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SicherAmBerg-Kurse Stop or Go und Notfall Lawine, 17. - 20.2.2011 (SicherAmBerg Winter-Kurse, 17. - 20.2.2011)

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SicherAmBerg-Kurse Stop or Go und Notfall Lawine, 17. - 20.2.2011

Bericht von Beate Pumpler

Freitagabend, schnell die Schitourensachen ins Auto und ab nach Bliblablutal, weil morgen wollen wir auf den Bliblukogel.
Samstagmorgen, der erste Blick aus dem Fenster kitschig schöner Sonnenschein und 20 cm Neuschnee, also nichts wie raus und auf gehts! Seit Wochen freu ich mich auf dieses Wochenende!
Passiert da eh nichts?
Ah geh, das ist ein ganz beliebter Schitourenberg, da wird schon nichts passieren. Wir gehen einfach den Spuren nach.
Wie lange brauchen wir da?
Keine Ahnung aber in so zwei bis drei Stunden wird das schon zu schaffen sein und jetzt los, ich will auch noch einen unverspurten Hang beim Runterfahren genießen können.
Na? Kommt das so, oder so ähnlich einigen von uns bekannt vor?

Gefahren und deren Vermeidung
Ich persönlich habe eine gewisse Leidenschaft zum Schitourengehen in mir entdeckt, genieße es beim Aufstieg an Gott und die Welt zu denken und in der winterlichen Natur unterwegs zu sein. ABER ich will auch wieder gesund nach Hause kommen! Aus diesem Grunde wollte ich mich auch ein wenig mit den Gefahren und vor allem den Möglichkeiten deren Vermeidung beschäftigen und habe mich für die Module Stop or Go und Notfall Lawine aus dem AV-Programm SicherAmBerg angemeldet, welche der Tullner Alpenverein auch dieses Jahr wieder anbot. Jedes Modul beinhaltet jeweils einen Theorieabend und einen Praxistag.

Theorieblöcke als Basis für die Praxis
Am ersten Theorieabende wurden uns vor allem die Notfallausrüstung mit den neuesten Lawinensuchgeräte vorgestellt, auf die wesentlichen Qualitätsmerkmale von Schaufeln und Sonden hingewiesen und die Taktik für eine effizient Verschütteten-Suche näher gebracht.

Der zweite Abend war geprägt von Lawinenwarnstufe gepaart mit Hangneigung, Check 1 und Check 2 und Vorbereitungsarbeiten. Der Theorieblock liest sich jetzt wahrscheinlich ziemlich trocken und überladen, war es aber nicht. Die ausführlichen Praxisbeispiele lockerten das ganze auf und ich war vor allem schon sehr gespannt, wie wir das alles dann wohl die nächsten Tage umsetzen werden.

Was schon vorweg überlegt werden sollte
Mit einer gemeinsamen Tourenplanung machten wir dann auch schon den ersten Schritt für die Umsetzung der Stop-or-Go-Tour und beschäftigten uns unter anderem mit:

  • Lawinenwarn- und Wetterbericht -> Da steht tatsächlich mehr drinnen als Temperatur und Niederschlag.
  • topographischer Karte -> Wie war das gleich noch mal mit den Höhenlinien?
  • Festlegen von Schlüsselstellen -> Schaut das morgen am Berg auch so aus, wie da auf der Karte? Wie finde ich die bloß?

Michi hatte auf alle Fälle ziemlich viel Geduld mit uns; wenngleich wenig professionell, waren wir dennoch mit Eifer dabei.

Stop or Go-Tour: wahrnehmen beurteilen handeln
Als Tourenziel hatten wir uns den Großen Göller vom Lahnsattel über den Terzer Göller ausgesucht. Oder anders formuliert, überall anders wäre noch weniger Schnee gewesen und somit an eine Schitour kaum mehr zu denken.

Wie sich gleich zu Beginn herausstellte, ist der Zeitaufwand für den LVS-Check wirklich zu vernachlässigen. Die nächste Herausforderung war die aktive Suche nach unseren Schlüsselstellen und der anschließende Vergleich auf der Karte. Bei solchen Gelegenheiten spielen wir auch gleich zur Übung Check 1 und Check 2 durch um uns daran zu gewöhnen und sie vielleicht irgendwann für uns selbstverständlich werden und wir sie automatisiert durchführen.

