Es gibt viele Berge rund um das Lucknerhaus, viele
bekannte und hohe Gipfel säumen den Weg ins Ködnitztal oder Peischlachtal.
Einer davon ist das Kastenegg, unbekannt und meist links liegen gelassen
fristet er ein einsames Dasein. Selten verirren sich vor allem im Sommer ein
paar Bergsteiger auf diesen Gipfel - hauptsächlich deshalb wenn sie auf dem Weg
zum Bösen Weibl noch einen Gipfel mitnehmen wollen.
Wir entschieden uns für diesen Gipfel weil diese herrliche Südwest-Flanke für eine Skitour nahezu prädestiniert ist. Im Sommer ein endloser Hatscher wird diese Tour im Winter zu einem echten Geheimtipp, denn den Gipfel hat man grundsätzlich für sich alleine. Und die anschließende Abfahrt macht immer Freude auf mehr.
Der Aufstieg über die Nigglalm zum Peischlachtörl ist eigentlich nur bei sicherer Lawinenlage zu empfehlen. Zu Unsicher sind die steilen Hänge bis zum Hochkar, welches sich dann zum Törl hinaufzieht. Wie steil es dort ist mußte eine Skitourengeherin am eigenen Leib erfahren. Beim Anlegen der Harscheisen verlor sie das Gleichgewicht und stürzte über die 40 Grad steile Flanke 60-70m in die Tiefe. Ihre Kollegen leisteten sofort Erste Hilfe und als sich herausstelle, dass die Dame „nur“ unter Schock stand und keine Knochenbrücke oder ähnliches hat, setzten wir unsere Tour mit einem doch mulmigen Gefühl fort.
Ab dem Peischlachtörl begann die Tour dann von neuem. Bis hierher kannten die meisten den Weg schon und normalerweise zweigt man rechts ab und geht dann Richtung Gridenkarköpfe, Böses Weibl oder Tschadinhorn. Wir aber gingen links und nach den ersten Spitzkehren erreichten wir diese riesige Flanke, welche wir von links nach rechts quasi durchquerten um schlußendlich ganz rechts am aussichtsreichen Gipfel zu stehen.
Am Gipfel was es leider neblig sodass die Fernsicht ziemlich eingeschränkt war. Hinter uns lugte das Böse Weibl hin und wieder von der Sonne beschienen durch. Nach einer kurzen Rast machten wir uns wieder auf den Heimweg und genossen die Abfahrt denn von Norden hatte es ein paar Zentimeter Neuschnee auf den Harschdeckel gefuselt.
Leider hatte das Lucknerhaus Betriebsurlaub :-) Unser obligatorisches Elektrolytgetränk nahmen wir dann beim Ködnitzhof in Kals ein.
Herrliche Skitour, einzig das Wetter war an diesem Tag nicht perfekt...
BM