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Die Tote Maus Tour (2018 Die Tote-Maus-Tour)

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Die Tote Maus Tour

am FEls

Jeden Sommer macht eine Zwettler&Linzer Gruppe eine Hochgebirgstour mit fünf Übernachtungen auf Hütten und bis zu sechsstündigen Tagesetappen.

Diesmal hatten wir uns für den Verwall entschieden, einen Gebirgsstock am Arlberg, der jeweils zur Hälfte zu Tirol und zu Vorarlberg gehört. Start war in St. Christoph.


Abergläubische Leute wären zuhause geblieben: Beim Umziehen am Startparkplatz in St. Christoph am Arlberg sitz ich am Kofferraumrand und greife mit der Hand in den rechten Bergschuh hinein. Meine Finger berühren etwas pelzig-weiches. Ich ziehe den „Fund“ vorsichtig heraus _ es ist eine tote Maus! Am Vortag hatte ich die seit dem Vorsommer unbenutzten, erst ein Jahr alten Bergschuhe auf der Terrasse mit Lederfett präpariert und dann über Nacht draußen stehen gelassen. Offenbar fand einer der nächtlichen Jäger es für eine gute Idee, meinen Bergstiefel als Mäusegruft zu zweckentfremden. Der Leichengeruch war grauslich. Widerwillig schlüpfte ich dennoch in den Bergschuh.

Es ging los, zweieinhalb Stunden zur ersten Unterkunft, der Kaltenberggütte. Ein angenehm sanft ansteigender Pfad führte uns an riesigen Stromleitungen vorbei, dann tauchte ein UFO-artiges Gebilde aus Beton auf _ ein Entlüftungsturm des Arlbergtunnels. Erst langsam stellte sich das Gefühl ein, wieder in alpinem Gelände unterwegs zu sein. Die Kaltenberghütte war schwer o.k.


Am nächsten Tag ging es von der Kaltenberghütte zur Konstanzer Hütte (1688 m), ein mittelschwerer Bergweg, mit 700 Höhenmetern Aufstieg, 1100 Hm Abstieg, die Gehzeit war mit 5,5 Stunden angegeben. Die Konstanzer Hütte stand früher 700 Meter davon entfernt, wo man heute sein müdes Haupt zur Ruhe betten kann. Doch mehrmalige Moränen machten der ersten Hütte den Garaus. Die neue Unterkunft wird aufgrund der großen Nachfrage übrigens gerade wieder ausgebaut. In der Konstanzer Hütte wusch ich meinen Wandersocken und die Schuheinlage gründlich und mehrmals mit Seife aus dem Seifenspender am Klo. Es half nicht sehr viel. Die tote Maus war treu, zumindest in olfaktorischer Hinsicht.


Am dritten Tag wurde es anstrengend. Wir wanderten über den Apothekerweg von der Konstanzer Hütte zur Darmstädter Hütte (2384 m: Aufstieg 1050 m, Abstieg 350 hm, Gehzeit 4 bis 5 Stunden. Interessant wurde es, als wir beim Abstieg eine zwar versicherte, aber dennoch ganz schön ausgesetzte Felswand passieren mussten.


Wirklich spannend wurde es aber, als wir bei der Darmstädter Hütte eintrafen. Diese zentrale Hütte im Verwall ist an zwei Wochentagen immer überbucht, auf Monate voraus. Wir hatten zwar versucht, einen regulären Platz zu bekommen, doch der Wirt konnte nur versprechen, dass er niemanden wegschickt. Drei von unserer zehnköpfigen Gruppe waren deshalb nach St. Anton abgestiegen, kamen am nächsten Tag nach. Wir glorreichen sieben verbrachten die nächsten sieben Stunden bis zur Nachtruhe um 22 Uhr in einem Bienenstock. Denn die Hütte, die für 70 Gäste ausgelegt ist, war mit 120 Bergsteigern deutlich überbelegt. Einziger Ort der Stille war der Schuhraum, doch dort roch es nicht nur wegen der toten Maus nicht sehr gut. Am Häusl, dem klassischen Rückzugsort, war es auch nicht sehr besinnlich. Draußen vor der WC-Tür standen meist fünf Wartende…


Kurz vor 22 Uhr stamperte der Hüttenwirt die Gäste in ihre Betten, verteilte den Rest auf Notbetten im Vorraum und im Winterquartier und dann kümmerte er sich um den Rest, zu dem auch unsere Truppe gehörte. Wir wurden in den drei Gaststubben am Boden verteilt, fast jeder bekam eine Unterlagsmatte und eine Decke. Um 6.30 Uhr weckte der Hüttenchef uns Bodenschläfer, nach dem Frühstück war er sichtlich froh, die ersten Gäste wieder verabschieden zu können. Der Mann hatte übrigens ein phänomenales Gesichter- und Namensgedächtnis. Er gab jedem die Hand, merkte sich beim Vorstellen den Vornamen und hatte ihn auch noch Stunden später parat. Seinen hab ich übrigens vergessen…


Tag 4: Von der Darmstädter zur Niederelbehütte (2310 m): mittelschwer, Aufstieg 800 Hm Abstieg 850 Hm, Gehzeit 4 Stunden. Eine Genusstour durchs Hochgebirge. Die geglückte Akklimatisierung machte sich bemerkbar. Das Gehen wird dann nicht mehr als Strapaze empfunden. Vor der Niederelbehütte gibt es einen lauschigen Bergsee, dahinter einen schönen, schnell erreichbaren Aussichtsgipfel.

Tag 5: von der Niederelbehütte zur Edmund-Graf-Hütte (2375 m): mittelschwerer Bergweg, Aufstieg 550 Hm, Abstieg 500 Hm, Gehzeit: 5 Stunden. Acht Mitglieder bewältigten den Weg zur Grafhütte im Eilzugstempo. Der Hohe Riffler (3168 Meter, der höchste Gipfel der Verwallgruppe) lockte. Wir chillten am Bergsee bei der Hütte, die acht anderen stürmten den Gipfel. Beides war ein Erlebnis.


Tag 6: von der Edmund-Graf-Hütte durch das Malfontal hinunter nach Pettneu (1122 m) und Rückfahrt nach St. Christoph. 1268 m Abstieg, Gehzeit 3 Stunden. Am Ende war die Bergwoche wieder einmal viel zu schnell vorbei.

Aus-Maus.

Christoph Gantner

 
 
 

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