Dienstag, 2. Jänner 2018; Führung: Norman Schmid
Die Neujahrsskitour ging diesmal über die Karlgrube auf den Göller. Wegen der Schneesituation hatten wir einen hohen Ausgangspunkt gewählt und wegen des prognostizierten Sturms die Karlgrube, die weitgehend windgeschützt ist (bei NW-Wind). Die Karlgrube ist noch weitgehend ein Geheimtipp, deutlich weniger begangen als die Standardtour auf den Göller über den Lahnsattel. Landschaftlich jedoch deutlich reizvoller, da im unteren Bereich ein netter Graben und im oberen Bereich ein herrliches Kar, das felsumrahmt ist. Wir hatten 724 Hm und gesamt 8 km Wegstrecke vor uns.
Wir waren ein 8-köpfige Gruppe und sind vom tief-winterlichen Donaudörfl bei Lahnsattel aufgestiegen. Wir konnten bereits nach wenigen Metern die Ski ansschnallen und hatten bei den letzten Häusern des Donaudörfls bereits einen wunderbaren Blick in das breite Kar der Karlgrube.
An diesem Tag waren wir alleine unterwegs. Da der Schnee durch die vorangegangene Wärmeperiode gut gesetzt war, hatten wir keine Spurarbeit zu leisten. Es ging über eine Forstraße, dann in den Graben hinein, zunehmend ansteigend bis zu einer Überquerung eines kleinen Baches. Danach weiter im Wald, zunehmend steiler bis zu einer querenden Forstraße. Auf dieser kurz nach links bis wir wieder den Graben erreichten. Hier hat sich ein sehr guter Jausenplatz (2. Frühstück) angeboten. Wir waren immer noch vom Sturm verschont, den wir über uns am Kamm aber deutlich hören konnten. Weiter ging es in den schönen, aber teilweise engen und steilen Graben hinein, was eine gute Steigtechnik erforderte.
Dann mit zunehmender Höhe konnten wir aus dem Graben in das schöne Kar aussteigen und hatten einen perfekten Blick in die Karlgrube bis zur Ausstiegsscharte.
Im Kar ging es weiter, zum Schluss deutlich steiler, wobei wir wegen der verharschten Oberfläche die Harscheisen anlegten. Die letzten Meter überwanden wir dann zu Fuß, da es sich hier bis 40° aufsteilte. In der Scharte bekamen wir nun den NW-Sturm, der uns bisher weitgehend verschont hatte, deutlich zu spüren.
Nach dem Abfellen fuhren wir sehr steil in den oberen Teil ein, dann mit angenehmer Neigung weiter. Allerdings waren die Schneeverhältnisse nicht optimal. Der Harsch war zwar weitgehend tragfähig, jedoch war das Drehen der Ski schwierig, was den einen und anderen (glimpflichen) Sturz zur Folge hatte. Bei Pulver oder Firn sind diese Hänge ein wahrer Traum!
Die Abfahrt ging über die Aufstiegsstrecke zurück, wobei wir bis fast zum Parkplatz rutschen konnten.
Danach hatten wir einen gemütlichen Ausklang beim Gasthof in Frein an der Mürz.
Die Tour ist auch mit Track, Beschreibung und Fotos auch auf www.alpenvereinaktiv.com zu finden unter: Göller, Karlgrube direkt
Teilnehmer:
Max Dovalil, Johannes Müller, Eveleyne Mogg, Werner Riess, Gerhard Lienbacher, Gerhard Übelbacher, Nicole Puxbaum
Text / Fotos: Norman Schmid