16. September 2016
Da das Wetter für Samstag schlecht angesagt war, machten wir
uns schon am Freitag auf dem Weg zum Traunsteingipfel. Wir starteten beim
Hois`n- Wirt. Der “Zierler“, war der erste unserer vier Steige auf dem Weg zum
Gipfel. In der Kaltenbachwildnis probierten wir eine neue Variante hinauf auf
den Sattel des Adlerhorstes, die perfekt passte. Der kleine Steig führt weiter steil
bergauf zum schönen Aussichtsplatz, der “Überraschung“ (789m). Auf ca. 820 hm
folgt dann die erste kleine Kletterseile (!Wer hier Probleme hat, sollte besser
umkehren!). Die Wand mit Zierlergrat u. Zierlerschlucht-(Rinne) rückt immer
näher. Durch Hochwald führt der Weg weiter auf den Zierlerberg u. ein paar hm
bergab in den Sattel zwischen Zierlerberg u. Zierlerschlucht. Hier steht man
vor einer der Schlüsselstellen des Zierlersteiges, einem 10- Meterwand`l. Da meine
zwei Bergkameraden aber gut drauf sind, bleibt das Bergseil zum Sichern im
Rucksack. Nach einem kleinen Quergang muss man aufpassen die Wegführung, die
Linkerhand steil bergauf durch eine kleine Latschengasse führt, nicht zu
übersehen. Nach wenigen Minuten steht man dann auch schon am Beginn der
Zierlerschlucht. Wenn der Fels so wie heute gut abgetrocknet ist, hat diese
nordseitige Schlucht einige anregende Kletterstellen zu bieten. Auf ca. 1400 hm
sieht man eine kleine Felsnadel, das so genannte Zierlermandl“. An dieser
Stelle, unweit des Wandbuches, verlasen wir den Zierlersteig und zweigen nach
links ab, zu unserem zweiten Steig, dem “Nordwandband“. Dieser Steig, ca.
150-200 hm unter dem Plateau des Traunsteingipfels, durchzieht fast zur Gänze
die Nordwand. Mittlerweile ist die Aussicht auch schon so perfekt wie unsere
Stimmung. Ein kleines Felswand`l ist mittels Fixseil entschärft. Nach wenigen
Minuten drängt sich unser dritter Steig hinauf zum Gipfel in unser Blickfeld-
das “Hochkamp“. Wir erreichen diesen Steig beim Wandbuch. Wir verfolgen das
letzte, sehr steile Stück des Hochkamp- Anstieges und gelangen nach ca. 20 Minuten
hinauf auf den Ostgrat, den vierten und letzten Steig auf unserem Weg zum
Traunsteingipfel. Der ausgesetzte Grat gibt den Blick frei in alle
Himmelsrichtungen. Vor uns, in südwestlicher Richtung, stellt sich die steile
Wand des Pyramidenkogels auf, auf dem das Gipfelkreuz des Traunstein errichtet
ist. Nach einem kurzen Abstieg umgehen wir diese steile Wand durch eine steile
Schrofenrinne, der so genannten “ Grünen Gasse“. Am Ende dieser Steilrinne ist
noch eine letzte, kurze Kletterstelle zu überwinden. Der Gipfel ist erreicht. Die
Nord-bzw. Ostseite dieses Berges kannten wir jetzt. So machten wir unseren
Abstieg über die Süd- Südwestseite. Nach einer Einkehr im Naturfreundehaus ging
es zügig und mit viel “Gaudi“ hinab durch die Schotterriese. Dann stiegen wir
weiter ab auf dem Naturfreundesteig. Unten auf der Forststraße angekommen ging
es durch die Tunnel und dem Ostuferweg zurück zu unserem Ausgangspunt, dem
Hois`n- Wirt. Eine tolle Umrundung des Traunsteins mit super Bergfreunden- Herz
was willst du mehr.
Tourenführer: Kurt Seifriedsberger; Fotos: Trattner Hans-Peter.
25 Bilder