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Geschichte der Helmhütte (2433 m) (Geschichte der Helmhütte)

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Foto: OeAV Sektion Sillian, Archiv

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Foto: Sint A.

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Foto: OeAV Sektion Sillian, Archiv

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Foto: Tschurtschenthaler M., Sexten

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Foto: OeAV Sektion Sillian, Archiv

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Foto: Leiter P.

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Foto: OeAV Sektion Sillian, Archiv

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Foto: Leiter P.

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Foto: Niedertscheider S.

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Foto: Leiter P.

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Foto: Mair W., Via Alpina

Geschichte der Helmhütte (2433 m)

08.02.04 / Holzer

 

 

Standort

 

Der Helm ist ein an der österreichisch-italienischen Grenze gelegener Berg im Hochpustertal. Er ist touristisch intensiv erschlossen. Eine Bergbahn führt ganzjährig von Sexten aus auf eine Höhe von 2.050 Meter. Von hier gelangt man bequem über eine ehemalige Militärstraße zum Helm - Gipfel, wo sich - in markanter Lage - auf 2.433 Meter Höhe die Helmhütte befindet. Erreichbar ist die Hütte, die derzeit in einem desolaten Bauzustand ist, auch von Sillian (Osttirol) aus. Über einen gut ausgebauten Forstweg erreicht man mit einem Fahrzeug (eventuell auch mit einem Hüttentaxi) die auf 1900m gelegene Leckfeldalm - Hütte. Von dort führt ein guter Gehweg über die Sillianer Hütte zum Helm - Gipfel. Zudem liegt die Helmhütte am Anfang bzw. Ende des viel begangenen Karnischen Höhen bzw.- Friedensweges sowie an der Via Alpina.

Die Besonderheit der Helmhütte liegt in ihrer landschaftlich-geografischen Lage und in ihrer historischen Bedeutung.

  • Die Helmhütte zeichnet sich durch ihre markante Lage aus. Der Helm gilt als hervorragender Aussichtsberg mit Blick auf die Südtiroler und Osttiroler Dolomiten und auf den Alpenhauptkamm.
  • Die Helmhütte ist ein Grenzgebäude: Sie liegt unmittelbar auf der nach dem Ende des Ersten Weltkrieges festgelegten Staatsgrenze zwischen Österreich und Italien.
  • Die Geschichte des 20.Jahrhunderts (Krieg, Faschismus, nationale Aufrüstung) hat vor Ort und am Gebäude deutliche Spuren hinterlassen.

 


 

 

Historische Hintergründe

 

Das Gebäude wurde nach zweijähriger Bauzeit 1891 auf Initiative der Gründungsväter der Alpenvereinssektion Sillian als Schutzhütte (mit Aussichtsplattform) errichtet. Den Baugrund hatte die Gemeinde Sexten zur Verfügung gestellt. Sichtbares architektonisches Zeichen für die ursprüngliche alpinistische - touristische Nutzung war die imposante Dachterasse, die einen weiten Rundblick ermöglichte. Auf zeitgenössischen Abbildungen aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg ist sie noch sichtbar. Mit dem Ende des ersten Weltkrieges und der Grenzverschiebung zwischen Österreich und Italien ging die Hütte durch den Staatsvertrag von Venedig (1925) in italienischen Besitz über. Die direkt bei der nördlichen Hausmauer einzementierten Marmorgrenzsteine zeigen den heutigen Grenzverlauf. Seit Mitte der 20er Jahre wurde das Gebäude militärisch und als italienisches Zollhaus genützt. Der Bau wurde umgestaltet, die Dachterrasse verschwand. Im Zuge der Grenzbefestigungen, die das faschistische Italien in den 30er Jahren entlang der österreichisch - italienischen Grenze errichten ließ, wurde das Haus Teil eines weitläufigen militärischen Komplexes. Die Ruinen dieser Anlagen im Umfeld der Hütte sind noch heute sichtbar. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb die Hütte in italienischem Eigentum und ging vor kurzem in den Besitz des Landes Südtirol über.

 


 

 

Eröffnung der Helmhütte im Jahre 1891

 

Die Eröffnungsfeier am 25.Juli 1891 fand in der Lienzer Zeitung als gesellschaftliches Ereignis der umliegenden Dörfer ihren Niederschlag.

