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Alpenverein fordert: Bürokratie im Ehrenamt verringern, Wertschätzung steigern! (02.12.2022 - Alpenverein fordert: Bürokratie im Ehrenamt verringern, Wertschätzung steigern!)

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Alpenverein fordert: Bürokratie im Ehrenamt verringern, Wertschätzung steigern!

[02.12.2022] Anlässlich des „Tages des Ehrenamtes 2022“ am 5. Dezember betont der Österreichische Alpenverein einmal mehr die Wichtigkeit des Ehrenamtes und dessen positive Seiten für die Gesellschaft. Rund 15.000 Funktionäre und gut 10.000 freiwillige Mitarbeiter des Österreichischen Alpenvereins leisten ca. 1,5 Mio. unbezahlte Arbeitsstunden pro Jahr. Gleichzeitig weist der Alpenverein auf wachsende bürokratische Aufwände hin und fordert für junge Menschen attraktivere Einstiegsbedingungen wie beispielsweise zusätzliche Urlaubstage.

Ehrenamt_Norbert_Freudenthaler

850 Vollbeschäftigte oder Personalkosten von über 34 Millionen Euro jährlich: Solche immensen Mittel müsste der Alpenverein ohne seine rund 15.000 Funktionäre und mehr als 10.000 freiwilligen Mitarbeiter aufbringen. Die allermeisten Vereine in Österreich würden ohne Ehrenamt schlicht nicht existieren.

Der Österreichische Alpenverein wird auf allen Ebenen ehrenamtlich geführt. Es gibt eine Fülle an Möglichkeiten, sich zu engagieren: im Bergsport als Tourenführer oder Kletterlehrer, als Naturschutzreferent, im Hütten- und Wegebereich, im Vorstand der Sektionen oder in der Alpenvereinsjugend als Jugend- oder Familiengruppenleiter.

Herausforderung Bürokratie

Als große Herausforderung sieht der Alpenverein die zunehmende Bürokratie. Diese macht sich laut Alpenvereinspräsident Andreas Ermacora besonders für Ehrenamtliche im Bereich Hütten und Wege bemerkbar, beispielsweise beim Stellen von Förderanträgen.

Die Ehrenamt-Teams kümmern sich hierbei hauptsächlich um die Instandhaltung und Verbesserung von Hütten und Wegen und die Beseitigung von Schäden. „In diesem Bereich ist es ohnehin schwierig, Ehrenamtliche zu finden. Die Gesetzesmaterien im Bereich Hütten und Wege sind oft komplex, beispielsweise, wenn es um behördliche Vorgaben und Genehmigungen geht.“ Ermacora wünscht sich eine Verringerung und Beschleunigung der Bürokratie, um auch weiterhin Ehrenamtliche in diesem Bereich zu finden: „In den Verfahren könnten dies beispielsweise die Berücksichtigung von bestehenden Ausnahmeregelungen für Schutzhütten in Extremlage sein sowie konzentrierte Verfahren der Bereiche Bau-, Gewerbe-, Wasser- und Naturschutzrecht.“

Studie bestätigt: Freiwillige Jugendarbeit wirkt!

Mehr Selbstvertrauen, Zuversicht, Demokratieverständnis – all das verbindet Mitglieder verbandlicher Jugendorganisationen. Dass Freiwilligenarbeit nicht nur für die Gesellschaft immanent wertvoll ist, sondern auch eine persönliche Bereicherung darstellt, steht schwarz auf weiß fest. Die SORA-Studie Jugendarbeit aus dem Jahr 2022 bestätigt nämlich, dass Mitglieder von Kinder- und Jugendorganisationen teamfähiger und selbstbewusster sind, gesundes Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten haben sowie nach Solidarität, Inklusion und Gleichberechtigung streben.

Grundlage dieser sehr positiven Auswirkungen sieht Nicole Slupetzky, Bundesjugendleiterin und (ehrenamtliche) Vizepräsidentin des Österreichischen Alpenvereins, vor allem in der konsequenten Beteiligung von Kindern und Jugendlichen. „Wir geben Kindern und Jugendlichen Möglichkeiten, um mitzugestalten und mitzuentscheiden, ganz praxisnah können Kinder Verantwortung übernehmen. Für die nächste Aktivität, oder unmittelbar beim Unterwegs-Sein am Berg mit Freunden und Freundinnen.“

Was sich Nicole Slupetzky für das Ehrenamt in Zukunft wünschen würde? „Vor allem die verbandlichen Jugendorganisationen, zu denen auch die Alpenvereinsjugend zählt, leisten unzählige freiwillige Stunden, deren gesellschaftlicher Wert teilweise wenig wahrgenommen wird. Wie wichtig und notwendig unsere Angebote sind, zeigt die angesprochene Studie. Als Zeichen der Wertschätzung und Anerkennung sollte zum Beispiel eine sechste Urlaubswoche für Vereinsarbeit ernsthaft diskutiert werden.“

