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Bürgerbeteiligung sieht anders aus (Freibrief für Alpinraumzerstörung )

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Bürgerbeteiligung sieht anders aus

Kraxentrager Foto: ÖAV Horst Ender
Kraxentrager Foto: ÖAV Horst Ender

Online Umfrage der Tiroler Tageszeitung am14. Nov. 2018: "Sollen Skigebietszusammenschlüsse weiter möglich sein?"

Knapp 80 % der User sprechen sich dagegen aus: genau : 

60 % sagen Nein, es gibt schon genügend Seilbahnen und Pisten.

19 % sagen Das Beste wäre, Endausbaugrenzen für Skigebiete zu verordnen.

21 % befürworten weitere Zusammenschlüsse.

Klares Votum. Die Landespolitik sieht das völlig anders und will faktisch einen "Freibrief" für weitere Erschließungen und Zerstörung alpiner Natur- und Lebensräume ausstellen.

Der Tiroler Landtag debattierte am 14. Nov. die geplante Novelle zum Seilbahnprogramm TSSP:

Tiroler Tageszeitung: Tiroler Seilbahn-Debatte zwischen Grenzen und Alternativlosigkeit mehr

"Scharfe Attacken auf Schwarz-Grün ritt Liste Fritz-Abgeordneter Markus Sint. „Die Seilbahner befehlen und die ÖVP liefert. Das ist alte Hinterzimmer- und Drüberfahrerpolitik“, prangerte er an. Tirol sei „überdrübererschlossen“, sah der Landtagsabgeordnete die Belastungsgrenze bereits lange erreicht. Die neuen Seilbahngrundsätze seien „weich, weicher, windelweich“ und würden Tür und Tor für neue Seilbahnen unter dem Titel der Verkehrsverlagerung bedeuten. „Die großen Liftkaiser regieren, die Kleinen krepieren“, übte Sint scharfe Kritik. Die Grünen wiederum seien „mutlos, feig und scheinheilig“. Zuerst den Koalitionsvertrag unterschreiben und dann in Sachen Seilbahnen jammern, sei „erbärmlich“.

FPÖ-Chef Abwerzger sprach sich für einen „ökologisch-sinnvollen und nachhaltigen Tourismus“ und gegen Neuerschließungen von Skigebieten aus.

Der für Raumordnung zuständige ÖVP  Landesrat Johannes Tratter: Das zur Debatte stehende Seilbahn-Konzept sei ein „Begrenzungsprogramm“, meinte er."

Kommentar: Wenn man Erschließungen als Zusammenschlüsse deklariert ist das grobe Bürgertäuschung.

Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP). „Wir müssen Grenzen aufzeigen und in die Qualität investieren“.

ORF Tirol: 

Solche Erschließungen sollen nach dem Landtagswillen möglich werden dürfen
Solche Erschließungen sollen nach dem Landtagswillen möglich werden dürfen

WWF kritisiert Seilbahnprogramm

Einen Raubbau an der Natur würde der Entwurf für das neue Seilbahnprogramm ermöglichen. Das meinte am Samstag die Naturschutzorganisation WWF. Mit den derzeitigen Plänen würde der Bodenverbrauch in Tirol drastisch erhöht.

Mit geplanten Zusammenschlüssen von Skigebieten könnten derzeit noch naturbelassene Landschaften seilbahn- und skitechnisch erschlossen werden. Davon betroffen wären laut WWF bis zu 63 Gebirgskämme und Bergrücken sowie 23 Täler. Ebenfalls erfasst wären laut den derzeitigen Plänen im neuen Seilbahnprogramm auch 95 Kilometer noch intakte Fließgewässer.

„Dem Raubbau Grenzen aufzeigen“

Es brauche klare Ausbaugrenzen, fordert der WWF in einer Aussendung am Samstag. Es gebe in Tirol bereits 93 Skigebiete, über 1.000 Liftanlagen, fast 5.000 Hektar beschneite Fläche und 125 Speicherteiche, rechnet der WWF vor. Ein neues Programm müsse hier klare Grenzen schaffen, alles andere bedeute zu viel Naturbelastung. In den vergangenen fünf Jahren seien 99 Prozent aller Bescheide zum Bau von Skigebietsinfrastruktur genehmigt worden, beruft sich der WWF auf Angaben der Landesumweltanwaltschaft.

„Unsichere Karte Skitourismus“

Die Tiroler Politik stehe vor einer entscheidenden Weichenstellung. Inmitten der Klimaerwärmung weiter auf die unsichere Karte Skitourismus zu setzen und ökologische Krisen zu riskieren, oder doch noch die Reißleine zu ziehen, damit stehe die Tiroler Politik vor einer entscheidenden Weichenstellung, erklärt Josef Schrank vom WWF Österreich. Es gehe um eine nachhaltige Raumentwicklung für Mensch und Natur.

Landtagsbeschluss verschoben

Während der zuständige Raumordnungs-Landesrat Johannes Tratter (ÖVP) im Seilbahn-Programm ein Regelwerk sieht, mit dem Neuerschließungen von Skigebieten verhindert werden, befürchten Kritiker, dass damit unter dem Deckmantel von Zusammenschlüssen völlig unberührte Gebiete mit Liften und Pisten erschlossen werden. Die Kontroversen haben zuletzt dazu geführt, dass die Landesregierung den Beschluss des Seilbahnprogramms verschoben hat - die Koalitionspartner ÖVP und Grüne wollen noch einmal verhandeln. Dabei hatte Landesrat Tratter Anfang November noch abgelehnt, das Programm in den Eckpunkten wieder aufzuschnüren.

Grenzen für den Tourismus

Inwieweit die Kritik von Umweltschützern noch berücksichtigt wird, wird sich zeigen, wenn das neue Tiroler Seilbahn- und Skigebietsprogramm beschlossen wird. Im Landtag hat der Entwurf in dieser Woche auch zu einer grundsätzlichen Diskussion über Grenzen und Zukunft des Tourismus geführt. Wobei Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) die Wichtigkeit des Tourismus für die Entwicklung in den Tälern betonte. Er meinte allerdings auch, dass Grenzen aufgezeigt werden müssen. Wo diese Grenzen künftig rechtlich liegen werden, wird im Seilbahnprogramm festgeschrieben.

aus ORF ON Tirol.ORF.at

Seilbahnnovelle: Grüne unter Beschuss  - tirol.orf.at

Die Debatte rund um das neue Tiroler Seilbahn- und Skigebietsprogramm (TSSP) hat am Donnerstag ihre Fortsetzung im Tiroler Landtag erfahren. Im Fokus der Oppositionskritik stehen die Grünen, die als Regierungspartei grundsätzlich für die Novelle sind.

Die Seilbahngrundsätze harren weiter eines Beschlusses. Schwarz-Grün hatte zuletzt die Stopp-Taste gedrückt - nachdem unter anderem Umweltorganisationen gegen das Konzept mobil gemacht hatten - mehr dazu in Alpenverein ortet Seilbahn-Mogelpackung. Sie befürchten eine „Erschließungswelle“ durch die neuen Grundsätze. Nun will die Landeskoalition einen „Diskussionsprozess“ starten.  mehr

 
 
 

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