4. Sicher am Berg Seminar
Notfall Lawine, Effiziente Hilfe nach einem Lawinenabgang,
29.01.2009 und 31.01.2009 - 01.02.2009
Am 29.1.2009 wurde in der Naturpark-Infostelle in Weißenbach über Statistiken von Lawinenunfällen, Standartnotfallausrüstung und Lawinenmanagement gebrütet. Ein 1,5 stündiger Vortrag sollte alle Teilnehmer des Sicher am Berg - Ausbildungskurses Notfall Lawine in die weiße Materie einstimmen.
Hochmotiviert mit viel Wissen im Kopf startete am 31.1.2009 eine 18-köpfige Mannschaft von Reutte aus Richtung entferntem Unterinntal. Der vom Außerfern fern entlegene Weerberg (Innerst) war Ziel unserer Busreise. Nicht schlecht staunte unsere Gruppe darüber, dass anscheinend jeder Inntaler auch ein Schitourengeher sein muss. Sonst wäre der Parkplatz wohl nicht über-übervoll! Die aufgeregten Gemüter beruhigten sich auf dem Weg zur Weidener Hütte (Nafing, 1800m) dann doch bald wieder. Die Menschenmassen strömten großteils auf den Modeberg Gilfert. Auf der neu renovierten Hütte wurde man sogleich gut einquartiert. Eine Suppe (bei einigen auch noch ein gscheiter Kuchen) sollte uns Motivation und Kraft spenden für die nachmittäglichen Aufgaben. Blauer Himmel und Traumschnee veranlasste uns die geplante Übung zur LVS-Suche erst nach einem ca. 1-stündigen Aufstieg Richtung Halslspitze abzuhalten. Nur einige wenige Spuren trübten die unberührte weiße Pracht. Einige Außerferner mussten zugeben: Auch im Inntal gibt es schöne und unberührte Flecken! Ein Teil dieser unberührten Landschaft wurde aber schließlich unbarmherzig umgegraben. Es wurde gepiepst, gesucht, gewühlt, gebaggert (natürlich nur mit der Schaufel) und sondiert bis die Dämmerung fast schon hereinbrach. Schnell zusammengepackt, erwartete uns eine traumhafte Pulverschneeabfahrt. Einige Fotostopps (wegen wunderschöner Abendstimmung) verzögerten die Ankunft auf der Hütte. Ein langer Tag in frischer Bergluft macht hungrig. Ein großer Teller Nudeln, das zum Abendessen serviert wurde, wurde leicht von jeder/m vertilgt. Naja, es gibt Ausnahmen: noch einen Teller Nudeln oder doch besser a gscheite Hauswurst! Gut gesättigt, wurde noch mehr oder weniger ausführlich der Tourenplanung gefröhnt und schließlich das Nachtlager unterm Dach aufgesucht.
Nach einem reichlichen Frühstück machten sich drei Gruppen auf unterschiedlichen Routen (unterschiedlich intensive Tourenplanung siehe oben!) Richtung Hoher Kopf auf. Und siehe da, alle erreichten den Gipfel. Der Wind und wenig gefüllte Flachmänner vertrieben uns aber bald von dort. Über sanfte Berghänge und durch lichten Zirbenwald gelangten wir wedelnd zur Fiderissalpe. Unterhalb dieser probten wir den Ernstfall eines Lawinenabganges. Obwohl es nur eine Übung war, wurde vielen Teilnehmern bewusst, welchen Stress eine solche Situation bedeuten kann. Das heißt es jedes Jahr üben, üben und wieder üben, dass das Gelernte immer mehr in Fleisch und Blut übergeht! Es muss gut gearbeitet worden sein, denn Zählungen nach der Übung ergaben, dass kein Opfer vergessen wurde. Folgeschäden auf Grund mangelhafter Betreuung der Verunfallten sind nicht bekannt!
Gesund und munter trat man also noch Abfahrt zurück nach Innerst an, wo ein kühles Bierchen die Nachbesprechung im Gasthaus unterstützte. Die Nachbesprechung fand eine Fortsetzung im Bus, der uns zurück nach Reutte brachte.
Christina Moser
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