Die Silvretta-Montafon Holding GmbH (SIMO) plant im Schigebiet NOVA die
Errichtung eines Beschneiungs-Stausees mit riesigen Ausmaßen: Über
300.000 m3 Fassungsvermögen, einen Damm mit 26 Metern Höhe, das
Ausbaggern einer hochalpinen Moorlandschaft, die Errichtung eines
Bauwerks mit 62 m Länge (incl. Flügelmauern) und 9 Metern Höhe. Darüber
hinaus soll das Aushubmaterial für die Aufschüttung eines Weges, der
später als Piste mit einer Breite von 16 m dienen wird, verwendet
werden.
Argumentiert wird die Notwendigkeit dieses Bauwerks vom Projektbetreiber damit, dass eine Grundbeschneiung der Pisten im Schigebiet innerhalb von 70 Stunden sowie die Anlage von Schneedepots ab 1. Oktober ermöglicht werden sollen.
Gegen einen überdimensionierten Beschneiungs-Stausee in hochalpiner Landschaft! Für eine maßvolle Weiterentwicklung des Wintertourismus.
Alpenverein Vorarlberg, Alpenschutzverein Vorarlberg, Naturfreunde Vorarlberg und Naturschutzbund Vorarlberg haben eine Petition gestartet, um das Projekt zu stoppen. Sie ersuchen die Vorarlberger Landesregierung dringend, alle notwendigen Schritte zu unternehmen, damit die klar negative Beurteilung in der Interessensabwägung in einen negativen Bescheid mündet. Sie lehnen das Projekt "Beschneiungsstausee Schwarzköpfle" am geplanten Standort und in der geplanten Dimension entschieden ab und bitten auch um Ihre Unterstützung!
Dieser geplante Speichersee wäre mit Abstand der größte Speicher für eine Schneeanlage in Vorarlberg (der bisher größte ist in Warth mit 170.000 m3). Er würde in einer hochalpinen Senke eine vielfältige natürliche Landschaft zerstören und als unnatürliches Bauwerk optisch auffallen. Das sehen auch die zuständigen Sachverständigen so:
Das Resümee des Amtssachverständigen für Naturschutz- und Landschaftsentwicklung in der Verhandlung vom 22. 11. 2017 ist klar: "Zusammenfassend beeinträchtigt das Projekt gleich mehrere Standorte (Moor, Uferschutzbereich, Magerweiden, Alpinregionen) nach dem Vorarlberger Gesetz über Naturschutz und Landschaftsentwicklung wesentlich und dauerhaft und steht im Widerspruch zu sämtlichen Zielen desselben. Aus naturschutzfachlicher Sicht ist das Vorhaben daher deutlich negativ zu beurteilen."
Auch der Amtssachverständige für Raumplanung und Baugestaltung stellt fest, dass das Projekt in dieser Form als "landschaftsbildlicher Schaden" zu werten ist. "Der geplante Speichersee in der konzipierten Form und Größe beschreibt ein ausgesprochen künstliches Gebilde (Artefakt), das sich trotz der Bemühungen um eine naturnahe und kupierte Geländegestaltung (siehe Begrünungskonzept) als Implantat in der alpinen Landschaft abheben wird."
Schon viel zu oft wurden solche Gutachten im Interesse des Tourismus und der Wirtschafltichkeit überfahren - diesmal soll es anders sein!
Gegen einen überdimensionierten Beschneiungs-Stausee in hochalpiner Landschaft! Für eine maßvolle Weiterentwicklung des Wintertourismus.