Fotos I Falcons - eine Hochsommerwanderung im Juni

23.06.2013

Allgemeine Führungstouren

Führung: Alexander Kröpfl

„Es schätzt, wer in die Berge geht,
den Wind, der von der Küste weht.
Doch wehe wenn dir Regentropfen
später auf den Schädel klopfen.“


Wenn die Sonne vom Himmel lacht und das Badewetter die Menschen in die Bäder lockt, gibt es ein unerschrockenes Grüppchen von Bergfreunden, die gerne der Einladung von Alexander Kröpfl folgt, den Gipfel Falcons (1.693 m) zu erklimmen.

Der Tag beginnt allerdings erstmal gemütlich bei einer Tasse Cappuccino in Pontebba. So gehört sich das in Italien! Mit den PKW´s geht’s dann weiter nach Frattis wo ein atemberaubender Blick auf die Gipfel der Crete di Gleris in südlicher Richtung die Vorfreude auf den Bergtag steigen lässt.

Wir können noch ein Stück entlang der Straße auf das Massiv zufahren, um am Ende des Tals mit dem Aufstieg zu beginnen. Der Steig führt uns auf der Nordseite des Berges durch eine Rinne, die zum Glück nicht von der lieben Sonne „bestrahlt“ wird immer höher hinauf. Wir entdecken sogar noch ein Schneefeld, das eine schöne, wellenartige Oberflächenstruktur angenommen hat und durch dunkle Staubeinlagerungen sehr plastisch wirkt. Unweigerlich denken wir an einen kühlenden See.

Bald erreichen wir den Sattel Forcella alta di Ponte di Muro auf 1.562 m. Nach einer kleinen Stärkung wandern wir auf dem latschengesäumten Pfad Nr. 429 in östlicher Richtung zielstrebig auf den Gipfel Creta di Ponte di Muro zu (1.674m). Wie häufig in den Bergen Friauls ist auch dieser Berg mit einer kleinen Madonnenstatue geschmückt. Wir genießen die herrliche Aussicht ringsum, freuen uns über den leichten, erfrischenden Wind in der Höhe und sehen von hier schon den nächsten Gipfel, den wir heute noch erreichen wollen – I Falcons mit 1.693 m. Zuvor müssen wir jedoch wieder einige Höhenmeter absteigen und weiter in östlicher Richtung auf eine mittlerweile verlassene Alm zuwandern. Hier erwartet uns ein Relikt aus längst vergangenen Tagen. Einige Überreste von Mauern alter Gebäude und eine Tunnelstellung aus der Zeit des Ersten Weltkriegs können wir besichtigen. Und da wir (zufällig) Stirnlampen im Gebäck haben, wagen wir uns sogar bis ins Innere dieser dunklen Anlage.

Auf dem serpentinenartig angelegten Pfad zum Gipfel des Falcons, der wohl auch in den Kriegsjahren angelegt wurde, stoßen wir noch auf einen weiteren Stollen, den wir auch in Augenschein nehmen. Gegen Mittag erreichen wir schließlich den höchsten Punkt unserer Tour – I Falcons.

Von hier blicken wir beinahe aus der Vogelperspektive in die Tiefe des Kanaltales und bestaunen die kühn geschwungene Führung der Autobahnbrücken. Aber auch der Ausblick ringsum ist großartig und wir verweilen gerne um uns zu stärken und ein wenig auszurasten. Der Weg führt uns dann eine Weile entlang des Höhenrückens und geht langsam in den Abstieg zur Slenza Alm über. In der Zwischenzeit hat sich in der Ferne ein Wärmegewitter zusammengebraut und mit leichtem Donnergrollen im Rücken machen wir uns rasch auf den Weg in Richtung Case Promolina, einem Weiler mit einigen Häusern und Wiesen ringsum. Durch eine zauberhafte Waldlandschaft, mit gewaltigen Baumriesen, moosbewachsenen Steinblöcken und wurzelumschlungenen Felsformationen wandern wir zügig ins Tal.

Zwar fallen mittlerweile Regentröpfchen vom Himmel, doch im Wald sind wir gut geschützt. Als wir Case Promolina erreichen, packen wir unseren Regenschutz aus, jedoch legen wir ihn schon nach einigen Gehminuten wieder ab. Die Sonne strahlt vom Himmel als wäre nix gewesen!

Zufrieden nach einer wunderschönen Wanderung in den friulanischen Bergen lassen wir den Tag in der Trattoria bei feinem Essen und köstlichem Wein ausklingen.

Bericht:  Gerhild Carlström

Fotos: 2013 © Alexander Kröpfl

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