Definition:
Als Höhenkrankheit bezeichnet man einen Komplex von
Symptomen, der bei Menschen auftritt, die sich in große Höhen begeben.
Warum werden Menschen Höhenkrank?
Der Sauerstoffpartialdruck der Luft nimmt unter anderem mit
zunehmender Höhe ab. Das heißt, uns steht in größerer Höhe auch quantitativ
weniger Sauerstoff pro Volumeneinheit zur Verfügung. Unser Körper kann also
weniger Sauerstoff aufnehmen und das äußert sich in Abhängigkeit von anderen
Einflussgrößen in verschiedenen Symptomen.
Einteilung und Terminologie der Höhenkrankheit
Akute Höhenkrankheit,
Akute Höhenerkrankungen
(Acute Altitude Illness,
Acute Altitude Disorder)
AMS -> Acute Mountain
Sickness
Akute
Bergkrankheit
HACE -> High Altitude
Cerebral Edema
Höhenhirnödem
HAPE -> High Altitude
Pulmonary Edema
Höhenlungenödem
1500 - 3000 m Mittlere
Höhen, in diesen Höhen ist bereits eine Akklimatisierung des Körpers
erforderlich
bei starker körperlicher Anstrengung und entsprechenden ungünstigen
körperlichen
Voraussetzungen bereits AMS, HAPE
und HACE möglich
3000 - 5500 m Große
Höhen, in dieser Zone ist noch eine vollständige Dauerakklimatisation
möglich
Ab
dieser Ausgangshöhe, bei schlechter Akklimatisierung große Wahrscheinlichkeit
von AMS, HAPE oder HACE
5500 - 8848 m Extreme Höhen, in dieser Zone ist eine vollständige
Akklimatisation nicht mehr
möglich
Nur durch massive Atemanpassung ist ein Überleben möglich.
Es besteht ein hohes Risiko
für AMS, HAPE und HACE
Weitere Informationen in Zusammenhang
mit Höhenerkrankungen
HAHR -> High Altitude Retinal Haemorrhage
< spontane Netzhautblutungen im Bereich des Fundus
HALE -> High
Altitude Local Edema
< lokale Gewebsschwellung auf Grund von unphysiologischer Flüssigkeitseinlagerung z.B. in Gesicht, Händen oder Füßen
Beides sind zusätzliche hypoxiebedingte Erkrankungen, die in der
Höhe auftreten können, aber nicht als lebensbedrohlich eingestuft werden. Allerdings
sind sie ein Hinweis darauf, dass die Akklimatisierung nicht optimal verläuft.
Schwellenhöhe:
Früher hat man
angenommen, dass die Höhenkrankheit erst ab einer bestimmten Höhe (ca. 2500m) auftritt.
Dies wird aber durch neuere Daten in Frage gestellt. Gestützt auf die moderne Genforschung, muss man
heute annehmen, dass es in Zusammenhang mit Höhenkrankheit keine starre
Schwellenhöhe gibt. Jeder Einzelne reagiert individuell auf die Höhe. Als
ziemlich sicher gilt jedoch, dass für viele Menschen die Höhenschwelle, ab
der Symptome der Höhenkrankheit auftreten, irgendwo zwischen 2000 und
3000m liegt.
Inzidenz von AMS:
Insgesamt liegt die Anfälligkeit für AMS, unter Berücksichtigung der
geografischen Breite und anderen relevanten Bedingungen, zwischen 30% und 50%.
Aus der Fachliteratur ist zu entnehmen:
Solange es keine eindeutige Diagnose gibt, gilt in großen Höhen:
"Wer sich also oberhalb von 2000 m Schlafhöhe nicht wohl fühlt, ist a
priori als höhenkrank zu betrachten!“
Beispiel für die Folgen einer unzureichenden Akklimatisierung:
Untersuchungen haben
gezeigt, dass Menschen, die normalerweise
im Tiefland wohnen, am folgenden Tag fast ausnahmslos
AMS-Symptome aufweisen, wenn sie z.B.mit der Andenbahn von
Lima (161m) direkt nach Cerro
de Pasco (4300 m) fahren.
G.Lanbach (12.6.2017)
Unaufhaltsam nähern wir uns auch heuer wieder dem längsten Tag im Jahr und der Sommer hat sich durch schönes Wetter und entsprechende Temperaturen bereits angekündigt. Auch wenn wir die Sonne für die körpereigene Vitamin-D-Produktion brauchen, so ruft die intensivere Sonneneinstrahlung trotzdem die Hautärzte auf den Plan.
