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2014_07_24. bis 27.7. Tourentage „Sextener Dolomiten – Friedensweg“ (2014_07_Tourentage Sextener Doomiten)

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2014_07_24. bis 27.7. Tourentage „Sextener Dolomiten – Friedensweg“

Im Gedenkjahr 2014 „100 Jahre Beginn des 1. Weltkriegs“ wollte auch der AV Schwaz mit seinen Sommer-Tourentagen eine thematische Brücke schlagen. In den Bergen Südtirols begann im Jahr 1915 ein erbitterter Gebirgskrieg zwischen Österreich und Italien. Heute, 99 Jahre später, kann man viele traurige Relikte dieser Zeit, seien es zerfallene Stellungen, Laufgräben oder die Galerien und Kavernen entlang des sogenannten Friedensweges als stumme Zeugen eines unvorstellbaren Wahnsinns besuchen.

24.07.14 Drei Zinnen Hütte - Toblinger Knoten

10 Teilnehmer und 3 Führer starteten bereits um 06.45 Uhr in Schwaz Richtung Südtirol. Unser Ziel war der Fischleinboden-Hütte (1.454 m) im Fischleintal nahe Sexten. Hier wurde geparkt und alles für den Abmarsch vorbereitet. Das Wetter war bewölkt mit mehr oder weniger langen Sonnenfenstern. Zuerst führte der Weg entlang einer Forststraße zur Talschluss-Hütte (1.548 m). Hier bogen wir rechts in das Altensteintal ein. Die mächtigen Wände des Sextener Einsers zur Rechten gewannen wir entlang eines Fußweges rasch an Höhe. Nach ca. 2 Stunden Fußmarsch kam die Drei Zinnen Hütte (2.405 m) in Sicht. Umrahmt vom mächtigen Paternkofel und den beeindruckenden Drei Zinnen liegt diese Hütte am westlichen Ende der Bodenalpe mit den Bödenseen. Die Bewölkung war inzwischen dichter geworden und es hatte leicht zu regnen begonnen. So beschlossen wir, zuerst Quartier zu beziehen und eine Mittagsrast zu machen. Der Regen wurde aber immer stärker und die Mittagsrast ging nahtlos in das ausgezeichnete und reichliche Abendessen über. Gegen Abend hatte der Regen aber doch noch nachgelassen und die Bewölkung riss auf. So beschloss ein Teil unserer Gruppe noch rasch auf den Toblinger Knoten (2.617 m) unweit der Hütte zu gehen. Er war im Gebirgskrieg 1915 bis1918 von großer strategischer Bedeutung für die österreichischen Truppen und wurde mit zahlreichen Stellungen ausgebaut. Der heutzutage begehbare Leiternklettersteig führt entlang der Nordkamine sehr direkt Richtung Gipfel. Immer wieder trifft man dabei auf Reste des originalen Klettersteigs aus dem Jahr 1916. Um 20.50 Uhr erreichten wird den Gipfel. Sofort ging es wieder entlang des sogenannten „Feldkurat-Hosp-Steiges“ nach unten. Dieser führte uns auch an der sogenannten „Adlerwache“ vorbei, eine in den Fels gesprengte Galerie, von der sich die gesamte Bodenalpe einsehen lässt. Zurück auf der Drei Zinnenn Hütte ließen wir den Tag bei einem Glas Wein gemütlich ausklingen.

