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Das Nickelmuseum im Obertal (Nickelmuseum)

Das Nickelmuseum im Obertal

Geröstete Steine und gestochene Speise

Ein Beitrag von Hermann Trinker

Unser Nickelmuseum konnte im August 2004 fertiggestellt werden! Es stellt eine Etappe im Bergbau- Rundwanderweg dar, welcher auch die Gastronomie des Obertales einschließt. Das Museum in der Hopfriesen wurde im Sinne aktueller museologischer und museumspädagogischer Kriterien entwickelt und präsentiert in attraktiver und moderner Weise das Thema "Bergbau und Nickel" in Vergangenheit und Gegenwart.

Das Nickelmuseum wurde von der Gemeinde Rohrmoos-Untertal errichtet und nach seiner Fertigstellung dem Tourismusverband Schladming-Rohrmoos zum Betrieb übergeben.

MuseumNickelmuseumIm Rahmen der Planungen wurde damit begonnen, die kultur- und montangeschichtlich äußerst interessante und in Mitteleuropa einzigartige Ruine des Nickelschmelzofens in der Hopfriesen zu revitalisieren und mit modernen Mitteln und unter Einbeziehung des Denkmalschutzes als zukünftiges Museum zu adaptieren.

Bei der Planung konnte auf ein Konzept des Architekten DI Molina zurückgegriffen werden. Dabei entstand ein modernes Museumsgebäude in Form eines in die Ruine eingeschobenen Prismas, welches aus Glas und Stahl gefertigt ist und in beeindruckender Weise vergangene Bausubstanz und gegenwärtige Architektur miteinander verbindet.

Mit der Wahl dieser Baumaterialien wurden zudem zwei Elemente aufgegriffen, die bei der Entstehung und Verarbeitung des in der Vergangenheit abgebauten Nickels eine wesentliche Rolle spielten.

  • Allgemeine Zielsetzungen des Projektes:
  • Neue interessante Erlebnisse
  • Touristische und wirtschaftliche Belebung
  • Kooperation des Museums mit Tourismus, Gastronimie und Hotellerie
  • Bewusstmachen der lokalen naturräumlichen und kulturellen Kostbarkeiten
  • Spezielle Angebotsentwicklung fur Schulen, Kinder und Jugendliche
  • Touristische Belebung durch Schulen (Schullandwoche, Exkursionen
  • Entwicklung spezifischer Rahmenprogramme in den Gemeinden Rohrmoos-Untertal und Schladming (Tagungne, Sonderausstellungen etc.)

Museum Eine Ruine als Zeugin einer lang zurückliegenden Bergbaugeschichte, eine "Glasvitrine inmitten der beeindruckenden Naturlandschaft" der Schladminger Tauern, eine Zeitreise, welche die BesucherInnen in vergangene Zeiten zurückbringt, in denen diese Vergangenheit noch lebendig war - all das zeigtdas Nickelmuseum in der Hopfriesen.

Moderne und Tradition treffen hier in Form von schlichter Architektur und alter verwitterter Bausubstanz aufeinander, aktuelle Kunst verdeutlicht vergangene Funktion, Gegenwart wird konfrontiert mit Geschichte.

Das Nickelmuseum in der Hopfriesen macht Spuren der Vergangenheit sichtbar, nämlich Aspekte der beeindruckenden Bergbauvergangenheit der Region. Es rückt verborgene Kostbarkeiten ins Bewusstsein, nämlich die Erze, welche abgebaut und in der Hopfriesen verhüttet wurden. Es dokumentiert das "gefährliche Tagwerk" der Knappen des 18. und 19. Jahrhunderts, die exponierten Abbaugegebenheiten und den mühevollen Transport der Erze von den Stollen ins Tal.

Es holt jenes Stück der Vergangenheit ans Tageslicht, das den meisten Besucherinnen und Besuchern der Region, aber auch vielen Menschen, die hier leben, unbekannt ist: jene Epoche des 18. und 19. Jahrhunderts, als das Bergwesen durch den Abbau von Kobalt und besonders von Nickel einen neuen Aufschwung erlebte.

