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Lust und Last der Hütten (Lust und Last der Hütten)

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Lust und Last der Hütten

Lust und Last der Hütten

Kommentar in der Tiroler Tageszeitung,  22. Juli 2013

Unter Alpenvereinsfunktionären gilt „Lust und Last der Hütten“ als geflügeltes Wort. Ihrem enormen freiwilligen und ehrenamtlichen Einsatz, voll Herzblut für „ihre Hütte“, stehen große finanzielle Lasten und Bettelei um Unterstützung lusttötend gegenüber. Die hüttenbesitzenden Sektionen erhalten und betreuen mit ihren Mitgliedern 38 OeAV-Hütten in Tirol für die Allgemeinheit.

7500 km verbinden Santiago mit Jerusalem über Jakobsweg und Jerusalemweg. Dieser Strecke entspricht das alpine Wegenetz der Tiroler OeAV-Sektionen. Wege und Hütten verschlingen für Erhaltung jährlich 800.000 €, „gesponsert“ aus Mitgliedsbeiträgen.

Tirols Bergwelt ist auch geprägt von ca. 180 Schutzhütten des OeAV, DAV, ÖTK, NF. Diese Alpinstützpunkte dienen seit fast 150 Jahren als Basislager der „Bereisung der Alpen“. Zeitlos aktuell, sind Hütten beliebte, geschätzte und als Kleinode gepflegte alpine Marksteine. Ein starkes Segment (& Argument) für den heimischen Tourismus.

Der Alpenverein will seine Hütten erhalten, trotz harter Auflagen, alter Bausubstanz, extremer Baukosten, widriger Bedingungen, kurzer Öffnungszeit, um sanften Bergtourismus im wanderbaren Österreich zu sichern. Ohne Hütten und alpine Wege wäre ein „Tiroler Bergsommer“ undenkbar.

Daher der Notruf der alpinen Vereine an Bund und Land, diese für Tirol und Österreich wichtige, sanfte Infrastruktur, diese „Baudenkmäler im Gebirge“ stärker und verlässlicher mitzufinanzieren, für Breitensport, Gesundheit, Tourismus, oder als Anstoß, in der Bergwelt Entschleunigung zu finden. (www.alpenverein.at/tirol)

Gerald Aichner, Vorsitzender OeAV Landesverband Tirol

Zur Kritik am Alpenverein: ORF-Tirol OT

Zur Kritik am Alpenverein, dass Hütten und Wege seine Zuständigkeit seien, er solle sich daher auch darum kümmern, erklärte Gerald Aichner vom Alpenverein Tirol:
„Unsere Mitglieder erhalten mit ihren Beiträgen die alpinen Hütten und Wege, Steige, Klettergärten und Klettersteige. Unsere Mitglieder bezahlen jetzt schon mit ihrem Beitrag einen wesentlichen Beitrag für diese alpine Infrastruktur. Es ist daher aus unserer Sicht nur recht und billig, wenn jene, die auch die Nutzer dieser ganzen Anlagen sind, einen konkreten finanziellen Beitrag dazu leisten, sprich Tourismus oder Politik.“

O-Ton

„Wenn man sich überlegt, wofür der Tourismusverband Innsbruck alles Geld hat und Einzelsubventionen grad im Liftbau verwendet, muss man sich schon an den Kopf greifen!“ Stefan Lackner, Wegereferent AV Innsbruck

Jetzt wissen die Alpenvereinsmitglieder, wie sie dran sind .....

Antworten auf Leserbriefe und Kommentare von Walter Klier, Hans D. Salcher, NR Hörl

Nach den letzten Leserbriefen und Kommentaren von ÖVP-NR Hörl, KR Hans Dieter Salcher, Walter Klier und manch anderer Kritiker wissen die Alpenvereinsmitglieder wenigstens, woran sie sind und wie sich manche Leute die aufwändige Erhaltung der Hütten und Wege vorstellen: 

1. Die Mitglieder sollten einfach mehr Beitrag zahlen, um die Hütten zum „Allgemeinwohl“ finanziell am Leben zu erhalten, wobei sie derzeit schon ein Drittel ihres Mitgliedsbeitrags für Hütten/Wege bezahlen. So blieben mehr Gelder der Steuerzahler zur Subventionierung von Seilbahnern im Topf, würde sich NR Hörl sicher noch mehr freuen.

2. Mitglieder und Funktionäre sollten einfach mehr freiwillig, ehrenamtlich und unentgeltlich für Hütten und Wege, ihre Erhaltung und Sanierung arbeiten. KR Salcher (TT   ) verwechselt Privathütten mit Schutzhütten als „Gastgewerbebetrieb“, die weit strengeren Auflagen und Vorschriften unterliegen. Mehr Arbeit hat noch niemandem geschadet, heißt dieses Rezept.

Wer glaubt denn ernsthaft, dass die EU von ihren strengen Richtlinien abrückt, nur weil sich ein Verein dagegen stemmt oder weil ein Privathüttenfan oder eine Mini-Mini-Partei dagegen ist?

