Die letzten Meter zum Gipfel
Der Altweibersommer geht offenbar mit dem heutigen Tag zu Ende – früher als vorhergesagt, denn eigentlich sollte es heute noch schön sein. Aber schon am Morgen ist der Himmel bedeckt und die Sonne blinzelt nur hin und wieder zögerlich durch die Wolken.
Nach einer Stunde Anfahrt sind wir um 7 Uhr 30 bei der Breitlahnhütte, wo unsere Tour startet. Lange geht es nur mäßig steigend bergan, bis sich der Weg teilt: links geht es auf den Predigtstuhl, rechts auf das Rantentörl.
Von nun an ist es fast durchgehend steil. Nur im Hüttkar, wo sich zwei schöne Seen befinden, kann man sich kurz erholen, bis es endgültig steil und anspruchsvoll wird. Hier finden sich auch einige Stellen, wo man die Hände zu Hilfe nehmen muss um über Felsstufen zu klettern, bis man im letzten Teil schließlich nur mehr im Gestein unterwegs ist.
Alle sechs Teilnehmer der Tour meistern die Kletterpassagen ohne Probleme und schließlich erreichen wir den Grat, an dem das letzte Stück zum Gipfel mit Stahlseilen versichert ist.
Nach etwa 3 ½ Stunden sind wir am Ziel, Petrus zeigt sich stur und lässt die Sonne noch immer nicht scheinen. Schließlich kommen noch sieben Bergsteiger von der krakauer Seite daher und es wird ziemlich eng auf dem kleinen Gipfelplateau.
Für den Abstieg nehmen wir nicht mehr den Aufstiegsweg sondern wenden uns zuerst nach Süden um bei einem weiteren See westwärts Richtung Rantentörl abzuzweigen. Zuerst über den Rossboden und in weiterer Folge über den teilweise steilen Steig kommen wir wieder zurück zur Abzweigung, bei der wir wieder auf unseren Aufstiegsweg treffen.
Nach gut 7 Stunden reiner Wegzeit erreichen wir schließlich wieder die Breitlahnhütte, wo wir uns vor der Heimfahrt noch mit ein paar Kalorien in flüssiger und fester Form versorgen.
Gerald Bertl