Schönstes Wetter für unsere Unternehmung
Von den ursprünglich sechs Teilnehmern sind drei übrig geblieben. Beide lerne ich erst bei der Abfahrt beim Billa Parkplatz um 5 Uhr Früh kennen. Der eine ist Günther Kriechbaum aus Rottenmann, der andere Andreas Tobisch aus Graz.
Am Parkplatz der Seilbahn angekommen, marschieren wir über die Südwandhütte entlang des Weges auf die Huhnerscharte bis zum Einstieg des Skywalk Klettersteiges. Anfangs leicht bergab und gemütlich, zeigt der Skywalk bald sein wahres Gesicht. Es heißt ordentlich zupacken und die Trickkiste auspacken um möglichst viel Kraft zu sparen, denn der Steig hat's in sich! Aber schließlich kommen wir alle drei gut bei der Bergstation der Seilbahn an, wo wir uns gleich für die Talfahrt um 16:30 eintragen lassen.
Bald sind wir am Gletscher unterwegs zur Dachsteinschulter. Dort gibt es eine kleinen Stau, weil eine Dame sich wohl etwas überschätzt hat und gleich beim Einstieg ins Klettersteigset stürzt. Wir überreden sie, noch etwas zu üben, bevor sie sich wieder in einen Klettersteig wagt. Dann starten wir los. Es ist überraschend wenig los, weshalb wir großteils ungesichert unterwegs sind. Nur wo wir auf andere Bergsteiger treffen, hängen wir uns ans Stahlseil.
Nach einer Stärkung am Gipfel klettern wir diesmal in Richtung Randkluft, die heuer eigentlich gar nicht existiert. Steil bergab kommen wir, bereits gletschermäßig angeseilt, bei unserem Übungsgelände an. Nach einigen Rutschübungen, deren Ziel es ist, sich nach einem Sturz möglichst schnell wieder zu fangen (= in Liegestützposition zu kommen), beginnen wir mit dem Üben der Spaltenbergung. Zuerst an Hand der Selbstrettung mittels Prusiken, dann folgt die Kameradenrettung mit Hilfe einer Seilrolle.
Als wir die Seilbahnstation erreichen, haben wir noch etwas Zeit, die wir sinnvoll nützen und unserem ausgetrockneten Körper vor der Talfahrt noch schnell Feuchtigkeit zuführen.
Gerald Bertl