Umgelegt auf die 450.000 Alpenvereinsmitglieder würde Kliers Vorschlag heißen: Ich werde meinen Kindern das Taschengeld um einen Euro kürzen, damit auch sie kollektiv ihren Beitrag zur Erhaltung von Hütten/Wegen für den Tiroler Tourismus leisten.

3. Zum Argument, das dem Alpenverein immer wieder vorgeworfen wird, der sei „eh so reich“: Ich wäre als Sektions-Vorsitzender mit drei Hütten froh und könnte ruhiger schlafen, wenn ich mich nicht auch noch um die Kredit und deren Abzahlung kümmern und dafür haften müsste. Zur Sanierung und Erhaltung von Hütten/Wegen müssen von den allermeisten Sektionen als Eigentümer der Hütten Kredite aufgenommen werden. Zur Schuldentilgung leistet klarerweise niemand einen Beitrag, außer die eigenen Mitglieder. Und die Haftung bleibt immer an den Funktionären und der Sektion picken. „Wir sind reich an Mitgliedern (unser wertvollstes Gut) und vielleicht „reich“ an wertlosem Ödland.

Mitglieder einer hüttenbesitzenden Sektion leisten ohnedies einen höheren finanziellen Beitrag für „ihre“ Hütten und Wege  als andere, plus Spenden, Bettelbriefe, Bausteine u.a.. Trotzdem sollen ja nicht andere Vereinszwecke wie Natur- und Umweltschutz-Maßnahmen, Jugendarbeit, Familienprogramme, vorbeugende Alpinausbildung, Kletteranlagen und Klettersport, darunter leiden.

4. Ich kenne keinen Sportverein, der sich seine Sportstätte selbst finanziert, weder die Tartanbahn, noch das Hallenbad, die Tennishalle, geschweige das Tivoli, in die die öffentliche Hand, der Steuerzahler, direkt oder indirekt (TIWAG, Land, Stadt, ..) satte Beiträge einzahlt. Wo der Steuerzahler indirekt auch die Gehälter der Profifußballer mitfinanziert. „Zum Allgemeinwohl“, wie es gerne verschleiert wird.

5. Wenn die Politik in Bund und Land und der Tourismus beim Problem Hütten und Wege, das nicht eines der Mitglieder alpiner Vereine ist, sondern der Allgemeinheit, in Zukunft wegschaut und weiterhin nur die Seilbahnunternehmer kräftig fördert, 
- wenn als einziges Förderungsmittel die Mitglieder selbst mehr, freiwillig, unentgeltlich für Hütten/Wege arbeiten sollen, vom Kind bis zum Alt-Senior,
- wenn das die einzigen Rezepte und Antworten sind, alle sollen einfach mehr dafür zahlen,
- dann überleg ich mir, Wege aufzulassen und Hütten zu sperren.

Vielleicht bringt uns dann eine Etappe der Tour de France in Tirol um sieben Millionen Euro ! mehr Gäste, mehr Qualität, mehr Nachhaltigkeit, mehr Tourismus, mehr Frequenz, mehr Ertrag als naturnaher, sanfter Bergtourismus, als das Gesamtpaket an alpiner Infrastruktur (eines alpinen Kulturgutes seit 150 Jahren) von 170 Hütte n in Tirol und 15.000 km Wegen/Steigen, das sich über ganz Tirol hinzieht und europaweit miteinander verbunden ist.

Auch so kann man Arbeitsplätze vernichten.

Gerald Aichner, OeAV Landesvorsitzender Tirol

Aichner Gerald zur OeAV Hütten/Wege Petition

Petition pro Hütten und Wege

TT-Leserbrief "Hüttenerhaltung ist nicht Sache der Politik" - Wessen dann?

OeAV-T Stellungnahme zum TT Leserbrief von KommRat Hans Dieter Salcher, Innsbruck mehr

"Sehr geehrter Herr Kommerzialrat Hans Dieter Salcher!
Just an dem Tag, an dem Ihr Leserbrief in der TT (13.7.) veröffentlicht wurde, war ich mit meiner Frau und einigen weiteren Freiwilligen den ganzen Tag mit Farbkübeln, Pickel, Werkzeug, Schildern und Orientierungstafeln und -Stangen, unterwegs, um einen beliebten Bergwanderweg zu markieren, neue Tafeln anzubringen, (gestohlene) Tafeln zu ersetzen, Latschen auszuschneiden, alles genau nach dem Tiroler Bergwegekonzept. Alles in der Absicht, den hunderten Bergwanderern, Einheimischen wie Gästen, an diesem Wochenende und in Zukunft ein gesichertes Bergwanderwochenende und Freude am Berg zu ermöglichen; den Steig zur Schutzhütte auch bei schlechten Verhältnissen zu finden, um dort Labung und (romantische) Unterkunft zu finden, im Notfall auch versorgt zu werden.
 