Mit der beginnenden Industrialisierung brach in Schladming eine neue Zeit an. Mit dem Beginn der Nickelverhüttung in der Hopfriesen rückte Rohrmoos ins Licht internationaler technisch-naturwissenschaftlicher Entwicklungen, und positionierte sich im europäischen Wettlauf um die gelungene Herstellung von reinem Nickel. In der Hopfriesen wurden Nickelerze geröstet und eine Nickel-Arsen-Speise zubereitet, die anschließend in Gloggnitz, der 1. Nickelhütte der Habsburgermonarchie, und später in Mandling weiterverarbeitet wurden.

Das einzigartige Relikt, der Nickelschmelzofen selbst, wird im Rahmen des geplanten Museums zum Hauptausstellungsstück. Das Museumsgebäude - als begehbare Vitrine inmitten der Landschaft konzipiert - macht Besucherinnnen und Besucher auf Vergangenes aufmerksam und neugierig und schlägt - durch die Darstellung aktueller Nickelprodukte - auch Brücken in die Gegenwart.

Es wird Einblicke erlauben, Fragen aufwerfen und dazu einladen, die Vergangenheit zu Begehen und das Gesehene mit der Gegenwart zu verbinden ...

Ausstellungskonzept

Raum 1: "Spuren der Vergangenheit"

Der erste Raum des Museums dient der Einführung. Es folgt ein "Zoom" von der allgemeinen Bergbaugeschichte der Region hin in die engeren lokalen Gegebenheiten. Vermittelt werden naturräumliche Voraussetzungen für den Erzabbau in der Region, gleichzeitig wird kurz und präzise eine Geschichte des Bergbaues visualisiert. Schließlich geht es um die Vermittlung der Schritte Abbau - Transport - Aufbereitung - Verhüttung. Die Erzgewinnung, die Gefährlichkeit auf den Transportwegen, und schließlich die Bedeutung der Nickelproduktion in Rohrmoos werden thematisiert.

MuseumBereich 1: "Verborgene Kostbarkeiten"

  • Geologie der engeren Region
  • Visualisierung der jeweiligen abgebauten Erze
  • Sagen
  • Namensgebung



MuseumBereich 2: "Gefährliches Tagwerk" Themen:

  • Abbaugeschichte im 18. und 19. Jhdt.
  • Abbauorte, Ausbisse
  • Lupen zur Vergrößerung von derbem Erz und Erzblüten
  • Aufgaben der einzelnen Bergleute, Abbauwerkzeuge
  • Visualisierung der Gefahren des Abbaus: Wassereinbrüche, Lawinenkragen, exponierte Lage, Witterungsverhältnisse, Transportwege, Transportmittel
  • Literarische Verarbeitung

Bereich 3: "Eine neue Zeit bricht an" Nickelmuseum Themen:

  • Beginnende Industrialisierung Steiermark
  • Bedeutung der Nickelproduktion in der Habsburgermonarchie
  • Geschichte des Nickelabbaues in Rohrmoos, Gründe für den Niedergang
  • Ritter von Gersdorff - Leben und Wirken
  • Geschichte des Schmelzofens

MuseumMuseum 






Bereich 4: "Aus dem Dunkel ins Licht"

  • Fundstücke, die bei der Restaurierung gefunden
  • Revitalisierung des Schmelzofens

Raum 2: "Geröstete Steine und gestochene Speise"

MuseumRaum 2 ist dem eigentlichen Prozess der Verhüttung von Nickel gewidmet. Die metallurgische Herstellung von Nickel ist auch aus aktueller Perspektive eines der schwierigstenVerhüttungsverfahren, kann heute aber weitestgehend in einem Schritt durchgeführt werden.

Im 19. Jhdt. brauchte die Herstellung von Nickel sehr viel länger und nahm sechs große Verarbeitungsschritte in Anspruch (Rösten, Schmelzen im Krummofen, Raffinierschmelzen im Gasflammofen, Rösten, Waschen, Reduktionsschmelzen).

In Raum 2 werden die Eigenschaften des Metalls Nickel, die Entwicklung metallurgischer Verfahren und die konkrete Verhüttung des Rohrmooser Nickels vor Ort, bzw. seiner Weiterverarbeitung erklärt.