"Die Eröffnungsfeier der Helm-Hütte hat am Sonntag und Montag in programmgemäßer Weise stattgefunden. Die Vorfeier am Sonntag hatte leider unter der Ungunst der Witterung zu leiden, indem es während der Musikproduktion in Weitlanbrunn, wo sich zahlreiche Gäste eingefunden hatten, heftig regnete, so daß auch die Aussichten für den folgenden Tag sehr zweifelhaft waren. Glücklicherweise heiterte es sich aber auf und wenn auch am Montag teilweise noch Wolken und Nebel das überstandene Gewitter verriethen, so kündeten doch andererseits klare helle Punkte des Horizontes einen guten Tag an und so brachen dann von allen Seiten, von Sillian, Weitlanbrunn, Sexten und Innichen Bergfreunde auf, um der neuen Hütte zuzusteuern. Die Mehrzahl der Theilnehmer mit der Abfaltersbacher Musik nahm Aufstieg von Sillian. In der Forcher - Kaser wurde Rast gemacht und den dort gebotenen Erfrischungen zugesprochen, während die Musik ein paar Weisen spielte. Von hier gingen die Theilnehmer in zahlreichen größeren und kleineren Gruppen nach dem Helm ab. Es wimmelte von fröhlichen Menschen auf dem gutgelaunten, zwischen zahlreichen Gebüschen von Alpenrosen hindurchführenden Fußweg. Die auch in getrennten Gruppen marschierenden wackeren Musikanten würzten den Aufstieg mit heiteren Melodien und Hornsignalen, mächtig dröhnende Pöllerschüsse vom Helm begrüßten die Ankömmlinge. Es ging gegen 10 Uhr, als der hochw. Herr Pfarrer Bachlechner von Sexten (die Hütte steht auf Gemeindegrund von Sexten) das Wort zu einer Ansprache ergriff, um in warmen poetisch angehauchten, sympatischen Worten die Bedeutung der Helmhütte zu erörtern und den Schutz des Allerhöchsten auf dieselbe herabzuflehen. Das Einweihen des Hauses, das Absingen des Wettersegens an den vier Ecken desselben, wobei ein Chor von Kirchensängern den Pfarrer unterstützte, waren ergreifende Momente. Dann nahm der Generalsekretär des D. u. Ö. Alpenvereins, Dr. Emmer, das Wort, begrüßte die Festtheilnehmer namens des Vereins, sprach der Section Sillian und speciell ihrem Vorstande den Dank für die Errichtung dieser Unterkunft aus, und betonte die Aufgabe des Alpenvereins, den Städtern den Aufenthalt auf dem Lande zu erleichtern und dadurch auch den Bewohnern materiellen Vortheil zuzuwenden.
Er übergab die Schlüssel der Hütte mit der Bitte, ihr ein wackerer Beschützer zu sein, deren Sectionsvorstande Dr. Larcher, welcher gelobte, treue Aufsicht zu führen und dem Alpenvereine, der besonders im Jahre 1882 so Großes für die Bevölkerung gethan, mit der Hütte Ehre zu machen. Dann dankte noch Dr. Emmer dem Pfarrer von Sexten und allen Gästen und brachte ein dreifaches Hoch auf Se. Maj. den Kaiser aus, in welches begeistert eingestimmt wurde. Als die Hochs verklungen waren, stimmte eine improvisierte Sängergesellschaft unter Leitung des Herrn Lehrers Kraler von Anras das von Toni Linder componierte Alpenvereinsmotto: Hinaus ins Freie wandern, von einem Berg zum andern, das spült die Seele rein - an und darauf das deutsche Lied. Pöllerschüsse hatten die Eröffnungsfeier begleitet, die Klänge der trefflich spielenden Musikkapelle verherrlichten sie, ungezwungene Gemüthlichkeit entwickelte sich inner- und außerhalb der Hütte, ja auch oberhalb, denn die Aussichtsterrasse diente nicht nur dem Ausluge nach dem Wetter, sondern auch der Musik und um den Aussichtstisch gruppierte sich eine Spielzeuggesellschaft zu einem heißen Wettkampfe. Die Aussicht war leider nicht besonders, indem Wolken die Höhenzüge verdeckten und den Helm umlagernde Nebel oft bedenklich benahmen. Die Theilnehmer, deren Zahl gegen 2000 betragen haben soll, nahmen den Abstieg nach verschiedenen Richtungen. Abends fand sich eine kleine Gesellschaft zu dem Festbankett beim Adler in Sillian ein. - Die Helm-Hütte, für welche außer dem Sektionsvorstande Herrn Bezirksrichter Dr. Larcher auch die Herrn Jesacher in Arnbach und Leiter in Sillian in opferwilligster Weise besonders thätig gewesen sind, enthält einen Vorraum mit Küche, ein Speisezimmer, zwei Schlafzimmer mit Betten und einen geräumigen Dachraum mit zwei Kammern. Die Verpflegung ist gut und so ist nicht zu bezweifeln, daß der Punkt lebhaftesten Zuspruch finden wird.

 


 

 

Erbauer der Helmhütte

 

Josef Schraffl, Bürgermeister der Marktgemeinde Sillian, Gründer des Tiroler Bauernbundes und Landeshauptmann von Tirol, lud für den 1. August 1888 prominente Bürger aus Sillian und Umgebung zu einer sehr wichtigen Sitzung ein. Es galt, für die Freunde der Bergwelt eine Unterkunft am Helm zu errichten.

 

Die Herren

  • Josef Leiter, Gastwirt und Besitzer, Sillian
  • Hans Webhofer, Kaufmann, Sillian
  • Peter Jesacher, Gutsbesitzer, Arnbach
  • Dr. Larcher, Bezirksrichter und Obmann der Sektion Sillian

waren in weiterer Folge die Erbauer der Helmhütte!

