Alpenvereinstour zum Hohen Sonnblick am Samstag, 6. September 2008
Wer auf den Hohen Sonnblick will kann lang schlafen, mittags aufbrechen, die Nacht im Zittelhaus verbringen und am nächsten Tag entweder weitermarschieren oder wieder retour.
Das ist für mich eine der schönen Seite dieses Berges. Wenn es indes eine Gemeinschaftstour der Rauriser ist, dann ist das Frühaufstehn ein Teil des Programms und gar viele machten dabei mit.
Schon beim Abmarsch im Lenzanger war zu hören, dass unser Alpenvereins Vorstand schon am Vortag zum Gipfel unterwegs war vielleicht auch Langschläfer
Die schnellen unter den Mitgliedern sausten pünktlich beim Meisei (Naturfreundehaus) los, die Gemächlicheren folgten. Die Zeit war gut gewählt, ein Besuch bei den Hüttenwirsleuten am Neubau war ebenso möglich wie auch zum Verweilen um die kleinen Erlebnisse am Weg zu genießen.
Die Einkehr auf der Sektionseigenen Rojacherhütte war dann aber fast zwingend. Schon beim Anstieg war gar öfter gegen den Wind zu kämpfen und so mancher überlegte nun, ob ihn nicht eine Böhe am Grat wegblasen wird. Und so mancher befürchtete dies und kehrte nach einigen Versuchen dann auch um.
Auch ich war mir nicht gewiss ob der Anstieg über den ausgesetzten Ostgrat folglich nicht gefährlich werden würde. Doch als das Andrelwirts Ingerl aufbrach, kamen mir ob meines Könnens oder Einschätzüngsvermögens doch Bedenken. Der Wind bot ein abwechslungsreiches, manchmal schönes, manchmal schauriges Wolkenspiel, kaum wirbelte er sie durcheinander und die Sicht ins Tal war frei und Sonne hintendrein, schon blies er erneut welche heran und Grau in Grau Fels und Wolken eine Landschaft. Der Blockgrat zum ebenfalls steinigen Gipfel, der hat was, ist einmalig und wildschön (oder vielleicht sehen nur wir Rauriser unsere Heimat so verklärt).
Ob es dann arg böhig war oder nur ein wildes Lüfterl blies, allein ich getraus mir nicht zu sagen, die Inge war am Gipfel und schlürfte genüsslich ihre Nudelsuppe.
Und so mancher tat ihr das nach, das Essen am Zittelhaus ist gschmackig, der Kurt ist nicht nur ein hervorragender Koch sondern auch noch ein fescher und netter Hüttenwirt.
Das Zirbenstüberl im Zittelhaus war voll, in den Gesichtern der Bergsteiger konnte man das Gipfelgefühl ist Glücksgefühl sehen. Am Gipfel zu stehen ist halt jedes Mal erneut eine wahre Freude, auf jedem Gipfel und am Hohen Sonnblick ganz besonders.
Und das Besondere bei dieser Sonnblicktour war dann auch die Bergmesse. Otto Oberlechner, vom Veitbauer in Wörth, las die Hl. Messe. Sogar einige Herren eines Deutschen Männerchors waren zugegen und sangen zur Messe. Die Messgestaltung hätte schöner und passender nicht gestaltet werden können. Mit wenigen Worten fand er den Zugang zu den Bergsteigern, sprach aus ihren Herzen: Wenn einer oder mehr in meinem Namen versammelt sind, bin ich in eurer Mitte, dies war beim Gottesdienst spürbar.
Nur mit dem Wind, da hatte sich Otto gründlich vertan. Nicht Gott ist für das Wetter zuständig sondern Petrus! Allerdings hatte Gott seine Hand über alle, hat aufgepasst dass keiner vom Grat geblasen wurde.
Von der Rauriser Sektion, namentlich vom Ludwig Rasser, wurde Otto Oberlechner ein schöner Bergkristall geschenkt, zum Dank für seine Messgestaltung für sein Heraufkommen.
Nach dem Gottesdienst traten einer nach dem anderen den Rückweg ins Tal an.
Ein schöner Tag ging zu Ende, den zu wiederholen es nicht möglich ist, aber nächstes Jahr, da will ich und wollen wir wiederkehren ich hatte die Freude, meinen Cousin zu seiner Sonnblick-Erstbegehung zu begleiten können - alle warten auf die Sonnblick Bergmesse, des Alpenvereins Sektion Rauris, mit Otto Oberlechner.
Liebe
Erika Scherer - der AV-Ausschuss bedankt sich herzlich für deinen Bericht!
Leider haben wir keine Fotos von der Bergmesse. Wenn also jemand welche hat, dann bitte an margot.daum@gmx.at senden. Dankeschön.