09.12.2020
"Was? Hier liegt noch Schnee? Aber in drei Wochen sind doch Sommerferien!" Mit diesen Eindrücken wurden die Kinder und Jugendlichen der Jugend-1-Gruppe am 14.06.2013 am Plateau des Tennwinkels hoch über Abtenau bei ihrem Weg zur Laufener-Hütte begrüßt. Für unser traditionell um die Sommersonnenwende stattfindendes "Abschlusswochenende" haben wir dieses Jahr diese liebevoll bewartete Selbstversorgerhütte ausgewählt.
Beim nebelverhangenen, aber dennoch schweißtreibenden Aufsteig am Freitag lies es sich trotz der mit Essen schwer bepackten Rucksäcke niemand nehmen, ein Holzscheit vom Holzstoß zur Hütte hinauf zu tragen. Differenziert wurde nur in der größe des Scheits. Das sah dann so aus, dass einige der noch ganz jungen einen fingerdicken Ast nahmen und Roli noch irgendwie drei Monsterscheite auf seinem ohnehin überdimensionalen Rucksack befestigte. Als dann unvermittelt doch die Hütte aus dem Nebel auftauchte, blickten wir erstmal direkt in die Linse des anwesenden Filmteams von Servus-TV, das an dem Wochenende ein Hüttenportrait drehte. Nachdem am Abend dann doch das Wetter schlecht wurde, vertrieben wir uns denselben mit allerlei lustigen Hüttenspielen und Rätsel wie "Offen - Zua" usw.
Am nächsten Tag stand Action auf dem Programm: Klettern im nahen Klettergarten "Gallisches Dorf" und eine Schneeballschlacht, die sich eigentlich über den ganzen Tag zog und vielen am nächsten Tag vor Muskelkater schmerzende Schultern eintrug. Es ist nämlich viel interessanter, wenn die einzelnen Teilnehmer einer Schneeballschlacht nicht alle auf einem Höhen-Niveau spielen, sondern auf mehreren Ebenen verteilt sind und immer auch hinter Felsen Schutz suchen können. Wir haben nämlich sicher mehr Schneebälle geschossen als sonst in einem ganzen Winter.
Die Hütte wurde an diesem Tag von einem Helikopter versorgt, der unter anderem die neue Solaranlage lieferte. Wir durften den Hubschrauber auch einmal ganz aus der Nähe inspizieren und mehrmals fast direkt drunter stehen, als das Seil ein- und ausgehängt wurde. Der dabei entstehende Wind blies so manchen von uns fast um.
Am Abend gingen am Spieletisch die Werwölfe um und töteten neben ganz normalen Dorfbewohnern manchmal auch das Liebespaar oder die Seherin.
Beim Abstieg am Sonntag konnten wir nochmal unsere Balance unter Beweis stellen, weil wir sämtliche Schneefelder ohne Teleskopstöcke abrutschten. Als wir nach dem Abstieg unsere Füße im nahen Bach gewaschen haben, aßen wir in Abtenau in einem Gasthaus fast noch die ganze Eintruhe leer. Als schon fast alle Jugendlichen ihre drei (!) Kugeln abgeholt hatten bekamen wir von einer älteren Frau noch ein dickes Lob weil wir so brave Kinder haben. Wir Betreuer können das nur bestätigen, es hat uns großen Spaß gemacht.
Zu guter Letzt möchten wir noch dem Hütten-Team danken, das sich wirklich rührend um die Hütte und alle anwesenden Bergsteiger gekümmert hat. Ein Besuch bei der Laufener-Hütte ist echt zu empfehlen!