Schihochtouren Julische Alpen
Freitag, 29. März bis Montag, 1. April 2019; Führung: Martin Drachsler
Nachdem nicht nur die österreichischen Alpen tolle Ziele bieten, sollte es einmal etwas anderes sein. Die Berge der Julischen Alpen bieten eine ganz andere Kulisse als die heimischen Berge. Nach oben immer steiler und felsiger, steht man nicht so schnell auf einem Gipfel. Eher sind oft Scharten das Ende einer Tour. Leider waren die südlichen Gebirge heuer nicht sonderlich gesegnet mit Schnee und schon bei der Anfahrt zeigte sich, dass das ein oder andere Ziel wohl nicht zu machen ist. Die Ortschaft Sella Nevea liegt auf fast 1.200 m und ist damit ein guter Ausgangspunkt für Touren. Da die nächsten Tage auch wieder sonnig werden sollten, haben wir uns für den ersten Tag ein südliches Ziel ausgesucht, was aber auch gleich einen Fussmarsch in der Früh bedeutete. So startetet wir mit geschulterten Schi bis zur Casere Cregnedul di sopra auf 1.500 m wo wir dann die Schi in den Schnee werfen konnten. Beeindruckend geht es das Cregnedul Kar hinauf, immer steiler und schmäler werdend auf die Forca de la Val auf 2.320 m. Das südliche Kar lag jetzt schon schön in der Sonne, sodass wir uns gleich wieder an die Abfahrt machten und die Rast auf etwas tiefere Gefilde verlegten.
Die firnigen Hänge waren ein Genuss und so war auch der notwendige Abstieg sehr kurzweilig. Das Rifugio Julia war nicht nur unser Quartier sondern fast das einzige offene Lokal und die Sonnenterrasse ein Treffpunkt für Tourengeher und Schifahrer aus dem Schigebiet.
Ausreichend mit Sonnenschein versorgt wurde am nächsten Tag die Nordseite des Gebietes erkundet. Über alte Kriegsteige sollte es hinauf auf den Prestreljenik gehen. Der Kriegsteig wurde offensichtlich auch für die Abfahrt genutzt und damit mussten nach einer kurzen Tragepassage bald die Harscheisen angelegt werden um auf dem eisigen und schmalen Pfad nicht den Halt zu verlieren. Unterhalb der Gipfel des Golovec geht es zur Bergstation des Schigebietes, wo man ganz plötzlich mit der sehr modernen Seilbahn konfrontiert ist. Erst vor wenigen Jahren wurden das italienische und slowenische Schigebiet zusammengeschlossen. Weiter geht es kurz neben der Piste bis man unter dem Gipfel steht. Von hier an geht es mit Steigeisen auf den Gipfel des Prestreljenik, 2.498 m.
Zurück ging es auf den Schipisten zum Rifugio Gilberti wo wir die Sonne genossen, aber die Sonnenterrasse mit den Schifahrern teilen mussten.Für den nächsten Tag entschieden wir uns die Aufstiegshilfe zu benutzen um etwas später zu starten. Die Südseiten lockten ohnehin nicht mehr wegen des Schneemangel und so starteten wir abermals nordseitig von der Bergstation in Richtung Sella Ursic auf 2.280 m. Wir schwangen von der Scharte wieder hinunter und traten die Heimreise an.Bei etwas mehr Schnee würden noch etliche steile Gipfel und Scharten hier warten.
mit dabei waren: Sandra, Arnold, Herbert
Text / Fotos: Martin Drachsler, Sandra Pemmer