Früh klingelte der Wecker am Morgen des 1. April 2017. Eine kleine Gruppe von fröhlichen Menschen traf sich um 5.00 Uhr beim Feuerwehrhaus in Umhausen um die Anreise ins hinterste Kaunertal anzutreten.
Unser Tourenführer Hansjörg, Ursula, Evi mit Stefan und ich, die Schwester von Hansjörgs Frau Ingrid aus Osttirol. Meine Teilnahme erfuhr ich erst auf der Anreise ins Ötztal, also recht kurzfristig. Aus diesem Grund blieb auch meine Tourenausrüstung hinter dem Felbertauern im Defereggental und ich wurde kurzerhand mit Equipment der Alpinfamilie Fiegl ausgestattet. Die Schuhe zu groß, die Schi zu lang und der Helm zu klein.
Gegen 7:00 Uhr in der Früh starteten wir unsere Tour durch das Krummgampental in Richtung Glockturm. Nach einsamem Aufstieg in mäßigem Tempo, perfekt angepasst an unsere kleine Gruppe, erreichten wir nach ca. zwei Stunden eine etwas ausgesetzte Geländekante. Hier war kurzfristig volle Konzentration gefordert, doch alle meisterten die Passage mit Bravour. Von hier aus hatten wir einen ersten Blick ins Riffeltal, durch das der Normalanstieg auf den Glockturm führt. Wir waren froh über die Entscheidung von Hansjörg, uns nicht schon am Morgen in die Ameisenstraße eingereiht zu haben. Die nächste halbe Stunde stiegen wir im Zick-Zack mit wenigen Spitzkehren zum Skidepot auf. Hier beschloss Evi, gut eingepackt und geschützt vor dem teilweise starken Föhn, auf uns zu warten. Zu viert stapften wir – teilweise behindert durch starken „Gegenverkehr“ – zum Gipfel hinauf. Oben angekommen hatten wir das Glück, den Blick in die Ferne ohne viel Publikum genießen zu können.
Zurück am Schidepot begann erst die wahre Herausforderung für mich. Eigentlich „fürchtete“ ich mich wegen der zu großen Schischuhe vor dem Aufstieg, diesen habe ich aber ohne Blasen an den Füßen überstanden. Schon bei der ersten Querpassage des Hanges wurde mir bewusst, dass ich die Kurven wohl nicht an der von mir beabsichtigen Stelle schaffen würde. Die Länge der Schi und die „Passform“ meiner Schuhe erforderten einen Plan B. Also beschloss ich, mir im ersten Teil der Abfahrt mit Spitzkehrentechnik in den Kurven zu behelfen…. auch eine Lösung.
Nachdem wir bei einer kurzen Rast in einer windgeschützten Mulde der Sonne die Chance gaben, den harten Schnee in Firn zu verwandeln, ging dann das richtige Vergnügen los. Herrliche Hänge ermöglichten eine Abfahrt mit Genuss bis zu den geparkten Autos.
Beim gemütlichen Mittagessen in Prutz beschloss die kleine Gruppe, bei der nächsten Gelegenheit wieder mit dem Alpenverein Umhausen „auszurücken“. Und mich nehmen sie ja vielleicht auch wieder einmal mit….Ich habe mir jedenfalls vorgenommen, sicherheitshalber immer den Koffer für alle Eventualitäten zu packen.
Marie Erlsbacher