Längentaler Weißerkogel
Am 06.03.2022 trafen wir uns in der Früh um gemeinsam ins Sellraintal zu fahren, um dort unsere geplante Skitour zum „Längentaler Weißerkogel“ zu starten. Bei eisigen minus 16 °C machte sich die 15-köpfige Gruppe und der fast im Auto vergessene Border Collie Rocky, um ca. 07:00 Uhr am Parkplatz des Alpengasthofes Lüsens bereit für den Aufstieg. Wir starteten auf einem breiten Forstweg (Langlaufloipe) Richtung Süden taleinwärts. Der Weg zielte nach rechts bis zum Waldrand. Dort ging es über schneisenartige Steilstufen hinauf ins Längental. Hier wurden die Fähigkeiten der Gruppe auf die Probe gestellt, da dieses Teilstück der Tour abgerutscht und in den frühen Morgenstunden zusätzlich noch ziemlich eisig war. So manch einer befreite sich von den Skiern um diese Steilstufen zu Fuß zu bewältigen, andere plagten sich ohne Harscheisen den Weg hinauf. Oben angekommen wanderten wir an zwei kleinen Almhütten vorbei entlang des Baches taleinwärts. Nun ging es relativ flach Richtung Talmitte über mehrere Stufen am rechts von uns gelegenen Westfalenhaus vorbei. An dieser Stelle kam uns der Gedanke, dass das Längental seinem Namen alle Ehre machte. Wir wählten dann die Route, welche links an den Moränen-Hügel vorbeiführte. Die Temperaturen blieben fortwährend kalt. Die morgendliche Sonne streifte bereits die Gipfel der 3000er ringsum und auch wir sehnten uns nach wärmenden Sonnenstrahlen auf unseren kalten Gesichtern. Bevor wir das Längentalerjoch erreicht hatten drehte die Route nach rechts um unser Ziel anzusteuern. Im letzten Abschnitt unserer Tour stärkte die Sonne nun auch unsere schon etwas müden Beine. Der Blick auf das nahegelegene Skidepot und auf das metallene Kreuz unseres Zielgipfels mobilisierte nochmals die ein oder anderen Kräfte. Am Skidepot angelangt war die Rast nur kurz, denn wir erstiegen unsere letzten Schritte zum Längentaler Weißer Kogel zu Fuß. Am Gipfel angekommen wurden wir für unsere Mühen, der 1600 Höhenmeter und knapp 10 Kilometer Wegstrecke, belohnt. Der aussichtsreiche 3000er bot uns faszinierende Ausblicke auf eine beeindruckende Bergkulisse. Der mächtige „Schrankogel“ war nur einen Steinwurf entfernt. Doch die Gipfelrast war nur von kurzer Dauer, da der Wind das Verweilen ungemütlich machte. Nachdem wir unsere Skier für die Abfahrt bereit machten fuhren wir ein kleines Stück entlang der Aufstiegsspur ab um dort auf die gesamte Gruppe zu warten und in der Sonne die ersehnte Einkehr nachzuholen. Das Skifahren über den Gletscherhang bei super Schneeverhältnissen war die Belohnung und zugleich der gelungene Abschluss einer perfekten Skihochtour.
Holzknecht Sophie