Eine vorwärts laufende "Zeitmaschine" bringt die BesucherInnen wieder zurück in die Gegenwart. In der Mitte des Raumes, auf einer Art Litfasssäule, werden die Arbeits- und Lebensbedingeungen der Arbeiter am Krummofen thematisiert. "Hauptausstellungsstück" in diesem Raum ist der Schmelzofen aus dem 19. Jhdt.

MuseumBereich 5: "Silber-weiss und glänzend-hart"

  • Das Metall Nickel
  • Geschichte des Metalls (Namensgebung, Entdeckung, Herstellung, Konkurrenzunternehmen)
  • Schlaglichter einer Geschichte der Metallurgie
  • Scheidungsprozesse
  • Entwicklung des Verfahrens
  • Arbeitsgeräte
  • Darstellung der sechs verschiedenen Verarbeitungsschritte
  • Krummofen

MuseumBereich 6: "Von Teekisten und Beinprothesen"

  • Erste Nickelhütte der Habsburgermonarchie
  • Geräte, Behälter und Werkzeug der Verarbeitung
  • Bedeutung des Nickels im 19. Jhdt.
  • Verarbeitungsmethoden 19. Jhdt.
  • Firmen, die mit Nickel beliefert wurden (Abnehmer)
  • Verarbeitung in der kleinen Fabrik Gerdorffs
  • Gegenstände, welche in der Vergangenheit und der Gegenwart aus Nickel gefertigt wurden und werden: die Gegenstände immer jünger, die BesucherInnen werden somit wieder aus der Gegenwart in die Vergangenheit zurückgeführt (Nickelscheidemünzen, Bestecke, Kochtöpfe, Beschläge, chirurgische Instrumente, Brillen, Prothesen, Schrauben, Bauteile für die Luftfahrt, Schmuck, Piercings etc.)

Bereich 7: "Vom Leben der Bergknappen"

  • Arbeiter im Schmelzofen, Aufgaben, Lebensbedingungen
  • Gesundheitliche Belastungen
  • Wirtschaftliche Bedeutung des Schmelzofens für den Ort, Beschäftigte, Nebenerwerbszweige, Zuliefererbetriebe

Raum 3 (Rückseite): "Von den Zutaten"

  • MuseumMaterialien (Quarzsand, Kohle, Röstgut), mit denen der Ofen befüllt wurde
  • Beheizung des Ofens, Luftzufuhr, Blasebalg
  • Blick ins "Innere" des Ofens

Anfragen und Buchungen ausschließlich im Tourismusverband Schladming-Rohrmoos, Tel. 03687/ 22777.

Das Team - Nickelmuseum

  • Museumspädagogische Leitung: Mag. Dr. Heidrun Zettelbauer
  • Aufbau und Betreuung der Sammlung: Astrid Perner
  • Wissenschaftliche Begleitung und unser Mentor in allen Berg-Belangen: MR Mag. Dipl.-Ing. Alfred Weiss
  • Grafik: Didi Perner, Mag. Roland Keil
  • Vitrinenbau: Maschinenbau Stocker, Peyrer Glas
  • Unterstützung bei allen Arbeiten des Projektes: das Team des Bauhofes der Gemeinde Rohrmoos-Untertalund das Team des Tourismusverbandes Schladming-Rohrmoos.
  • Unterstützung, Ideengeber, Mitarbeit in allen Belangen: das tatkräftige Team der ÖAV-Höhlenforscher rund um Ing. Toni Streicher.
  • Koordination: Ing. Anton Streicher, Dipl.-Ing. Hermann Trinker.


Danke für Mitarbeit und Unterstützung

Besonderer Dank an die Höhlenforscher der ersten Stunde und an die aktuellen (bärenstarken!) Höhlenforscher und Stollenführer, insbesondere an Ing. Toni Streicher und MR DI Alfred Weiss; alle Gemeinderäte der Gemeinde Rohrmoos-Untertal, welche das Projekt immer einstimmig unterstützt und getragen haben; den Tourismusverband Schladming-Rohrmoos mit Mitarbeitern und Funktionären für die Unterstützung und Geduld bei der Umsetzung; dem gesamten Team Nickelmuseum, Frau Mag. Dr. Heidrun Zettelbauer, Herrn Dr. Volker Schabernak, der Montanbehörde für die fachliche Begleitung, all jene die das Projekt ermöglicht und unterstützt haben!

 
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