 


 

 

Hüttenpächter der Helmhütte

 

  • 1890
    Josef Kastlunger, Sexten/Moos
  • 1891
    Aggelo Sotshas
  • 1892-1896
    Josef Kastlunger, Sexten/Moos
  • 1897-1898
    Anton Stampfl, Heinfels
  • 1899-1900
    Sepp Innerkofler,
  • 1901-1902
    Josef Kastlunger, Sexten/Moos
  • 1903-1909
    Alois Tschurtschenthaler, Sexten
  • 1910-1912
    Peter Pfeifhofer, Sexten/Moos
  • 1913
    Alois Tschurtschenthaler, Sexten
  • 1914-1915
    Peter Pfeifhofer, Sexten/Moos

 

 

 

Mitteilungen des DuÖAV:

 

Jahr 1893: Die Helmhütte wird seit 18. Juni bewirtschaftet. Die Wege von Sillian und Weitlanbrunn wurden verbessert und die Markierung erneuert. Hoffentlich erhält dieser schöne Aussichtspunkt auch heuer wieder den verdienten Besuch.

 

Jahr 1895: Die Helmhütte wurde am 1. Juli eröffnet und bis 1. Oktober bewirtschaftet.

 

Jahr 1899: Im Sommer wurde die Helmhütte außerordentlich stark besucht. Dieselbe wurde am 15. September geschlossen.

 

 

 

 

Mitteilungen des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins, Jahrgang 1891 Seite 209/210

 

 

 

Eröffnung des Helmhauses:

 

Montag den 20. Juli fand die Eröffnung des von der S. Sillian erbauten Schutzhauses auf dem Helm statt. Das Haus, das man thalauf und thalab schon von Weitem auf dem Gipfel erblickt, ist solid und schmuck gebaut, enthält ein Erdgeschoss, Küche, Speisezimmer und zwei Schlafzimmer, die vorläufig mit 6 Bettstellen versehen sind, aber für mehr Raum bieten, und im Oberstock noch zwei geräumige Gelasse, die nach Bedarf eingerichtet werden. Das Haus wird bewirtschaftet. Über dem Dache befindet sich eine Plattform mit Bänken und Orientierungstisch, von welchem aus man die prachtvolle Rundsicht geniesst, deren Glanzpunkte die Sextner Berge und die weite Thalschau sind. Zur Eröffnung hatten sich gegen 100 Personen eingefunden, von allen Seiten stiegen Partien in den Morgenstunden die Hänge des Berges hinan, auch die Musikcapelle von Abfaltersbach war erschienen, welche am Montage in Bad Weitlanbrunn ein Concert gegeben hatte. Der hochwürdige Herr Pfarrer von Sexten nahm die kirchliche Weihe vor, nachdem er vorher in einer schwungvollen und beredten Ansprache die Wirksamkeit des D. u. Oe. Alpenvereins hervorgehoben hatte. Nach der kirchlichen Ceremonie, die feierlich verlief, sprach der Vertreter des Central-Ausschusses, Herr Dr. Emmer, der S. Sillian, vor Allem aber ihrem Obmanne, Herrn Bezirksrichter Dr. Larcher, dessen Energie die rasche und gelungene Durchführung des Baues bewirkte, den Dank des Gesamtvereins aus, übergab die Schlüssel dem Sectionsvorstande und schloss seine Ansprache mit einem dreifachen Hoch auf Se. Majestät den Kaiser. Noch lange blieben die Theilnehmer oben versammelt, um den Weisen der trefflichen Musikcapelle zu lauschen.

 

 

 

 

Mitteilungen des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins, Jahrgang 1893, Seite 292

 

 

Helm Hütte: Der Besuch dieser Hütte betrug heuer 425 Personen, gegen 261 im Vorjahre, was hauptsächlich neben der guten Bewirtschaftung des Hauses, der Herstellung von guten Wegen zuzuschreiben ist. Die S. Hochpusterthal liess den Weg über Innichen - Burg gut herstellen, ebenso die S. Sillian mit einem stattlichen Kostenaufwand ganz aus eigenen Mitteln den Weg von Sillian über Forcherkaser. Ausserdem haben Sectionsmitglieder aus Privatmitteln die Wegstrecke Weitlanbrunn - Forcherkaser herstellen lassen. Die Bewirtschaftung des Hauses wurde ebenso gelobt, wie der billige Preistarif Anklang fand. Da vielen Besuchern unbekannt zu sein scheint, dass auf dem Hüttendache eine eigene Aussichtsplattform mit Orientierungstisch angebracht ist, welche gegen geringen Eintrittspreis von 20 Kreuzern zu Gunsten der Weg - und Hüttenerhaltung zugänglich ist, sei dies hier noch speziell bemerkt.

 

 

 

 

 

Bild zum Absatz

Helmhütte heute

 

Die Alpenvereinssektionen Sillian und Drei Zinnen weisen immer wieder auf den erbärmlichen Bauzustand der Helmhütte hin. Der Vorschlag der beiden Alpenvereinssektionen zur Sanierung des alten Gebäudes zu einem "Offenen Helmhaus" am geschichtsträchtigen Friedensweg, der Via Alpina und dem Weitwanderweg 403 wird von der Bevölkerung der Region sehr positiv aufgenommen!

 
 
 
 

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