehmer.
Inzwischen war auch die Eintages-Speed-Partie, bestehend aus Alois, Benjamin und Hannes, zu uns gestoßen und begleitete uns dann die restliche Tour.
Gegen 10:00 waren wir dann am Gipfel auf 2864m und fanden sogar noch freie Sitzplätze :-) Wie am Tag davor war das Panorama eher von Nah- als von Fernsicht geprägt, aber so lernt man Julische Geografie (Razor, Mangart, Jalovec, Škrlatica, Rjavina, Cmir,...). Der schon legendäre Getränkeverkäufer darf natürlich auch nicht unerwähnt bleiben, auch wenn er mit uns wenig Geschäft gemacht hat.
Um 10:30 ging es dann ans Eingemachte: 1800Hm Abstieg über den Bamberg-Weg. Über weite Strecken "typisch julischer" Geröllpfad, mit einzelnen Seilen an nicht nachvollziehbaren Stellen und einigen ebensowenig nachvollziehbaren fehlenden Seilen an anderen... Zweimal wurde deshalb auch Daniels Seil ausgepackt, weil die Kraxelstellen bergab doch etwas happig waren. Aber dafür hat man's ja mit.
Diese Showeinlagen, sowie ein Verhauer einses Gruppenteils bei der Wegfindung, kosteten natürlich Zeit, aber gegen 16:00 kamen wir endlich erleichtert am Luknja Pass (1758m) an. Da die Blitzortungs-Apps böse Dinge meldeten und die Wolken auch durchaus dunkel herschauten, war beim Schlußabstieg dann eher Gasgeben angesagt, und um 17:15 erreichten wir wieder unseren Ausgangspunkt beim Aljaž-Haus.
Vielen Dank an die tapfer durchhaltende Gruppe und meinen Co-Führer Daniel!
Text: Maj-Britt Macher
Fotos: (c) Daniel Auer, Alois Goller, Maj-Britt Macher
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