Am Gipfel des Hohenwart
Wieder einmal sind wir froh, einen Teil unserer Bergtour mit dem Fahrrad zurücklegen zu können. Vom Schranken in Meng (hinterstes Donnersbachwald) fahren wir in moderater Steigung bis zur Riedleralm. Ab dort gilt auch für Mountainbikes Fahrverbot.
Es folgt der weitere Anstieg über die Forststraße vorbei an der Beireutalm. Kurz vor der Unteren Glattalm endet die Straße und geht in den markierten Weitwanderweg (Hemmaweg von Admont nach Gurk) über, der uns schließlich auf das Glattjoch (1989m) führt, wo die bekannte steinerne Kapelle steht, die dem Heiligen Virgil gewidmet ist. Dieses höchstgelegene Sakralbauwerk der Steiermark dürfte schon im 9. oder 10. Jahrhundert am damaligen Salzsäumerweg entstanden sein.
Eigentlich wollen wir ja auf die Hochweberspitze, doch dichter Nebel und Schnee auf dem felsigen Ostgipfel veranlassen uns, die entgegengesetzte Richtung zu nehmen und den Eiskarspitz in Angriff zu nehmen. Der Wind, der sich schon am Glattjoch energisch bemerkbar gemacht hat, legt noch einen höheren Gang ein und bläst uns kräftig um die Ohren. Als wir uns unter dem Gipfelaufbau des Eiskarspitz befinden, fällt uns das Gipfelkreuz des Hohenwart ins Auge, auf das wir auch gleich zusteuern und nach drei stündiger Wanderung erreichen. Hier treffen wir auch auf zwei weitere Wahnsinnige, die ebenfalls dem Wetter trotzten und vom Pusterwaldgraben aufgestiegen waren.
Trotz des Gipfelschnapses kommen keine Hitzewallungen auf und so sind wir bald wieder unterwegs und - wenig später am Eiskarspitz. Wir entschießen uns, nicht wieder aufs Glattjoch, sondern nach Norden aufs Glattschartl und in weiterer Folge über das Beireutkar auf die Glattalm abzusteigen.
Wie zu erwarten war, sind wir bei der Riedleralm heilfroh über unsere zurückgelassenen Räder, die uns zwar durchgebeutelt aber doch wesentlich knieschonender zurück zum Parkplatz nach Meng bringen.
Beim Grabenwirt in Irdning versorgen wir uns noch mit ausreichend Energie um für die Heimfahrt gerüstet zu sein.
Gerald Bertl