Viele Bergwanderer haben sich während dieser Arbeiten bei uns bedankt, sich erkundigt, wer denn eigentlich diese Bergwege erhält (und dafür haftet), was wir dafür bezahlt bekämen usw. Sicher waren an diesem Wochenende auch in vielen anderen Berggebieten zahlreiche Alpenvereins-Freiwillige für diesen "Dienst" unterwegs. Von dem auch die Tiroler Seilbahnen profitieren, weil sie ihren Gästen ein sehr gepflegtes Bergwandernetz als Attraktion anbieten können, das der Alpenverein, wie die anderen alpinen Vereine, ehrenamtlich, freiwillig betreut und der Allgemeinheit zur Verfügung stellt. Auch wir haben diesen freiwilligen Dienst an diesem schönen Tag nicht als Last und "Arbeit" empfunden, sondern trotz einiger Beschwernisse und viel Schweiß als sehr "befriedigend".

Apropos Allgemeinwohl
Stadt Innsbruck, Land Tirol und andere öffentliche Einrichtungen haben seit Jahrzehnten offenbar kein Problem damit, mit Geldern der Bürger Stadien und einen Fußballklub mit Millionen zu subventionieren, natürlich schön verbrämt unter dem Mantel des "Allgemeinwohls"!
Dieses "Allgemeinwohl" erfüllen die alpinen Vereine seit 150 Jahren, mit ihren 600.000 aktiven Mitgliedern, allemal geradezu "locker"! Gar nicht zu reden vom Werbewert der alpinen Infrastruktur Hütten und Wege für den heimischen Tourismus, rangieren doch "Wandern und Bergwandern" an der Spitze der beliebtesten Urlaubsaktivitäten unserer Gäste.

Der Unterschied
Ein bedeutender Unterschied besteht allerdings, ob man eine Privathütte (Vereinshütte) im Arztal betreibt oder eine öffentliche Schutzhütte als Gastgewerbebetrieb, für die, wie Sie als Wirtschaftstreibender selbst wissen, viele viele Vorschriften und Auflagen zum Schutz der Gäste, zur Sicherheit, Umweltschonung, Hygiene etc. bestehen. Die "Hüttenromantik" wollen auch wir auf unseren Alpenvereinshütten weiter hoch erhalten - trotz oftmals entgegenstehender bürokratischer Auflagen -, doch allein mit Nostalgie könne auch wir, wie die Wirtschaft, die Zukunft nicht bewältigen.

Unsere AV-Schutzhütten dürfen als Gastgewerbebetriebe keine "Aborte mit Entsorgung in die freie Natur" betreiben, dürfen kein Schneeschmelzwasser verwenden; wir können keine Holzbalken zu den Hütten transportieren, um dort ein Stiegenhaus zu bauen, weil uns die Bezirkshauptmannschaft Brandschutzabschnitte mit Betonstiegen vorschreibt! Wir dürfen nicht mehr am offenen Küchenherd Schmarren kochen, sondern müssen die Hüttenküchen in Nirosta ausführen, inklusive berührungsfreie Armaturen! Wir dürfen keine nostalgischen Schlaflager anbieten, wenn nicht durch Feuerleitern und Brandabschnitte die Sicherheit gewährleistet ist (mit Recht). 

Eine WC-Spülung auf Schutzhütten kostet bis zu 5 Euro! Bauen ist mindestens zweieinhalb mal so teuer wie im Tal. Eine kWh Strom kostet bis zu 4 Euro, wir wollen doch auch keine Dieselaggregate im Gebirge!

Um Lebensmittel anliefern zu können ,muss der "Lieferanteneingang" betoniert sein; darf Müll nicht einfach zwischengelagert werden (weil ja auf den Hütten keine Müllabfuhr erfolgt) sondern müsste lt. BH "gekühlt!" werden. Das ist die bürokratische Realität, bei der es schwer fällt, Hüttenatmosphäre, Hüttenromantik und Wohlbefinden aufrecht zu erhalten. Trotzdem gelingt es unseren super Hüttenwirtinnen und Wirten, viele viele Gäste höchst zufrieden zu stellen, ihnen bleibende positive Erinnerungen zu ermöglichen. 

"Berge als höchstes Gut"
Sie brauchen uns nicht darauf hinzuweisen, dass die Berge als unser höchstes Gut von uns zu pflegen sind. Der Alpenverein pflegt seit 151 Jahren diese Bergwelt, setzt sich für sanften Tourismus ein, betreibt "Besucherlenkung" in ökologisch sensiblen Gegenden ( auch durch gepflegte sichere Bergwege!), betreibt seit vielen Jahrzehnten schon keine Erschließungen mehr im Gebirge, kurz pflegt seit 151 Jahren das Bergwegenetz durch freiwillige und ehrenamtliche Tätigkeit. Jahr für Jahr aufs neue.

PS
Im Übrigen sind auch die Naturfreunde mit von der Partie bei dieser Hütten/Wege-Petition der alpinen Vereine Österreichs und wären ebenso Nutznießer einer besseren finanziellen Unterstützung wie alle anderen auch, zumal das in der Vergangenheit weder LHStV Gschwentner noch LR Pupp für Tiroler Hütten (auch Birgitzköpfl) zustande gebracht haben.

Gerald Aichner

Markieren, Schilder anbringen, Orientierungsstangen aufstellen, alles ehrenamtlich
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