Herausforderungen bei Hütten & Wegen

Im Bereich Hütten und Wege ist laut Ermacora auch die Verantwortung, die die Ehrenamtlichen tragen, tendenziell größer als in anderen Bereichen. Der Alpenvereinspräsident spricht von einer „Verrechtlichung“. So kommen die Freiwilligen bei der Wegewartung schnell mit rechtlichen Themen in Berührung. „Gerade nach Extremwetterereignissen mit Zerstörungen oder temporären Unzulänglichkeiten an der alpinen Infrastruktur muss sehr schnell ein Verantwortlicher gefunden werden, um Schäden aufzunehmen und zu beheben“, sagt Georg Unterberger, Leiter der Abteilung Hütten, Wege und Kartographie im Alpenverein.

Um Freiwillige auch in diesen Themen bestmöglich zu unterstützen, werden u. a. sogenannte Wegewarteseminare und Hüttenwarteseminare angeboten. Zudem stehen Experten im Hauptverein, wenn nötig, zur Seite. Trotz allem gilt: „Das Engagement unserer Ehrenamtlichen, für die Allgemeinheit unentgeltlich Wege und Hütten instand zu halten, darf nicht durch die Angst geschmälert werden, bei überzogenen Haftungsansprüchen zunehmend verantwortbar gemacht zu werden“, ist Georg Unterberger überzeugt.

Zukunftsfittes Ehrenamt

Wie bringt man das Ehrenamt in Einklang mit einem modernen Lebensstil? Der Alpenverein passt sich an: Der Wunsch nach kurzfristigen Einsätzen ohne langfristige Bindung – das sogenannte Micro-Volunteering – ist im größten alpinen Verein des Landes stark zu spüren. So ist beispielsweise auf einwöchigen „Umweltbaustellen“ und „Bergwaldprojekten“ der Andrang Jahr für Jahr groß. Ehrenamtlichen im Alpenverein ist es wichtig, dass ihre Tätigkeiten analog stattfinden: Sie suchen vermehrt eine Pause von der digitalen Welt. Es ist der direkte, persönliche Austausch, der sie motiviert.

„Ich würde ja gerne, habe aber leider keine Zeit“, vernimmt man häufig gerade von jungen Menschen. Gesellschaftliches Engagement ist zwar ein Anliegen, die Verpflichtungen des Lebens aber oft letztendlich dringender. Ein positives Beispiel, wie man trotzdem Anreize schaffen kann, lebt die Schweiz vor: Dort können mit dem sogenannten Jugendurlaub Menschen unter 30 fünf Tage im Jahr unbezahlten Urlaub für eine freiwillige Tätigkeit einfordern. „Mit solchen Anreizen muss für eine ehrenamtliche Tätigkeit nicht zwangsläufig ein Wochenende geopfert werden. Warum sollte so ein Modell nicht auch für Österreich denkbar sein?“, fragt sich Andreas Ermacora.

Der Österreichische Alpenverein bietet den Ehrenamtlichen umfassende Unterstützung in ihrem Tun an. Diese wird etwa bei der Berücksichtigung rechtlicher Rahmenbedingungen, in Bauverfahren oder beim Stellen von Förderungsanträgen gerne in Anspruch genommen. Weitere erfolgreiche Maßnahmen sind die qualitativ hochwertigen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten der „Alpenverein-Akademie“, immer mehr auch als flexible eLearnings. Sei es als Tourenführer, Jugendleiter, Hütten- und Wegewart, Naturschutzreferent oder als Mitarbeiter in der Vereinsverwaltung – die Möglichkeiten im Verein sind vielfältig.

Foto: Alpenverein/Freudenthalerzoom
Foto: Alpenverein/Freudenthaler
Dipl.-Ing. Georg Unterberger, Leiter der Abteilung Hütten, Wege und Kartographie (Foto: Alpenverein/Freudenthaler)zoom
Dipl.-Ing. Georg Unterberger, Leiter der Abteilung Hütten, Wege und Kartographie (Foto: Alpenverein/Freudenthaler)
Dr. Andreas Ermacora, Präsident des Österreichischen Alpenvereins. (Foto: Alpenverein/Freudenthaler)zoom
Dr. Andreas Ermacora, Präsident des Österreichischen Alpenvereins. (Foto: Alpenverein/Freudenthaler)
Dr. Nicole Slupetzky, Bundesjugendleiterin und Vize-Präsidentin des Österreichischen Alpenvereins. (Foto: Alpenverein/Freudenthaler)zoom
Dr. Nicole Slupetzky, Bundesjugendleiterin und Vize-Präsidentin des Österreichischen Alpenvereins. (Foto: Alpenverein/Freudenthaler)
Foto: Alpenverein/Freudenthalerzoom
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