Nach Angaben des Bundesverbandes der Deutschen Dermatologen (BVDD) steigt die Zahl der Hautkrebserkrankungen seit zwei Jahrzehnten sowohl in Deutschland als auch weltweit.
Nach heutigem Wissensstand ist die UV-B-Strahlung für den Sonnenbrand verantwortlich und die UV-A-Strahlung sorgt unter anderem für ein vorzeitiges Altern der Haut. Unbestritten ist, dass beide Strahlungsarten an der Entstehung von Hautkrebs maßgeblich beteiligt sind. Aber nicht nur die UV-Strahlung beeinträchtigt unsere Haut, sondern auch die Infrarotstrahlung trägt zu deren Schädigung bei.
Sonnenlicht enthält
Die UV-Strahlung wird unterteilt in
Quantitativ besteht ultraviolettes Sonnenlicht zu
94 Prozent aus UV-A Licht
Somit ist die UV-A Intensität auf der Erdoberfläche also 15-fach höher als bei UV-B.
Das kurzwellige UV-B-Licht ist für den Sonnenbrand verantwortlich.
Die langwellige UV-A-Strahlung sorgt für ein vorzeitiges Altern der Haut, welches sich durch Falten, den Verlust an Elastizität und Hautfarbstoff und durch eine vermehrte Pigmentierung zeigt.
Dazu Professor Rolf Daniels vom Pharmazeutischen Institut der Eberhard-Karls-Universität Tübingen: "UV-Strahlung unterdrückt die Überwachungsfunktion des hauteigenen Immunsystems gegenüber veränderten Zellen und bereitet so den Boden für die Ausbildung von Hautkrebs"
Beide Strahlungsarten sind für Melanome, also Hautkrebs, verantwortlich. Zusätzlich zur UV Strahlung enthält das Sonnenlicht aber auch noch die langwellige Infrarot-A Strahlung. Der negative Einfluss dieser Strahlungsart wurde lange Zeit unterschätzt bzw. mangels Wissen gar nicht berücksichtigt.
Die Infrarot-A Strahlung: Unterschätzte Gefahr für die
Haut
Quelle: ÄF-Stada 2015
Selbst wenn
man sich sorgfältig mit dem perfekt dosierten Sonnenschutz vor UV-Licht schützt,
zeigen sich nach ein paar Jahren sogenannte After-Sun-Falten. Der Grund dafür
ist die langwellige IR-A-Strahlung. Heute weiß man, dass durch diese Strahlungsart nachweislich die beiden Proteine Kollagen und Elastin abgebaut werden und somit eine schnellere Hautalterung eintritt.
Weil Falten
& Co. durch IR-A-Strahlung aber anders zustande kommen, hilft ein UV-Schutz
allein, hier nicht!
Im Gegenteil: Indem Sonnencremes mit hohem LSF erst einen
längeren Aufenthalt in der Sonne ermöglichen, steigt die Dosis der
IR-A-Strahlen – zum Nachteil für unsere Haut.
Als Beispiel gibt es im Internet ein Bild eines Lastwagenfahrers aus den USA. Der 69 Jahre alte Trucker William (Bill) Edward McElligott (Bild zu finden im Internet), der 28 Jahre auf den Straßen
unterwegs war, war mit einem Teil seines Gesichts der Sonne mehr
ausgesetzt, als mit dem anderen, das meist im Schatten lag. UV-Strahlung kann das Glas der Autoscheiben kaum durchdringen. Die langwellige IR-A Strahlung hingegen geht durch das Glas ungehindert durch. Diese permanente Sonnenstrahlung mit IR-A kann die oberste Hautschicht verdicken - am Bild
deutlich zu sehen - und die elastischen
Fasern der Haut zerstören. Dem
LKW-Fahrer sieht man den Sonnenlicht-Schaden an der linken Seite seines
Gesichts
an.
Es ist also ein Mythos,
dass nur die UV-A und UV-B Strahlen die Haut schädigen. Wie man unschwer sehen kann, sind auch die Infrarotstrahlen des Typs A hautschädigend. Sonnenlicht enthält ca. 30% davon, sie dringen, wie bereits erwähnt, deutlich tiefer in die Haut ein als UV-A und UV-B Strahlung und tragen damit maßgeblich zur Hautalterung bei.
Es wird deshalb von Experten empfohlen, beim Sonnenschutz besonders auf einen
entsprechenden Infrarotschutz zu achten.
