Bei allen Unsicherheiten steht fest: Es kommt kein „normaler“ Winter auf uns zu. Die Pandemie wird auch den Wintersport auf diversesten Ebenen beeinträchtigen, wir rechnen beim Alpenverein mit einem signifikanten Zuwachs des ohnehin schon boomenden Skitourensports. Mehr Menschen im Gelände = mehr Risiko? Damit diese Gleichung nicht aufgeht, haben wir hier unsere Lehrmaterialien zum Thema „Sicher auf Skitour“ gebündelt. Wir wünschen euch eine sichere Skitourensaison!
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„Wenn wir die Erfahrungen des Bergsommers 2020 auf den Winter übertragen, ist es durchaus berechtigt zu sagen: Wir werden mehr Menschen auf Ski- und Pistentouren finden als jemals zuvor“, prognostiziert Michael Larcher, Leiter der Abteilung Bergsport beim Österreichischen Alpenverein. Denn Skitouren liegen voll im Trend, und das seit 15 Jahren, jedes Jahr nehmen die Zahl der Tourengeher*innen weiter zu, 500.000 bis 600.000 Skitourengeher gibt es allein in Österreich. Im Corona-Winter 2020/21 dürfte die Befangenheit gegenüber dem Massentourismus noch in den Köpfen sitzen, die Menschenansammlungen vor Skiliften und enge Gondeln werden wohl tendenziell mehr gemieden werden. Für alle, die auf Pulverschwünge dennoch nicht verzichten wollen, heißt die Lösung: Skitouren. „Mein Bauchgefühl sagt mir, dass wir mit bis zu 20% mehr Tourengeher*innen rechnen können“, sagt Michael Larcher. Deshalb heuer wichtiger denn je: Aufklärung und Prävention!
Skitouren erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, doch sie bleiben ein Risikosport – trotz Lawinenlagebericht und hochwertiger Ausrüstung. Unsere kurzweiligen Videos zum Thema.
Worst-Case-Szenario Lawinenabgang: Wie läuft die Verschüttetensuche Schritt für Schritt ab, wie geht man mit der Notfallausrüstung (LVS-Gerät, Schaufel, Sonde) um? Wie findet man Verschüttete rasch im Lawinenkegel, um sie möglichst ohne Zeitverlust bergen zu können?
"Uns muss bewusst sein: Ein Lawinenunfall ist immer eine enorme Stresssituation! Nur wenn ich ein Schema verinnerlicht habe, bin ich in der Lage, situationsangepasst zu reagieren, richtig zu improvisieren und Leben zu retten. Zeit ist Leben", sagt Michael Larcher, Leiter der Bergsport-Abteilung im Alpenverein.
Weil bei einem Lawinenunglück jede Sekunde zählt: Weißt du, was zu tun ist?
Das Ende der Lawinen-Verschüttetensuche stellt den Anfang der Ersten Hilfe Maßnahmen dar. Erste Hilfe am Lawinenkegel zu leisten ist Schwerstarbeit. Kommt Panik und Unsicherheit hinzu wird diese Aufgabe extrem fordern für die Ersthelfer. Auf was es bei der Ersten Hilfe am Lawinenkegel ankommt und welche Fehler unbedingt zu vermeiden sind, zeigt unser Tutorial Erste Hilfe.
Die Kontrolle des Lawinenverschüttetensuchgerätes, der sogenannte "LVS-Check", ist eine wichtige und einfache Standardmaßnahme, die wir vor Antritt jeder Tour (Skitour, Schneeschuhwanderung, Freeride-Tour, ...) empfehlen. Und zwar am Ausgangspunkt, vor der Hütte, bei der Bergstation.
Der meist längste und auch anstrengendste Teil der Lawinenrettung stellt das Ausschaufeln dar. Dabei kann man viel Zeit gut machen, aber auch viel Zeit verlieren. Je mehr Schaufler, desto besser! Aber nur, wenn jeder weiß was er zu tun hat. Es kommt auf die richtige Technik und auf die richtige Strategie an!
Zeit ist Leben! Die Punktsuche mittels Lawinensonde spielt bei der Lawinenrettung eine entscheidende Rolle. Sie gibt Aufschluss über Position und genaue Verschüttungstiefe und bildet zugleich eine Nabelschnur zur verschütteten Person. Deshalb bleibt die Sonde nach einem Treffer immer stecken! Wie man sondiert und was man dabei zu beachten hat, lernt ihr in diesem Video Tutorial.
Was kann ich tun, um erst gar nicht mit Lawinen konfrontiert zu werden? Was ist zu tun, wenn es doch passiert? Was muss alles in meinen Skitourenrucksack? Unser beliebtes "LawinenUpdate" tourt wieder als Live-Vortrag durch ganz Österreich und wird zudem am 8.12.2021 als kostenloser Livestream angeboten! Mehr auf www.alpenverein.at/lawinenupdate
Zusätzliche Inhalte heuer: Themen aus der Psychologie – was sind bekannte Gefahrenmuster, die in uns selbst liegen? Warum leben Männer auf Skitouren gefährlicher als Frauen? Zielgruppe: Die breite Masse, nicht die Experten!
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Unser SicherAmBerg "Booklet Skitouren" liefert kompakt und anschaulich die wichtigsten Fakten zur Vermeidung von Lawinenunfällen, zur richtigen Tourenplanung und zur effizienten Kameradenrettung im Notfall. Leseempfehlung für alle, die in der Wintersaison im freien Gelände unterwegs sind!
