21.12.2017
Während sich die meisten schon für das bevorstehende Weihnachtsfest vorbereiten, treffen 6 Alpinisten vom ÖAV St. Peter/Au und der Sherpa Hans vom befreundeten Nachbarverein Kürnberg-Ramingtal ganz andere Vorbereitungen. Die Sieben haben sich nämlich vorgenommen, als Erste die Nordwand der im Frühjahr renovierten und als Kletterturm adaptierte Kaiserin-Elisabeth-Warte im Winter zu besteigen.
Die bestens vorbereiteten Kletterer treffen sich pünktlich zu Winterbeginn (21. Dez. 2017, 17:28 Uhr) beim Basislager (Parkplatz beim Infanger-Stadl) des Plattenbergs, wo ein heftiger und eisiger Sturm versucht, die „Verrückten“ von ihrem Vorhaben abzuhalten. Doch dieser scheitert kläglich und der Anstieg zum Hochlager (Fam. Anthofer) wird plangemäß durchgeführt. Oben angekommen wartet schon Sherpa Hans, welcher extra für sie ein Winter-Sonnwendfeuer errichtet hatte.
Obwohl der Wind etwas nachgelassen hat, so gilt es keine Zeit zu verlieren und die vom Anstieg noch aufgewärmten Muskeln gleich einzusetzen. Doch es sollten nicht die Muskeln sein, welche den Kletterern in erster Linie Probleme bereiten. Es sind vielmehr die stark vereisten Tritte und Griffe, welche nahezu keinen Halt bieten. Insbesondere ab der Wandmitte, wo die Finger der Kälte wegen gefühllos werden, wird dies zu einem völlig unterschätzten Problem. Doch der Teamgeist und die anfeuernden Zurufe vom Wandfuß helfen über die Beschwerlichkeiten hinweg. Kurz vor 19:00 Uhr ist es dann soweit, und die Kletterer stoßen stolz und voller Freude auf die gelungene erste Winterbesteigung an. Anschließend packen sie wieder ihre Rucksäcke und machen sich auf Richtung Plattenwirt (Fam. Oberaigner), wo schon eine wärmende Hasensuppe auf sie wartet.
Für heuer soll es ihr letzter Besuch auf der Warte gewesen sein, doch alle sind sich einig, spätestens wieder im Frühjahr auf den Plattenberg zurückzukehren.