Start unseres Kletterwochenendes war bereits Freitagmittag. Da wir
Fahrgemeinschaften bildeten, trafen wir uns in Klausen hinter dem Brenner. Nach
der Prophezeiung eines Südtirolers, der sich über den späten Zeitpunkt unseres
Startes wunderte - „Sem, werets wöhl is weiße Kreiz brauchen, wennets nö zur
Longkofelhütte wellet“ – starteten wir als 8 köpfige Gruppe vom Sellajoch.
Da das Wetter gut war und alle voll motiviert, zeigten wir der
Nostalgiegondelbahn die kalte Schulter und marschierten los.
Wir querten die Almböden und einige Schneefelder und gelangten nach zwei
Stunden zur Langkofelhütte. Leider lag diese schon im Schatten, was wir auch
kund taten. Der Wirt meinte: „Sem wertse uma viertel noch siebene schön nö amol
kemen.“ Da wir glaubten, es handle sich um einen Spaß, waren wir positiv
überrascht als die Sonne sich wirklich wieder blicken ließ! Nach einem
herrlichen Abendessen genossen wir noch bis nach neun Uhr Sonne, Wein,….auf der
Terrasse. Wie spät der Abend wurde, konnte vor lauter lachen (und dem Wunsch
zur Seiseralm zum Tanz zu gehen) nicht genau festgehalten werden!?!?
Auf alle Fälle trafen sich alle pünktlich um 07:30 zum Frühstück. Über Geröll
und Schutt ging es zum Einstieg des Schusterklettersteigs. Nach einem
Sicherheitscheck und der Bekanntgabe der Kletterregeln (wer nicht richtig
sichert bezahlt ein Glas „Wasser“) ging es los. Teils über einen gut
gesicherten Klettersteig und teils durch freies Klettern erreichten wir um
11:30 Uhr den Gipfel des Plattkofels.
Dort bot sich uns ein herrlicher Rundblick über die Dolomiten und die
Seiseralm. Nach einer Rast und guten Stärkung begaben wir uns auf der Westseite
zum Abstieg. Hier war es nur mehr leichtes Gelände, wobei wir den ganzen Berg
umrunden mussten, bis wir das Sellajoch wieder erreichten. Wie sich heraus
stellte war es eine gute Entscheidung schon am Freitag zu starten, da es am
Sonntag bald regnete. Ein „Berg Heil“ und „Vergalt`s Gott“ an Armin und Hemi
(Co-Organisator).
Evelyn Auer und Simone Frischmann