Quelle Logo: Stada Arzm.G.m.H 2015
G.Lanbach (18.6.2017)
Bergwandern und Bergsteigen, aber auch Skitourengehen oder
Skifahren, erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit. Damit verbunden ist trotz
guter Ausrüstung aber immer auch ein Restrisiko für Unfälle.
Mit einer AV Unfallversicherung sind
wir zwar bestens für solche Ereignisse vorbereitet, aber unter Umständen bleibt
den Betroffenen, je nach Schwere des Ereignisses ein Krankenhausaufenthalt mit
einem operativen Eingriff nicht erspart. So unangenehm Unfälle und Verletzungen
auch heute noch für die Betroffenen sein mögen, aber uns muss dank der modernen
Narkosetechniken nicht mehr der kalte Schauer über den Rücken laufen, wenn es
um bevorstehende Operationen oder Schmerzbehandlungen geht. Wer nämlich im 19Jh
einen Bergunfall hatte und operiert werden musste, dem stand Schweres bevor.
Zitat Radiokolleg 3.7.2017 Narkose:
Bis in das 19. Jahrhundert waren
chirurgische Eingriffe äußerst riskant und grausam: eine Vollnarkose war nicht
möglich; Patienten wurden mehr oder weniger erfolgreich mit Pflanzenauszügen
betäubt, mit einem gezielten Holzhammerschlag gegen den mit einem Helm
geschützten Kopf bewusstlos geschlagen, oder ihnen so lange die Halsschlagader
abgedrückt, bis sie ohnmächtig wurden.
Heute wird die Narkose (altgriechisch, "erstarren"), die Operationen
überhaupt möglich macht, meist durch eine Mischung unterschiedlicher Stoffe
erreicht.
Es wird in diesem Zusammenhang sogar von „bewusstseinsraubenden“ Kinnkacken berichtet. Im schlimmsten Fall wurde der Patient aber einfach gefesselt und man hat ihn ohne Betäubung operiert.
Am 16. Oktober 1846 wurde vom Zahnarzt William Morton im Massachusetts General Hospital die erste Äthernarkose in Boston durchgeführt. Dabei konnte gezeigt werden, dass das Schmerz-empfinden total ausgeschaltet ist. Die bereits ein Jahr zuvor durchgeführten Betäubungsversuche mit Lachgas waren leider nicht von Erfolg gekrönt.
Noch im 19 Jahrhundert war man der Meinung, dass eine Operation kurz und schmerzhaft sein müsste! Angeblich sollten Schmerzen für den Heilungsprozess unerlässlich sein.
Die für die Narkose verwendeten Betäubungsgase wie Äther,
Chloroform oder Lachgas, haben ganz abgesehen von der unzureichenden Steuerbarkeit,
starke Nebenwirkungen.
Bis
1947 war auch in Österreich Äther das Betäubungsmittel der Wahl, obwohl
für die Äthernarkose ein sehr hohes Narkoserisiko bekannt war. So etwas ist mit
der heutigen Narkosetechnik in keiner Weise zu vergleichen.
1951 wurde in Österreich die Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin gegründet. Ab da wurden dann sukzessive moderne Narkosemittel und kontrollierbare Anästhesietechniken angewendet.
Bei Neugeboren gingen die Mediziner lange Zeit überhaupt davon aus, dass sie keinen Schmerz spüren würden. Sie wurden deshalb häufig ohne Anästhesie operiert. Noch im Jahre 1987 wurde in Fachkreisen darüber diskutiert, ob Babys überhaupt Schmerzen empfinden können. Belegt wird dies durch einen Artikel in der Zeitschrift „Die Zeit“ in dem ein Professor fordert:
Frühgeborene und Babys sollten doch mindestens die gleichen Rechte wie Meerschweinchen und Ratten haben, bei denen operative Eingriffe ohne Narkose ein öffentlicher Skandal wären.
In Anbetracht der geschilderten Tatsachen, können wir wirklich alle froh sein, nicht vor 1850 geboren zu sein.
Hier zum Thema noch einige Fachausdrücke:
Narkose oder Anästhesie (Vollnarkose =
Allgemeinanästhäsie): Ist eine
Bewusstseins und/oder Schmerzausschaltung
im Gegensatz zur
Regionalanästhesie: Schmerzausschaltung bestimmter Körperregionen
nicht zu verwechseln mit einer
Sedierung
(=Beruhigung) oder
Analgesie
(=Schmerzbehandlung)
Die Übergange zwischen einer leichten Sedierung (Patient bleibt
ansprechbar) bis zu einem kompletten Bewusstseinsverlust sind heute sehr gut
steuerbar.
G.Lanbach (4.7.2017)