[31.03.2023] Noch nie in der bis 1891 zurückreichenden Geschichte des Alpenvereins-Gletschermessdienstes gab es einen größeren Gletscherschwund: Im Mittel sind die 89 vom Alpenverein beobachteten österreichischen Gletscher um 28,7 Meter kürzer geworden. Dieser enorme Anstieg des mittleren Rückzugs im Vergleich zum Vorjahr (11 Meter) bedeutet Alarmstufe Rot (!): Der Gletscherrückgang setzt sich rasant fort. Die größte Längenänderung wurde von den ehrenamtlichen Alpenvereins-Gletschermessern erneut in der Venedigergruppe gemessen, wo sich das Schlatenkees (Tirol) um 89,5 Meter (Vorjahr: 54,5 Meter) Länge zurückzog. Die Pasterze (Kärnten) verlor allein im Bereich der Gletscherzunge ein Volumen von 14,7 Mio. m³ Eis, das entspricht einem Würfel mit einer Kantenlänge von 245 m, also ungefähr der Höhe des Donauturms in Wien. Bereits letzte Woche hat der Österreichische Alpenverein in einer Pressekonferenz auf die Wichtigkeit eines ausnahmslosen Gletscherschutzes hingewiesen.
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Höhenvergleich Donauturm - Eisverlust Pasterze.
Grafik: Alpenverein
Die Abweichung der monatlichen (Stäbe), saisonalen (schwarze Linien und Zahlen) und Jahres-Niederschlagssummen (grau punktierte Linie und Zahl) zwischen Oktober 2021 und September 2022 vom Mittel 1981–2010 an den 3 Gebirgswetterstationen Sonnblick (GeoSphere Austria), Zugspitze (Deutscher Wetterdienst) und Säntis (MeteoSwiss).
Grafik: Alpenverein
Die Abweichung der monatlichen (Stäbe), saisonalen (schwarze Linien und
Zahlen) und Jahrestemperaturen (grau punktierte Linie und Zahl) zwischen
Oktober 2021 und September 2022 vom Mittel 1981–2010 an den 3
Gebirgswetterstationen Sonnblick (GeoSphere Austria), Zugspitze (Deutscher Wetterdienst) und Säntis (MeteoSwiss).
Grafik: Alpenverein
1. | Schlatenkees (Venedigergruppe, Tirol) | - 89,5 |
2. | Pasterze (Glocknergruppe, Kärnten) | - 87,4 |
3. | Diemferner (Ötztaler Alpen, Tirol) | - 84,3 |
4. | Gepatschferner (Ötztaler Alpen, Tirol) | - 78,0 |
5. | Niederjochferner (Ötztaler Alpen, Tirol) | - 75,1 |
6. | Schalfferner (Ötztaler Alpen, Tirol) | - 66,5 |
7. | Hornkees (Zillertaler Alpen, Tirol) | - 65,0 |
8. | Schmiedingerkees (Glocknergruppe, Salzburg) | - 62,6 |
9. | Alpeiner Ferner (Stubaier Alpen, Tirol) | - 59,5 |
10. | Taschachferner (Ötztaler Alpen, Tirol) | - 53,0 |
Der durchschnittliche Längenverlust der 78 sowohl 2021 als auch 2022 vermessenen Gletscher betrug -28,7 m und ist damit 2,6-mal höher als der Wert des Vorjahres mit -11,0 m (berechnet für 79 Gletscher).
Venedigergruppe: | Schlatenkees | - 89,5 |
Glocknergruppe: | Pasterze | - 87,4 |
Ötztaler Alpen: | Diemferner | - 84,3 |
Zillertaler Alpen | Hornkees | - 65,0 |
Stubaier Alpen | Alpeinerferner | - 59,5 |
Silvrettagruppe: | Ochsentaler Gletscher | - 42,8 |
Ankogel-Hochalmspitzgruppe: | Westl. Trippkees | - 36,7 |
Goldberggruppe: | Ö. Wurtenkees-Schareck | - 28,7 |
Granatspitzgruppe: | Sonnblickkees | - 22,1 |
Dachstein: | Schladminger Gletscher | - 20,6 |
Schobergruppe: | Hornkees | - 2,3 |
Karnische Alpen: | Eiskar-Gletscher | stationär |
Zum Vergleich: Gletscherbericht 2020/21
Tirol | Schlatenkees | - 89,5 |
Kärnten | Pasterze | - 87,4 |
Salzburg | Schmiedingerkees | - 62,6 |
Vorarlberg | Ochsentaler Gletscher | - 42,8 |
Oberösterreich | Schladminger Gletscher | - 20,6 |
Zum Vergleich: Gletscherbericht 2020/21