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50 Jahre Nord-Süd-Weitwanderweg (50 Jahre Nord-Süd-Weitwanderweg)

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50 Jahre Nord-Süd-Weitwanderweg

Der Bildhauer Carl Hermann gilt als der Vater der Weitwanderbewegung in Österreich. Vom Gedanken beseelt, von seiner zweiten Heimat in sein altes Zuhause zu wandern, schuf er den ersten überregionalen Weitwanderweg in Österreich vom Waldviertel in die Weststeiermark. Heuer jährt sich die Eröffnung des Nord-Süd-Weitwanderweges zum fünfzigsten Mal.

Beitrag von Gert Kienast

Durchs Waldviertel auf dem Nord-Süd-Weitwanderweg. (Foto: G. Kienast)

Wenn wir auf der Aussichtsplattform am Nebelstein unsere Wanderschuhe schnüren, reicht mit etwas Glück die Fernsicht bis zum Ötscher. Auf unserem Weg nach Süden wird der markante Gipfel der nördlichen Kalkalpen noch eine Rolle spielen, doch Ungeduld diesbezüglich ist beim Weitwandern nicht angebracht. 

Vorerst spielt für einige Tage das Waldviertel die Hauptrolle. Der Nord-Süd-Weitwanderweg (NSWW) führt uns durch eine Gegend, welche sich sehr einsam anfühlt. Die aus anderen Teilen Österreichs bekannte Zersiedelung hat hier noch nicht um sich gegriffen, zwischen den wenigen Ortschaften passieren wir neben viel Wald höchstens vereinzelte Bauernhöfe. Auf den Wegen durch Arbesbach, Schönbach, Ottenschlag bewegen wir uns meist auf einer Seehöhe um 800 Meter, was uns aber erst richtig bewusst wird, wenn wir ins Donautal absteigen. Durchwandern wir diesen Abschnitt im Frühjahr, werden wir einen deutlichen Sprung im Fortschritt der Vegetation feststellen.

Hier, am tiefsten Punkt des NSWW können wir unseren Füßen eine kurze Erholung gönnen, denn die Donau überqueren wir nicht aus eigener Kraft, sondern tun dies bequem mit der Rollfähre. In der Wachau treffen wir den einen oder anderen Pilger, immer wieder berührt unser Weg die Route des Österreichischen Jakobsweges. Am weiteren Weg durch das Mostviertel, gilt es Strecke zu machen, während wir uns langsam den Bergen nähern. Und dann steht er auch schon vor uns, der Ötscher. Auch wenn der NSWW zwischen Kleinem und Großen Ötscher hindurchführt, werden viele am Ötscherschutzhaus nächtigen. Und dann können wir dem Gipfel auch gleich einen Besuch abstatten, oder?

Am Erlaufsee. (Foto: G. Kienast)zoom
Vernebelter Abstieg vom Eisenerzer Reichenstein. (Foto: G. Kienast)zoom
 

Harter Granit und stechende Sonne

Wie eingangs erwähnt, geht der Nord-Süd-Weitwanderweg auf einen Exilsteirer zurück. Geboren nahe Eibiswald, fand der Bildhauer Carl Hermann nach dem zweiten Weltkrieg in Gmünd im Waldviertel ein zweites Zuhause. Als ihn einmal beim Bearbeiten eines Granitblocks die stechende Sonne zu einer Pause im Schatten zwang, schweiften seine Gedanken wie des Öfteren in die Steiermark ab. Ja, wie es denn wohl wäre, einmal zu Fuß vom neuen Zuhause in die alte Heimat zu wandern?
Dieser Gedanke ließ den damaligen Vorsitzenden der Sektion Waldviertel nicht mehr los und er fühlte beim Hauptausschuss des Alpenvereins vor. Von dieser Seite kamen keine Einwände gegen das Vorhaben, das Waldviertel mit der Weststeiermark durch einen Weitweg zu verbinden. Nachdem sich Hermann auch der Unterstützung der niederösterreichischen und steirischen Sektionen des Alpenvereins, der Naturfreunde und des Touristenklubs vergewissert hatte, begann die dreijährige Planungs- und Umsetzungsarbeit.

Am 25. September 1970 konnte schließlich im Rahmen der Hauptversammlung des Österreichischen Alpenvereins in Graz der Nord-Süd-Weitwanderweg 05 feierlich eröffnet werden. Über 7.000 Wanderer haben den Weg seither nachweislich auf ganzer Länge begangen.

Im Hochschwab. (Foto: G. Kienast)zoom

Halbzeit in Mariazell

Vom höchsten Punkt der Gemeindealpe blicken wir erstmals in die Steiermark, knapp die Hälfte der Tagesetappen werden wir mit dem Eintreffen in Mariazell geschafft haben. Im steirischen Wallfahrtsort wird sich der eine für den weiteren Weg mit dem Segen von oben wappnen, der andere lediglich Stärkung in Form von saftigem Lebkuchen in den Rucksack packen. Denn die hohen Gipfel des NSWW stehen nun unmittelbar bevor, allesamt bekannte Aussichtsgipfel. 

Etwa fünf Tage werden wir für dieses alpine Herzstück des Weges benötigen, welches uns als erstes auf die Hohe Veitsch führt. Nach der Nächtigung im Graf-Meran-Haus unter dem Gipfel wandern wir westwärts, müssen aufpassen, uns von den vielen zur Einkehr ladenden Almen nicht allzu sehr aufhalten zu lassen. Am Seebergsattel kreuzen wir die Straße von Kapfenberg nach Mariazell, dort steht ein von Hermann geschaffenes Holzkreuz, welches den Schnittpunkt der Europäischen Fernwanderwege E4 und E6 markiert. Von letzterem bildet der NSWW den Großteil des österreichischen Abschnitts.

