Robert Schwarz, Herbert Bader, Ulrike Kellner, Johannes Ebenhöh
Bericht u. Tournleitung: Robert Schwarz
Durch dampfenden Wald, über einen Grat mit imposanten Tiefblicken rund um den Blaueisgletscher den nördlichsten Gletscher der Alpen.
Nach Absagen in letzter Minute machten wir uns zu viert auf den Weg in das Berchtesgadener Land. Als Nachwirkung der durchgezogenen Störung waren die Gipfel wolkenverhangen. Um 9:40 starteten wir unsere Tour über die Hochalm auf die Schärtenspitze. Zuerst auf einer Forststraße durch den dampfenden Wald wurden die Wege immer schmäler, bis wir zuletzt über eine seilversicherte Rinne die Eisbodenscharte erreichten. Von dort hatten wir erstmals Einblick in den Kessel mit dem Blaueisgletscher sowie der Blaueishütte unserem heutigen Ziel. Von der Scharte ging es eine Weile dem teilweise scharfen Grat entlang zur Schärtenspitze (2.150 m). Nach einer Gipfelpause stiegen wir zur Blaueishütte ab. Kaum angekommen setzte Regen ein, am Abend waren dann alle Gipfel wolkenfrei und wir konnten einen Blick auf unseren morgigen Weg bzw. unser morgiges Ziel werfen.
Der Morgen zeigte sich wolkenlos und nach einem ausgiebigen Frühstück verließen wir die sehr empfehlenswerte Blaueishütte. Zuerst steil über Schutt erreichten wir knapp unterhalb des Grates die erste Schlüsselstelle, eine geneigte Platte, die aber über schöne Griffe und Tritte unschwer zu bezwingen war. Nun ging es entlang des Grates immer wieder durch leichte Klettereien unterbrochen bergan. Die zweite Schlüsselstelle eine 15 m hohe senkrechte Wandstufe war wesentlich schwerer, vor allem auf Grund des stark abgeglätteten Felsens und der von den Schneefeldern nassen Sohlen. Zur Sicherheit passierten wir diese Stelle mit Seilunterstützung. Danach wurde der Grat flacher, aber das Ziel war noch weit. Spannend waren die immer imposanter werdenden Tiefblicke in die senkrecht zum Blaueisgletscher abfallenden Wandfluchten. Ungefähr um halb elf erreichten wir den Gipfel des Hochkalter (2.607 m) und genossen den Rundblick vom Kaisergebirge im Westen über die Hohen Tauern im Süden und den Dachstein im Osten bis zum Chiemsee im Norden. Allerdings wartete auf uns jetzt noch ein 1.800 m-Abstieg. Zuerst noch steil über viel Schutt, später flacher wanderten wir durch das Ofental zum Hintersee, wo wir unsere gelungene Tour nach rund 8 ½ Stunden bei einem ausgezeichneten Kuchen beendeten.
Robert Schwarz
Zu den Bildern vom Hochkalter.