09.12.2020
Das 872 m hochgelegene Maria Kirchental hatte für uns 15 Wanderer der Rad- und Wandergruppe 60+ am Fronleichnamstag einen ganz besonderen Anreiz. Wir folgten den Spuren der Wallfahrer von Lofer aus über Hochmoos auf dem reizvollen Tirolersteig zum “Bergkristall unter den Wallfahrtsorten“. Kaum ein anderer Ort weit und breit kann eine so beeindruckende Einheit von Natur und Kultur, von Geschichte und Gegenwart aufweisen. Schon am Anfang unserer besonderen Wanderung die durch den geschichtsträchtigen und geschmückten (Fronleichnamsprozession) Ortsteil von Lofer führte, konnte man die Jahrhunderte alte Vergangenheit an Hand der Jahreszahlen auf den wunderschön bemalten Häusern bestaunen.
Von herrlich duftenden Wiesen und glucksenden Bächlein begleitet, trafen wir in Hochmoos ein, wo uns ein Logenplatz am fröhlich plätschernden Moosbach, einen wunderschönen Ausblick auf das liebliche St. Martin bescherte. Die teils noch nicht gemähten Wiesen erfreuten uns mit einer Vielfalt von Blumen. Bei einem eindrucksvollen Wegkreuz begann der schön angelegte Tirolersteig, der sich kontinuierlich an Höhe gewinnend bis nach Maria Kirchental hinauf schlängelt. Immer wieder taten sich uns Ausblicke nach St. Martin, mit der beeindruckenden Kirche, und der umliegenden Bergwelt auf. Genau als die Glocken von Maria Kirchental zur Messe läuteten trafen auch wir an diesem hochgelegenen Gnadenort ein wo wir den Altar mit der sitzenden Holzstatue der hl. Maria und dem Jesusknaben mit dem Stieglitz bewundern durften. Das Gnadenbild wurde vermutlich nach 1400 von einem unbekannten Künstler für die Pfarrkirche St. Martin geschaffen, ein Bauer hatte später diese Statue 1689 in das Hochtal gebracht. Wir genossen die Einzigartigkeit dieses Kraftplatzes und dem Flair ringsum, mitten unter der faszinierenden Bergwelt, in der dieser “Bergkristall unter den Wallfahrtsorten“ eingebettet vor uns liegt.
Auf dem Pilgersteig wanderten wir zur Ölbergkapelle hinab und auf dem Ölbergsteig weiter Richtung St. Martin, wo wir uns bei einer wunderbaren Naturkneippanlage eine äußerst erfrischende, aber doch genussvolle, Abkühlung verschafften. Nach ausgiebigem “Kneippen“ wanderten wir nach Strohwolln hinüber, machten einen romantischen Waldsteig über der wild fließenden Saalach ausfindig, querten über eine Brücke die Saalach und wanderten über einen Feldweg Hochmoos entgegen. Nach 5 stündiger erlebnisreicher “Pilger-Wanderung“ trafen wir im Gasthof Hochmoos ein, wo wir kulinarisch sehr verwöhnt wurden. Natürlich kamen auch unsere durstigen Kehlen nicht zu kurz: mit kühlem Radler und herrlichen Weißbier stießen wir auf die beeindruckende und schöne Wanderung an - Prost!
(Christa Helpferer)