Üben und reflektieren
Beim Aufstieg versuchten wir auch immer wieder die Hangneigung zu messen und mit unseren Annahmen zu vergleichen. Wichtig für mich bei all diesen wertvollen Praxisübungen war aber auch die gemeinsame Diskussion in der Gruppe, wo dann relativ bald klar wurde: OK, den anderen ergeht es ähnlich mit dieser Situation.

Im oberen Drittel empfing uns dichter, hartnäckiger Nebel und eine durchgehend harte Schneedecke, sodass wir auch gleich das Anlegen und Gehen mit Harscheisen in unseren Übungstag einbauen konnten. Durch die sehr eingeschränkte Sicht erschien uns allen der weitere Aufstieg vom Terzer Göller zum Großen Göller als nicht lohnend genug und so machten wir uns an das Abenteuer Abfahrt.

Abfahrt mit Hindernissen
Denn zu jedem Aufstieg gehört oft eine manchmal nicht minder anstrengende und/oder aufregende Abfahrt. Bei den herrschenden Sichtverhältnissen bekamen wir gleich einen Vorgeschmack was es heißt, bei solchen Bedingungen als Gruppe auch zusammen zu bleiben. Weiter unten hatten wir zwar wieder bessere Sicht, dafür war die Spuranlage im untersten Drittel aufgrund der Schneeverhältnisse eine recht abwechslungsreiche Angelegenheit, da ging es schon mal über ein Fleckchen Wiese oder über einen quer liegenden Baumstamm.

Mit gutem Gefühl professionell unterwegs
Wir erreichen schließlich alle wohlbehalten unseren Ausgangspunkt und haben auch bei dieser Tour wieder das bekommen, was uns zu diesem Sport motiviert: Mit Freunden unterwegs sein, Abstand zum Alltag und Ordnung im Kopf herstellen und das erste Bier danach. Die Sicherheit lief sozusagen nebenbei mit und vermittelte uns aber im Nachhinein ein gutes Gefühl, professionell und risikobewusst unterwegs gewesen zu sein.

Notfall Lawine: Schritt für Schritt zur komplexen Aufgabe
Schon am drauffolgenden Sonntag fuhren wir Richtung Gscheid, wo wir auf einer Wiese hinter einem Bauernhof den Großteil dieses Tages im, zum Teil, dichten Nebel verbrachten. Aber wegen der schönen Aussicht hatten wir uns heute ohnehin nicht auf den Weg gemacht. Wir begannen mit dem Suchen von LVS-Geräten und tasteten uns so vom sichtbar abgelegten Gerät bis zum vergrabenen durch. In Kleingruppen hatten alle die Möglichkeit wirklich jeden einzelnen Schritt solange selber auszuprobieren, bis wir uns sicher an die nächste Schwierigkeit wagen konnten. Strukturiertes Sondieren stand als nächstes am Plan, bis wir abschließend zu den Einzelübungen auch effektives Schaufeln in der Gruppe üben konnten.

Überlegtes Handeln als Basis einer Rettung
Anschließend standen die Kombination all der einzelnen Schritte und die Koordination in der Gruppe im Vordergrund. Vorerst noch unter Anleitung, später aber auch im Nachspielen von realen Verschüttetensituationen, zeigte uns sehr anschaulich, wie wichtig das rasche, sichere und korrekte Handeln in solchen Situationen sein kann. Da war dann alles dabei von Informationen sammeln, Ruhe bewahren, rasch und sicher delegieren, gezielt suchen und sondieren, die Kräfte beim Schaufeln einteilen, bis zur sicheren Bergung inklusive Herzmassage und Beatmung. Sehr aufschlussreich waren auch die gestoppte Zeitnehmung der einzelnen Abschnitte und die anschließende gemeinsame Reflexion.

Für mich persönlich war es ein sehr intensives, aber auch sehr wertvolles Übungswochenende.

Beate Pumpler

Zu den Fotos von diesem Wochenende.

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