Für den 20. und 21.07.2013 lud unser Tourenführer Armin Kuprian zu einer Tour rund um die Kalkkögel in den Stubaiern ein. Insgesamt 8 AV-Mitglieder folgten der Einladung und so chauffierte Lukas in den Mittagsstunden des Samstags "einen Bus voll" Bergwanderer ins Stubaital.
Das Wetter war sommerlich und in diesem Jahr zum ersten Mal richtig heiß. Daher fiel die Entscheidung, die ersten Höhenmeter aus dem Tal zu sparen, sehr schnell. Wir schwebten also mit den Gondeln der Schlick 2000-Bahnen höher und genossen das Panorama und den herrlichen Blick auf die umliegenden Berge. Am Sennjoch (2.100 m) hieß es dann aber endgültig: aus eigener Kraft fortbewegen!
Ein guter Wanderweg führte uns über den Niederen Burgstall mit leichtem Auf und Ab zum Schlicker Schartl (2.436 m) und weiter zum Seejöchl (2.518 m). Wir bewunderten und fotografierten die wirklich außerordentliche Blumenvielfalt und staunten unter welch unwirtlichen Bedingungen die schönsten Farben leuchteten. Am Seejöchl hatten wir bereits einen ersten Blick auf unser heutiges Tagesziel, die Adolf-Pichler-Hütte (1.977 m), die einige Meter über der Kemater Alm liegt. Nach einer kurzen Rast schlenderten wir gemütlich durch das karge Kar zur Hütte und richteten uns dort für die Übernachtung ein. Die Sonnenanbeter/innen kamen leider nicht mehr ganz auf ihre Rechnung. Immer wieder zogen jetzt Wolken vorüber und sorgten dafür, dass wir uns doch Jacken anziehen mussten. Die Freundlichkeit und Bewirtung auf der Adolf-Pichler-Hütte ließen allerdings keine Wünsche offen.
Armin studierte die Karte und meinte schließlich, dass man die eigentlich geplante Route über Hoadlsattel und Widdersbergsattel zum Ampferstein möglicherweise etwas erweitern bzw. abändern könnte. Nach Rücksprache mit der Hüttenwirtin beschlossen wir also am Sonntag in der Früh zur Alpenklubscharte (2.451 m) aufzusteigen und dem Gsallersteig auf der Ostseite der Kalkkögel zu folgen. Die ersten Sonnenstrahlen kämpften sich gerade durch die Hochnebel und gaben fantastische Tief- und Weitblicke frei. Der nun folgende Weg wurde schmaler und war auch mit kleinen "Herausforderungen" gespickt. Wir bückten uns unter Felsvorsprüngen durch und schwindelten uns um Ecken und Zacken. Schließlich gelangten wir in eine Rinne und meinten vorerst es gäbe keinen Weiterweg. Nach wenigen Höhenmetern öffnete sich der Fels aber für einen Abstieg auf die Westseite. Allerdings mussten wir hier die ersten Höhenmeter durch eine noch mit Schnee gefüllte Rinne abklettern. Die Seilsicherung bzw. tatkräftige Unterstützung aller männlichen Teilnehmer half auch uns Frauen dieses Teilstück unfallfrei zu überwinden.
Weiter ging's jetzt zur Hochtennspitze (2.549 m). Und weil mittlerweile Mittag war, beschlossen wir, diesen Gipfel als unser Tagesziel zu deklarieren. Es gab also wieder Pause mit essen, trinken und "Berge schauen".
Im Abstieg ließen wir Hoadlsattel und Widdersbergsattel "links liegen" und folgten dem direkten Weg zur Schlicker Alm (1.643 m). Dort genossen wir das wohl verdiente Eis, Kuchen und Kaffee bevor wir uns Kühlung im nahen Speicherteich verschafften. Die ganz "heißen" Männer wagten sogar eine Runde schwimmen, während die anderen nur die Füße ins kühle Nass hielten.
Noch eine gute Stunde Marsch durch etwas kühleren, schattigen Lärchenwald trennten uns vom Auto am Parkplatz der Schlicker Alm Bahnen. Am Heimweg philosophierten wir noch ein wenig über das Erlebte und planten für die bergsteigerische Zukunft.
An dieser Stelle einen ganz herzlichen Dank: An Armin für die gute Organisation und Durchführung der Tour und an Lukas für den sicheren Transport aller Teilnehmer!
Ingrid Fiegl