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Hochtouren Venedigergruppe mit Rötspitze (3.495 m) (Hochtouren Venedigergruppe mit Rötspitze (3.495))

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Hochtouren Venedigergruppe mit Rötspitze (3.495 m)

Donnerstag, 22.August - Sonntag, 25. August 2019; Führung: Norman Schmid, Martin Drachsler

Aufstieg Richtung Rötspitze
Aufstieg Richtung Rötspitze

Das Hochtouren-Wochenende führte uns über 3 Hütten, drei hochalpine Übergänge und zwei Gipfel in der südlichen Venedigergruppe an der Grenze von Osttirol zu Südtirol. Das Hauptziel war die Rötspitze genau an der Staatsgrenze, die jedoch aufgrund der vorliegenden Bedingungen nicht begehbar war. Stattdessen konnten wir zwei „kleine“ Dreitausender besteigen.

Wir starteten als 7-köpfige Gruppe am Donnerstag um 14.30 Uhr in Ströden im hintersten Virgental und trafen nach zwei Stunden und 800 Hm Zustieg Martin und Sandra auf der Essener-Rostocker-Hütte (2208m), die bereits am Vortag angereist waren. Nach einem gemütlichen Abend mit reichhaltigem 3-Gänge-Buffet und luxuriösen Zweibettzimmern stiegen wir am Freitag um 7.15 Uhr zunächst über den Wanderweg vorbei am Simony-See dann im weglosen, schuttigen Gelände und schließlich auf Blankeis mit Steigeisen und dann  im Firn zum Reggentörl (3.056 m) auf.

Das Wetter ließ mit hoher Bewölkung leider keinen Blick auf die Gipfel zu, jedoch ausreichend um den Weiterweg zu planen. Wir entschieden uns für eine weite Gletscherquerung mit spannenden Spaltenzonen auf 3.100 m vorbei an der Dreiherrnspitze zum Hinteren Umbaltörl (2.845 m). Davor hatten wir noch einen ausgaperten Felssporn in leichter Kletterei zu meistern.

Da es vor dem Törl zu regnen begann, war es auf dem Blockgelände durchaus eine rutschige Angelegenheit. 

Nach ca. 8 Stunden und 1000 Hm im Aufstieg erreichten wir die kleine und urige Lenkjöchl Hütte (2.589 m), die bereits in Südtirol liegt. Auch hier konnten wir uns mit besten italienischen Spezialitäten ordentlich stärken.

Am Samstag ging es kurz nach 7 Uhr Richtung Rötspitze (3.496 m). Die Prognose des Hüttenwirtes ließ auf schwierige Bedingungen schließen. Da es auch weiter starke Bewölkung ab ca. 3.100 m gab, hatten wir einen Plan B vorbereitet. Als wir in die Nähe des Steilaufschwunges zum Grat kamen, der auf ca. 3.250 m liegt, war deutlich, dass unter den gegebenen Bedingungen ein Aufstieg nicht sinnvoll war. Es herrschte Blankeis und oberhalb extrem brüchiges Gestein vor. Ein Sichern wäre zu gefährlich und auch zu langwierig gewesen. Offensichtlich waren wir in diesem Sommer zu spät dran, eine Besteigung wäre bis Ende Juli möglich gewesen. Als beim Betrachten auch eine ordentlich Gerölllawine abging, waren die Würfel endgültig gefallen. Wir bestiegen einen kleinen namenlosen Vorgipfel mit 3.057 m und tauften diesen „St. Pöltner Spitze“.

Immerhin hatten wir eindrucksvolle Tiefblicke ins Tal und zur Lenkjöchl Hütte. Wir stiegen dann wieder ab, genossen ein 2. Frühstück auf der Lenjöchl Hütte und gingen dann Richtung Vorderes Umbaltörl. Kurz davor splitteten wir die Seilschaft, mit einem Teil der Gruppe ging Norman Schmid im steilen Geröll von Westen auf den Gipfel des Ahrner Kopf (3.051 m) und stiegen über den Südgrat mit lustiger Blockkletterei zum Vorderen Umballtörl (2.925 m) ab. Auch hier hatten wir wenig Sicht, nur unterbrochen von kurzen Sichtfenstern. Währenddessen ging Martin Drachsler mit dem zweiten Teil der Gruppe direkt ins Vd. Umballtörl und weiter hinab zur Clara Hütte im Umballtal.

Der Abstieg ins Umballtal war landschaftlich außerordentlich reizvoll, ein größtenteils gut gehbarer Wanderweg, vorbei an der kleinen.Philipp Reuter-Hütte (Biwak) und an unzähligen Wasserfällen.

Im Talboden ging es über Gletscherschliffplatten und dann immer an der Isel entlang. Wir erreichten um ca. 16 Uhr nach ca. 1.100 Hm Aufstieg und 1.600 Tiefenmetern Abstieg die Clarahütte auf 2.038 m, die unser letztes Quartier sein sollte. Auch diese Hütte war wieder sehr komfortabel, sogar mit Waschbecken im 3er-Zimmer. Das Besondere war die Architetktur, da sie auf der Rückseite vollkommen in den Hang eingegraben ist, damit die Lawinen im Winter und Frühjahr über das Dach hinwegfegen können.

Am Sonntag teilten wir wieder die Gruppe, wobei ein Teil mit Martin über die Reichenberger Hütte noch eine feine Abschlusswanderung ging (ca. 6 Stunden), währen der zweite Teil mit Norman vorbei an den mächtigen Umballfällen direkt ins Tal abstieg (ca. 2 Stunden). Die Gruppe Martin stieg über das herrliche hochalpine Dabertal in leichtem Auf und Ab zur Neuen Reichenberger Hütte – wunderschön am Bödensee gelegen, wo eine hervorragende Jause und ein Schnapserl genossen wurden. Der Abstieg führte uns durch das Großbachtal wieder nach Ströden zurück, wo wir in der Islitzer Alm auf die erfolgreiche Hochtour anstoßen konnten.

Zusammenfassend hatten wir wunderbare Tourentage, die uns zwar nicht auf unser geplantes Ziel der Rötspitze brachten, jedoch mit den zwei anderen Dreitausendern, den Übergängen, der Gletscherquerung und dem herrlichen Umballtal und Dabertal vollständig entschädigten.

 

Text und Photos: Norman Schmid und Sandra Pemmer

Weitere Fotos: https://www.dropbox.com/sh/gcmafnwof8mlpmg/AADxFlVXrsYbfBOE-7z7G5nCa?dl=0

Bei der Clara Hüttezoom
Bei der Clara Hütte
 
 
 
 

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