Alpine Tour Hochschwab – Überschreitung
24.09 - 26.09.2021; Führung: Reinhard Wilthaner
Anders als geplant führte uns die Tour in drei erlebnisreichen Tagen von Seewiesen bis an den Grünen See.
Am stürmischen Freitag wurden am Hochschwab bei strahlend blauen Himmel Windböen mit 140 kmh (!) gemessen. Daher verwarfen wir den ursprünglichen Plan über die Aflenzer Bürgeralpe aufzusteigen und begannen unsere Wanderung in Seewiesen. In der Dullwitz verirrten sich nur einige heftige Fallwinde und am Franzosenkreuz war der Wind merkbar, ansonsten aber wenig störend. Nach gemütlichen Anstieg erreichten wir um die Mittagszeit die neue Voisthaler ‚Hütte‘ - besser nun ‚Haus‘.
Die alte Hütte wurde bereits teilweise entsorgt bzw. liegt noch als großer Schutthaufen vor dem neuen Haus. Die Reste der alten Hütte sollten aber bald verschwunden sein, Bauarbeiter und ein Bagger sind noch an der Arbeit. Das neue Haus wurde in zeitgemäßer Architektur in Holzbauweise errichtet und bietet von der Gaststube dank der großen Fenstern eine tolle Aussicht.
Am Nachmittag legte sich der Sturm und so wanderten wir mit leichtem Gepäck über den Fölzsattel auf den Kampl (1.990 m), einem Gipfel der Gschirrmauer. Belohnt wurden wir mit einer schöne Aussicht und atemberaubenden Tiefblicken nach Seewiesen.
Am Samstag nach erholsamer Nacht im neuen Lager mit neuen Matratzen und gestärkt mit Frühstück vom Buffet ging es bei Kaiserwetter durch das Kühreichkar auf den Hutkogel (2.035 m), dem ersten Gipfel des Tages. Am Weg dorthin begegneten wir keinem einzigen Wanderer, statt dessen aber einigen Gämsen. Am Hutkogel konnten wir dann aus geringer Entfernung eine Herde von ca. 30 Steinböcken (Weibchen mit Jungen) beobachten! Ein eindrucksvolles Erlebnis! Der weitere Weg führte uns über den Weihbrunnkessel auf den zweiten Gipfel des Tages – dem Ringkamp (2.153 m). Da wir eine gute Fernsicht hatten, konnten wir Berge vom heimatlichen Hohenstein bis zu den Karawanken und dem Dachstein ausnehmen! Am frühen Nachmittag erreichten wir das Schiestlhaus, relaxten uns ausgiebig und am Abend stiegen wir auf den Hochschwabgipfel (2.277 m) – der dritte Gipfel des Tages. Unsere Gruppe und eine Schar von Bergsteigern (manche hatten ihre Zelte in Gipfelnähe aufgeschlagen) genossen den Sonnenuntergang.
Am Sonntagmorgen konnten es sich einige unserer Gruppe nicht nehmen lassen auch den Sonnenaufgang vom Gipfel des Hochschwabs zu beobachten. Nach dem Frühstück – auch hier vom Buffet und ausgezeichnet! – wanderten wir entlang des Weitwanderwegs zur leider aus Jagdgründen gesperrten Häuslalm. Am Weg dorthin bestiegen wir noch den Zinken (1.925 m) und beobachteten dabei eine Kolonie von Murmeltieren, aber auch wieder Steinböcke – diesmal aber die männlichen Tiere mit gewaltigen Hörnern. Der weitere Weg durch die Klamm führte uns nach ca. 17 Tageskilometer und fast 1600 Hm im Abstieg zum Grünen See bei Tragöß. Nur eine kurze Einkehr war uns hier vergönnt, da das herbeigerufene Taxi pünktlichst eintraf und uns zurück nach Seewiesen brachte.
Drei erlebnisreiche Tage auf wenig begangenen Wegen des Hochschwabs begeisterten die Teilnehmer! Da es mehrere Anmeldungen gab, die wegen Teilnehmerbeschränkung nicht dabei sein konnten, werden wir diese schöne Tour vielleicht nächstes Jahr wiederholen.
Mit dabei waren Brigitte, Claudia, Ernst, Ilse, Irene, Maria und Poldi unter der Führung von Reinhard
Fotos der Teilnehmer unter: https://photos.app.goo.gl/szHn9w83JqoKk9cj7
Text/Fotos: Reinhard Wilthaner