Goldrain im Herzen des Südtiroler Vinschgaus, eine Fraktion der Marktgemeinde Latsch, direkt am Sonnenberg liegend und ein idealer Ausgangspunkt, um die umliegende Bergwelt zu erkunden, war das Ziel der heurigen Bergfahrt des ÖAV Sektion TK Windischgarsten und das Hotel „Goldrainerhof“ der Ausgangspunkt für erlebnisreiche Bergtage im nahen Umkreis.
Abfahrt
um 6 Uhr bei trübem Wetter am Parkplatz
Penny-Markt. Fahrtroute:
Windischgarsten – Liezen – Altenmarkt - Salzburg – Rosenheim – Innsbruck –
Sterzing – Penserjoch.
Die
1. Gruppe (23 Pers.) stieg kurz vorm
Penserjoch aus und wanderte über das Seitenbergjöchl (2159 m) auf den Zinseler
(2.422 m) und zurück über den Hühnerspiel
(2357 m).
Gruppe 2 (14 Pers.) wanderte in einer Runde vom
Penser-Joch (2.211 m) zum Penser-Joch-See und über den Gänsekragen (2.322 m) wieder zurück.
Nach einer Stärkung im Berggasthof Alpenrosenhof am Penser-Joch gings weiter durchs Sarntal – Bozen – Meran – nach Goldrain ins *** Hotel „Goldrainerhof“ mit einfacher Ausstattung, aber – wie sich zeigte - exzellenter Kulinarik.
Die Sonne lachte vom Himmel und wir fuhren gemeinsam mit dem Bus ins nahegelegene Tarsch und mit dem Sessellift zur Tarscher Alm (1.939 m).
Gruppe 1 a und b (21 Teiln. + Sandra Kreuzhuber nach kurzem Zwischenstopp in Goldrain) wanderte längs der Skipiste vorbei an der Zirmruanhütte zum Großen Wetterkreuz (2.436 m). Dann weiter zum Latscher Jöchl (2.507 m), wo in der Mulde am Joch noch die aus Steinen geschichteten Pfeiler des alten Aquäduktes, das im 19. Jh. erbaut wurde, um das kostbare Wasser zu den Tarscher Almwiesen zu bringen, zu sehen sind. Über den Kamm, der uns den Blick zum Arzkarstausee frei gab, zog sich die Spur immer blockiger werdend zur Blauen Schneid (ca. 3.000 m - teilweise ausgesetzt mit Sicherungen) und in leichter Blockkletterei dem Grat entlang bis zum eher flachen Gipfel des Hasenöhrls (3.257 m).
Abstieg bis Latscher Jöchl wie Aufstieg, dann östlich weiter ins Ultental zur Kuppelwieser Alm (1.975 m) mit Zwischenrast und hinab zur Jausenstation „Steinrast“ (1.723 m), wo alle Teilnehmer zusammentrafen und unser Bus bereits wartete.
Gruppe 2 stieg wie
Gruppe 1 ebenfalls von der Tarscher Alm
(1.939 m) bis zum Großen Wetterkreuz (2.436 m) auf und
wanderte über das Tarscher Joch (2. 517
m) hinunter ins Ultental zur Kuppelwieser Alm (1.975 m) und zur
Jausenstation „Steinrast“ (1.723 m).
Nach einem dort sehr geselligen gemeinsamen Aufenthalt brachte uns
der Bus über St. Walburg u. St. Pankraz im Ultental und über Lana und Meran
bereits in Finsternis zurück ins Hotel im Vinschgau, wo ausnahmsweise einmal
ohne vorheriger Dusche diniert wurde.
Hartwig Dietinger, der leider knöchellädiert, aber erfreulicher Weise doch mitgereist ist, fuhr an diesem Tag mit dem Rad von Goldrain ins Martelltal (Tal der Erdbeerplantagen) vorbei am Zufrittstausee bis GH Schönblick (ca. 2000 m) mit kurzem Fußmarsch zur Zufallhütte (2.265 m).
Bei herrlichem Sonnenschein gemeinsame Fahrt ins Schnalstal nach Kurzras (2.011 m) und Auffahrt mit der Gletscherseilbahn zur Bergstation (3.212 m) knapp unterhalb der Grawand. Fast alle stiegen zum Gipfel der Grawand (3.251 m) auf, wo sich ein herrlicher Blick auf die nahe gelegene Finailspitze, den Similaun und über den Hochjochferner ins Rofental und zur Wildspitze bot.
Gruppe 1 wanderte, Gruppe 2 fuhr mit dem Sessellift ein kurzes Stück von der Bergstation Grawand abwärts mit kurzem Gegenanstieg zur Schutzhütte „Schöne Aussicht“ (Rif. Bella Vista) in 2.842 m Seehöhe.
Fast alle waren „scharf“ auf einen weiteren Dreitausender und stiegen noch auf den Gipfel „Im Hinteren Eis“ (3.269 m) auf. Der Blick dort auf die Weißkugel und den Hintereisferner war grandios. Abstieg zur Hütte wie Aufstieg.
Nach entsprechender Stärkung blieb dann niemandem der Talgang am wunderbar sanierten, teilweise mit Steinplatten kunstvoll ausgelegten bzw. aufgeschichteten Bergweg von der Schutzhütte nach Kurzras erspart. Diesmal gelangten wird zeitgerecht ins Hotel und zum leckeren Abendessen zurück.
Leider schon wolkenverhangen begannen wir die gemeinsame Fahrt mit dem Bus bis nach Algund. Alle warteten gespannt auf das Folgende. Dann das Highlight des Tages: Ein 1er-Sessellift brachte uns zuerst über Weingärten schwebend, dann über Sträucher, die man teilweise mit den Füßen streifte, hoch nach Vellau. Dort hieß es umsteigen und aufspringen in den Korblift (für 2 Pers.), der uns fast bis zur Leiter Alm (1.552 m) führte.
Da
es bereits zu Nieseln begann entschlossen wir uns, zusammen zu bleiben und
gemeinsam am Meraner Höhenweg zu
wandern, nicht über Hochganghaus-Tablander Alm-Nassereith Hütte bis Giggelberg
(wie für 2. Gruppe vorgesehen), sondern in östliche Richtung am „Hans Frieden Felsenweg“ zur
Hochmuth-Bergstation. Das Wetter wurde wieder besser (kein Regen mehr) und
so fuhren wir nicht mit der Seilbahn ins Tal, sondern stiegen zu Fuß vorbei an
den Muthöfen (älteste Bergbauernhöfe in der Meraner Gegend), immer bei
herrlichen Tiefblicken nach Meran und ins Etschtal, entlang des alten Muterweges
zum Tiroler Kreuz nach Dorf Tirol
bis zur Talstation der Hochmuth-Seilbahn ab, wo der Bus bereits stand.
Der für fast alle etwas später ausklingende Abend gestaltete sich wie gewohnt in gut gelaunter, fröhlicher, singender und musizierender Runde.
Nach ausreichendem Frühstück und etwas später als geplant – bei Regenwetter sollte ja keine Eile entstehen – begannen wir die Heimfahrt, die uns über Meran-Bozen (den Jaufenpass kannten wir ja schon bei Nebel)-Eisacktal-Brenner-Innsbruck mit Essensstop im Reschenhof in Mils-Rosenheim-Salzburg-Sattledt zurück in die Heimat führte.
Gewohnt
sicher und angenehm lenkte Kurt den Bus und wir kamen um ca. 19:15 Uhr von
diesen eindrucksvollen, fröhlichen, unfallfreien und zum Großteil sonnigen
Tagen aus Südtirol zurück.
Eugen Schmid