Der abgeklopfte Spruch „Übung macht den Meister“ hat selten mehr Sinn als beim Thema Skitouren – richtiges Handeln im Notfall kann Leben retten! Deshalb: Nutzt die Ausbildungsangebote der alpinen Vereine und Alpinschulen!
Von Lawinen- und Schneekunde über Tourenplanung bis hin zum Gesamtpaket Skitourenkurs – deine Sektion ist der beste Ansprechpartner, wenn du eine kompetente Ausbildung in deiner Nähe suchst! Schau vorbei:
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risk'n'fun ist das Ausbildungsprogramm der Österreichischen Alpenvereinsjugend. Rund um die inhaltlichen Säulen: "wahrnehmen - beurteilen - entscheiden" steht eigenverantwortliches Handeln und Entscheiden im Mittelpunkt.
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Besonders wichtig wird es diesen Winter sein, sozialen Konflikten vorzubeugen und diese wo möglich zu vermeiden, wie zum Beispiel bei der Parkplatzsituation am Ausgangspunkt. Auch die Beunruhigung des Wildes ist ein wichtiges Thema, Lenkungsmaßnahmen zum Schutz der Wildtiere sind bis dato nur für wenige Gebiete installiert. Ganz wichtig ist hier die erste Spur nach einem Neuschneefall auf den Berg, diese gilt es bedacht und risikominimiert anzulegen.
Skitouren, Schneeschuh- und Snowboardtouren bieten große Chancen für Fitness, Gemeinschaft und Naturerlebnis. Die folgenden Empfehlungen dienen dazu, den alpinen Gefahren im winterlichen Gebirge wirkungsvoll zu begegnen. Die praktischen Grundlagen lernst du in Ausbildungs- und Lawinenkursen, Erfahrung sammelst du Schritt für Schritt.
Skitouren sind Ausdauersport. Die wertvollen Belastungsreize für Herz, Kreislauf und Muskeln setzen Gesundheit und eine ehrliche Selbsteinschätzung voraus. Vermeide Zeitdruck und wähle das Tempo so, dass niemand in deiner Gruppe außer Atem kommt. Achte auf Kraftreserven für die Abfahrt.
Karten, Führerliteratur, Internet und Experten informieren über Routenverlauf, Länge, Höhendif-ferenz und die aktuellen Verhältnisse. Besondere Beachtung verdient der Wetterbericht, da Kälte, Wind und schlechte Sicht das Unfallrisiko stark erhöhen. Plane auch Alternativrouten. Informiere dich über nationale Bergrettungs-Notrufnummern (Euro-Notruf 112).
Passe deine Ausrüstung den winterlichen Verhältnissen und dem konkreten Tourenziel an. Standard-Ausrüstung für den Notfall sind Lawinen-Verschütteten-Suchgerät (LVS), Sonde und Schaufel, ebenso Erste-Hilfe-Paket, Biwaksack und Mobiltelefon. Ein Airbag-System erhöht die Überlebenschancen. Überprüfe deine Ausrüstung vor dem Start und führe ein Reperaturset mit.
Informiere dich vor der Tour eingehend über die Lawinengefahr: Wie? Wo? Was? Achte beson-ders auf Informationen zur Gefahrenstufe (1-5), zu den Gefahrenstellen ( Wo ist es heute gefährlich?) und zu den Gefahrenmustern (Was ist heute die Hauptgefahr?).
Beim Erkennen der Lawinengefahr sind dem Menschen enge Grenzen gesetzt. Stütze deine Ent-scheidungen daher auf strategische Methoden der Risikoeinschätzung (Reduktionsmethoden) und lerne, Gefahrenzeichen im Gelände zu erkennen. Weiche Gefahrenstellen aus und kehre im Zweifelsfall um.
Flüssigkeit, Energie und Pausen sind notwendig, um Leistungsfähigkeit und Konzentration zu erhalten. Heiße, isotonische Getränke sind ideale Durstlöscher und Wärmespender. Orientiere dich laufend („ich weiß, wo ich bin“) und beurteile vorhandene Spuren kritisch.
Abstände diesen der Entlastung der Schneedecke und der Schadensbegrenzung. Entlastungsab-stände von 10 m beim Aufstieg in Steilhängen steigern zudem den Komfort bei Spitzkehren. Bei der Abfahrt halte grundsätzlich Abstände von mindestens 30 m und befahre sehr steile Hängeeinzeln.
Stürze bei der Abfahrt sind die häufigste Unfallursache auf Skitouren. F ür die Schneedecke be -deuten sie eine große Zusatzbelastung. Gute Skitechnik und eine dem Können angepasste Ge-schwindigkeit reduzieren das Risiko. E in Skihelm schützt vor Kopfverletzungen. Achtung: Absturz-gefahr bei gefrorener Schneedecke und im felsdurchsetzten Gelände!
Kleine Gruppen (bis 6 Personen) erhöhen die Sicherheit. Kommunikation mit anderen Winter-sportlern und gegenseitige Rücksichtnahme verhindern gefährliche Situationen. In der Gruppe zusammen bleiben. Informiere vertraute Personen über Ziel, Route und Rückkehr. Achtung Alleingänger: Bereits kleine Zwischenfälle können zu ernsten Notlagen führen.
Das Gebirge bietet einen wertvollen Freiraum zum Bewegen in einzigartiger Wildnis. Genieße diese Freiheit! Nimm Rücksicht auf Wildtiere, respektiere Schutzgebiete und betrete keine Auffor -stungsflächen. Zur Anreise Fahrgemeinschaften bilden oder öffentliche Verkehrsmittel verwenden.