Wir wandern nun hinein in das Hochschwabmassiv, dessen 2.277 Meter hoher Gipfel den höchsten Punkt des Nord-Süd-Weitwanderwegs markiert. Die noch im Waldviertel so geschätzte Einsamkeit werden wir hier vergeblich suchen, die großartige alpine Landschaft entschädigt uns dafür.
Mit dem Abstieg vom Eisenerzer Reichenstein endet schließlich der alpine Abschnitt des NSWW, eine gemütliche Verbindungsetappe bringt uns in die obersteirische Montanstadt Leoben.

Zwischen Weinebene und Koralpe. (Foto: G. Kienast)zoom

Eine Woche Almwandern

Gut ausschlafen und trotzdem früh aufbrechen sollten wir am Mugelschutzhaus auf der anderen Seite des Murtals. Denn die Etappe zum Gleinalmschutzhaus gilt als die anstrengendste der gesamten Route. Zehneinhalb Gehstunden sollten wir laut Wanderführer einplanen, unterwegs sind die Möglichkeiten zur Einkehr und zum Auffüllen der Wasserflaschen Mangelware.
Wir befinden uns nun zwar im Reich der sanften Grasberge, doch am Höhenzug der Gleinalpe reiht sich Kogel an Sattel und über alle müssen wir drüber, erleben einen Tag voller Auf und Abs. Die folgenden Tage sind wir bei der Etappeneinteilung flexibler, doch die weststeirischen Almen lassen uns nicht mehr los. Dort, wo die Lipizzaner im Sommer weiden, wandern wir durch klassische steirische Ausflugsgebiete – Stubalpe, Hirschegger Alpe, Hebalpe.

Auf der Hirschegger Alm. (Foto: G. Kienast)zoom

Auf Hermanns künstlerischen Spuren

Wenn wir schließlich von der Handalm entlang der steirisch-kärntner Grenze hinunter zur Weinebene gehen, sehen wir einen spitzen Giebel aus den Almwiesen ragen. Er gehört der dem Hl. Paulus, dem Wanderer unter den Aposteln, geweihten Kapelle, welche Carl Hermann nach seinen Entwürfen errichten ließ. Ein guter Zeitpunkt, innezuhalten und Danke zu sagen, denn auch Hermann selbst fand nach seinem Tod hier seine letzte Ruhestätte.

Die Zahlen der an der Kapelle vorbeiziehenden Weitwanderer sind nach dem Ansturm der ersten Jahre zurückgegangen, war der NSWW doch nur der erste in einer Reihe von 10 Österreichischen Weitwanderwegen, die Ende der 1970er Jahre nach und nach eröffnet wurden. In dieser Zeit kam es auch zur Gründung der Sektion Weitwanderer, deren Vorsitzender Carl Hermann bis zu seinem Tod blieb. Nicht nur hier stoßen wir auf Hermanns künstlerischen Spuren, seine Werke (bearbeitete Granitblöcke, Hinterglasbilder und das bereits erwähnte Holzkreuz am Seebergsattel) finden sich über den gesamten NSWW verteilt.

Spätestens wenn wir auf dem Großen Speikkogel der Koralpe ein letztes Mal 2.000er-Luft schnuppern, werden wir einsehen müssen, dass unsere Almwanderung bald ein Ende finden wird. An der Waldgrenze verbringen wir unsere letzte Nacht in der Schwanberger Brendlhütte, bevor wir am nächsten Tag in der alten Heimat des Südweg-Hermann, Eibiswald, eintreffen. Am Ortsrand heißt uns der Weitwanderstein willkommen und markiert nach drei Wochen das Ende unseres Weges. Geschafft!
Auch wenn wir auf den 500 Kilometern wohl manche Erfahrung auf dem Gebiet des Weitwanderns erworben haben, soll ein Besuch im Eibiswalder Weitwandermuseum, welches auch über Hermanns Werk und Werdegang informiert, zum Abschluss nicht fehlen.

Informatives: Nord-Süd-Weitwanderweg

Ziele des Nord-Süd-Weitwanderweges. (Foto: G. Kienast)zoom

Wanderführer

Sämtliche für die Begehung notwendigen Informationen (Wegbeschreibungen, Gehzeiten, Unterkünfte) finden sich im Wanderführer über den Nord-Süd-Weitwanderweg.

Erika & Fritz Käfer
Nord-Süd-Weitwanderweg 05
Vom Waldviertler Hochland zu den Windischen Büheln
ständig aktualisierte Auflage (aktuell November 2018)
Eigenverlag der ÖAV-Sektion Weitwanderer, 112 Seiten


Vertrieb:
erhältlich ausschließlich bei Freytag & Berndt

Wanderführer NSWW - Kartezoom

Was Sie über ihn wissen müssen:

  • Beginn: Nebelstein im Waldviertel
  • Ende: Eibiswald in der Steiermark
  • Länge: 500 km, ca. 22 Etappen
  • Wegmarkierung: rot-weiss-rot 05
  • Höchster Punkt: Hochschwab (2.277 m)
  • Tiefster Punkt: Spitz an der Donau (206 m)
Weitere Informationen unter Alpenverein Weitwanderer
Wanderführer NSWW
 

Tourenplanung: Nord-Süd-Weitwanderweg

Heute ist der Nord-Süd-Weitwanderweg 05 fester Bestandteil des Österreichischen Wanderwegenetzes. Über 7000 Wanderer haben ihn seit seiner Eröffnung 1970 bereits begangen!

Möchten Sie auch den NSWW bewandern?

Hier geht´s zur Tourenplanung: Alpenvereinaktiv.com

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