25.07.14 Paternkofel – Büllelejoch – Zsigmond Hütte

An diesem Morgen begrüßte und die Sonne auf der Drei Zinnen Hütte. Die imposante Kulisse der Drei Zinnen im morgendlichen Licht bot ein besonderes Fotomotiv. Nach einem ausgiebigen Frühstück starteten wir um 07.45 Uhr Richtung Paternkofel (2.744 m). Im Ersten Weltkrieg war auch dieser Gipfel zwischen Österreichern und Italienern heftig umkämpft, wovon noch heute zahlreiche Stellungen und Steiganlagen zeugen. Unser Weg führte uns von der Hütte leicht ansteigend am berühmten „Frankfurter Würstel“ vorbei. Diese markante Felsnadel ragt knapp neben dem Steig in den Himmel. Durch einige kurze Tunnels führte unser Weg weiter zum sogenannten Paternstollern. Hier ging es nun im Schein der Stirnlampen im Berg steil bergauf. Immer wieder zweigten Stollen ab, die durch ein kleines Loch im Felsen Einsicht auf die gegnerischen Stellungen boten. Nach 125 Stufen endete der Stollen und der Weg setzte sich in einem Klettersteig fort. Manche Rinne war noch mit Schnee gefüllt, konnte aber leicht umgangen werden. Bald erreichten wir die Gamsscharte (2.650 m). Hier führte der „De Luca Innerkofler Steig“ weiter Richtung Paternkofel. Am 4. Juli 1915 kam der bekannte Sextener Dolomitenkletterer und Bergführer Sepp Innerkofler beim Versuch, den Berg von den italienischen Alpini zu erobern, in unmittelbarer Gipfelnähe ums Leben. Piero de Luca war der Name des Alpinis, durch dessen Hand Innerkofler starb. Am Ende des Steiges wiesen uns Steinmännchen den unschweren Weg weiter zum Gipfel. Auch das imposante Gipfelkreuz erinnert an Sepp Innerkofler. Nach einer kurzen Rast führte uns unser Weg zurück zur Gamsscharte und von hier entlang des „Sentiero delle Forcelle“ Richtung Büllelejoch (2.522 m). Dieser leichte Steig führt immer wieder an- und absteigend vorbei an verschiedenen Zeugnissen des grausamen Gebirgskrieges. Vom Büllelejoch waren es nur wenige Minuten zur Büllelejochhütte (2.528 m). Leider war die Bewölkung inzwischen wieder dichter geworden und es sah schon nach Regen aus. So beschlossen wir ohne Rast auf der einladenden Hütte sofort weiter Richtung Zsigmondy Hütte (2.224 m) weiterzugehen. Genau als wir in der Hütte eintrafen begann es zu regnen. Daher wurde auch hier sofort Quartier bezogen und eine Rast eingelegt. Am späteren Nachmittag wurde das Wetter wieder freundlicher und so machten sich verschiedene Gruppen auf, noch die nähere Umgebung der Hütte zu erkunden. Einige gingen Richtung Eissee (2.326 m), andere stiegen noch einmal Richtung Büllelejochhütte auf und bestiegen die Mittlere (2.675 m) und Östliche Oberbachernspitze (2.677 m) sowie den Alpinisteig nahe dem Sandebühel (2.607 m). Alle waren aber pünktlich zum Abendessen wieder auf der Hütte. Dieser Tag fand bei einem gemütlich Beisammensein und dem ein oder anderen „Watter“ seinen gemütlichen Ausklang.

26.07.14 Alpinisteig – Elferscharte – Fischleinbodenhütte

Wieder begrüßte uns am Morgen die Sonne, wenngleich auch von Osten Wolken über den imposanten Gipfel des Zwölferkofels (3.090 m) hereindrückten. Pünktlich um 07.45 Uhr starteten wir von der Zsigmondy Hütte Richtung Eissee (2.326 m) nahe der Forcella Giralba. Hier zweigt links der berühmte Alpinisteig ab. Dieser verläuft zuerst über Schutthalden und Schneefelder, später beeindruckend über natürlich Bänder im Fels durch die Wändes des Elferkofels (3.092 m). Imposant ist das sogenannte „Äußere Loch“, ein tiefer Einschnitte zwischen zwei Felstürmen. Wir gingen entlang des versicherten Steigs in diese scheinbare Dunkelheit, überquerten ein kurzes, steiles Schneefeld am hintersten Ende des „Lochs“ und kamen an der anderen Seite wieder an das Tageslicht. Der Steig führte nun unschwer weiter, immer wieder mussten aber steile Schneefelder überquert werden. So gelangten wir zur Elferscharte (2.580 m), in deren Nähe noch zahlreiche Relikte des Gebirgskrieges zu sehen sind. Genau auf der Elferscharte begann es aber zu regnen. Der Klettersteig zur Sentinella Scharte (2.717 m) war aufgrund der großen Schneefelder nicht machbar. Damit war aber auch der weitere Weg zur Bertihütte nicht mehr möglich. So beschlossen wir auch aufgrund der Witterung, von hier Richtung Tal abzusteigen. Von der Elferscharte ging es zunächst in steilen Serpentinen vorbei an zerfallenen österreichischen Stellungen hinunter Richtung Anderteralpen Kar, von dort weiter Richtung Anderter Alm. Von hier ging es dann über einen Waldweg, zunächst beinahe flach, dann aber steil bergab zur Fischleinboden Hütte.
Nach wir uns alle umgezogen hatten fuhren wir gemeinsam nach Toblach, um bei der für den AV Schwaz inzwischen schon berühmten „Pizzaria Hans“ diese Tourentage gemütlich ausklingen zu lassen.

Zusammenfassung:

· 10 Teilnehmer, 3 Führer (Walter, Wolfgang, Alex)

· Zwei tolle Hütte, Unterbringung in Zimmern, beides mal ausgezeichnetes Essen

· Wetter: Donnerstag und Freitag morgendlicher Sonnenschein, Eintrübung und Regen am Nachmittag, gegen Abend wieder Wetterbesserung; Samstag: sonniger Morgen, dann aber rasche Eintrübung, ab Mittag Regen; Temperaturen: nicht zu warm, ideale Temperaturen zum Wandern

· Wunderbare Landschaft, beeindruckende Bergkulisse, schöne, nicht zu schwierige Klettersteige

· bedrückende, stumme Zeugen eines wahnsinnigen Gebirgskrieges entlang des Weges

· Sehr gute Stimmung, wunderbare Tourentage, trotz Verkürzung um einen Tag


 
 
 
 

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