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Darf´s ein bisschen mehr sein? (2002_Vernagthütte - Darf´s ein bisschen mehr sein?)

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Darf´s ein bisschen mehr sein?

14.05.2002 / Gerda
4 Tourentage in den Ötztaler Alpen - Vernagthütte

 

Die Berge aber werden den Menschen Frieden bringen,
so wie der Schlaf die Träume bringt.
Zitat aus dem Gipfelbuch der Dreieckspitze

 

Obwohl die Großwetterlage nicht gerade optimal für die geplanten Tourentage in den Ötztaler Alpen war, meldeten sich nicht weniger als 24 Bergkameraden für das Abenteuer Vernagthütte. Nicht ganz alpin aber dafür bequem brachte uns der Pitzexpress und ein Schlepplift auf das Mittelbergjoch in eine Höhe von 3.166 m. Die kurze Abfahrt zum Taschachferner verhieß nichts Gutes. Nebel verwehrte uns die Sicht auf die nahegelegene Wildspitze und den Brochkogel, der eigentlich unser erstes Tourenziel hätte sein sollen. Wir seilten uns, so wie dies auf Gletschern, besonders bei diesen schlechten Sichtverhältnissen allgemein üblich sein sollte, an und zogen unsere Spur zum Brochkogeljoch auf 3.423 m. Die anschließende Abfahrt über den kleinen Vernagtferner war alles andere als eine Genussabfahrt. Weder die Schneeverhältnisse noch die Sicht ließen Spaß aufkommen und man könnte meinen, dass "Stehaufmännchen" unterwegs waren. Schließlich wurde der Nebel so dicht, dass wir uns unter Zuhilfenahme von Bussole und Karte unseren Weg suchen mussten. Dank der ausgezeichneten Arbeit von Franz fanden wir uns dann doch wohlbehalten auf der Vernagthütte ein.

Eine sternenklare Nacht versprach einen wunderschönen Tourentag und so brachen wir um ca. 8.00 Uhr in zwei Gruppen auf. Eine Gruppe unter der Führung von Fritz wählte die Mittlere Guslarspitze (3.126 m) als Ziel, der Rest zog seine Spuren in Richtung Fluchtkogel (3.500 m). Nach ca. 2 Stunden waren alle am Gipfel und konnten eine phantastische Fernsicht genießen jedoch nur kurze Zeit. Innerhalb von wenigen Minuten, ein Teil der Gruppe war schon abgefahren, zog dichter Nebel auf und wir fuhren rasch in Richtung Hütte. Die Sicht besserte sich allmählich wieder und voller Freude reihten wir Schwung an Schwung. Auf halbem Weg hatte der Wettergott wieder Einsicht mit uns, ließ für kurze Zeit die Sonne scheinen und wir konnten noch die Mittlere Guslarspitze in Angriff nehmen um schließlich zum Ausgangspunkt Vernagthütte abzufahren.

Auch der Samstag begrüßte uns mit strahlendem Sonnenschein. Ein Teil der Gruppe beendete heute bereits ihreTourentage. Über das Brochkogeljoch diesmal jedoch bei deutlich besseren Sichtverhältnissen als am ersten Tag nahmen sie den Weg zurück ins Pitztal.

Allerdings gesellten sich am Vortag noch Claudia und Gust, die von Vent aus zur Vernagthütte aufstiegen, zu unserer Gruppe. Ein Stück des Weges gingen die gesamte Crew gemeinsam. Bei ca. 3.100 m teilten sich unsere Wege. Die Gruppe Fritz beschloss auf den Fluchtkogel zu gehen, wir hingegen wollten auf die Kesselwandspitze (3.414 m). Der Schlussteil dieses Gipfels war ziemlich alpin. In unnachahmlicher Weise legte Gust jedoch eine Spur die uns alle wohlbehalten den Gipfel erreichen ließ. Dichter Nebel verwehrte uns jede Sicht und so fuhren wir relativ schnell wieder ab. Gleich wie am Vortag gab der Nebel später jedoch den Blick auf die umliegenden Gipfel wieder frei und so zogen wir neuerlich die Felle auf und stiegen auf die Hintere Guslarspitze (3.151 m). Bereits beim Aufstieg faszinierte uns eine steile Flanke und es schien als wäre eine Abfahrt direkt vom Gipfel möglich. Der Schein wurde nicht zum Trug! Bei besten Schneeverhältnissen zogen wir unsere Abfahrtsspuren dann durch diese unberührten Gipfelhänge hinunter in den Talboden. Die ansonsten als Gipfel gar nicht so bedeutende Hintere Guslarspitze bescherte uns somit einen atemberaubenden Abschluss dieses Tourentages, der noch mit einem >fast kitschigen< Abendrot gekrönt wurde.

Der letzte Tag für uns und auch für die freundlichen Hüttenpächter (die Hütte ist für einige Zeit geschlossen) begann mit strahlendem, wolkenlosen Himmel. Da wir die Möglichkeit hatten, einen Teil unserer schweren Rucksäcke mit der Materialseilbahn zu den Rofenhöfen zu transportieren, ging ein kleiner Teil unserer Gruppe zurück über das Brochkogeljoch zu unseren Autos ins Pitztal. Der Großteil hingegen erlebte noch eine traumhafte Tour, wieder auf eine der Guslarspitzen. Die Schneeverhältnisse und das Bilderbuchwetter bescherten uns eine Abfahrt, die man kaum mit Worten beschreiben kann Vom letzten Fleckchen Schnee bis zu den Rofenhöfen hatten wir noch ca. 1 Stunde die Schier zu tragen und warteten dort auf unsere Kameraden, die uns mit den Autos abholten.

Wohlbehalten und jeder mit sich und der Auswahl der erreichten Gipfel zufrieden haben wir uns vom Schiwinter offiziell verabschiedet. Sicher wird so mancher von uns die Schier nochmals aus dem Keller holen und den letzten, den allerletzten Schwung dieses Winters über eine steile Firnflanke ziehen, ehe wir die Schischuhe endgültig mit den "sommerlichen" Kletterschuhen vertauschen.

 
 
 
 

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