Am Wochenende vom 23.05.-26.05. fand der
Zukunftsdialog des Österreichischen Alpenvereins am Hochkar an der
niederösterreichisch-steirischen Grenze statt. Zahlreiche engagierte
ehrenamtliche Funktionäre und hauptamtliche Mitarbeiter des Alpenvereins trafen
sich, um sich gemeinsam mit den Themen „Werte & Wachstum“, „Kommunikation im Alpenverein“ und „Mountainbike“ auseinanderzusetzen. Wertvollen Input dazu lieferten die
Keynotespeaker und Experten Christian Felber, Andreas Wochenalt und Christian
Piccolruaz. Das gemeinsame Erarbeiten der künftigen Ausrichtung des
Alpenvereins hinsichtlich der drei Themenschwerpunkte stand dabei im
Mittelpunkt.
Die Zukunft des Alpenvereins aktiv mitzugestalten –
diese Möglichkeit nahmen ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter und Funktionäre
des Alpenvereins beim Zukunftsdialog 2019 wahr. Der Zukunftsdialog bot mit Keynotevorträgen,
Kleingruppen-Workshops, Präsentationen, Podiumsdiskussionen
und abendlichen Kamingesprächen einen vielversprechenden Rahmen um sich auf
unterschiedliche Weise mit wichtigen Alpenvereins-Themen auseinanderzusetzen. Vier
Tage lang wurden Vorschläge, Ideen, Anregungen und Kritik gesammelt, präsentiert
und diskutiert. Abgerundet wurde das konstruktive Wochenende durch ein kurzweiliges
Rahmenprogramm. Die Teilnehmer des Zukunftsdialogs konnten an
Outdoor-Aktivitäten, wie beispielsweise einem Fotokurs, einer Höhlenbegehung,
einer Yoga-Wanderung oder einem MTB-Fahrtechnik-Training teilnehmen. Den „bunten“
Abend genossen die Teilnehmer bei gemütlichen Klängen der Band DELICATE.
Werte und Wachstum – wohin soll es gehen?
„Werte und Wachstum“ des Alpenvereins war der erste Themenbereich, dem sich die Teilnehmer des Zukunftsdialoges widmeten. Nach der Eröffnungsrede des Generalsekretärs Robert Renzler, stieg Christian Felber, Initiator der Gemeinwohl-Ökonomie mit seiner Keynote direkt in das Themenfeld ein. In unserer aktuellen Wirtschaftsordnung wird der Erfolg einer Unternehmung primär an ihren Mitteln, also ihrem Kapital und nicht an der Erreichung ihrer Ziele gemessen. Die Mehrung von Kapital ist bei der Erreichung eines Zieles als Mittel zum Zweck und nicht als Ziel der Unternehmung zu verstehen. Ziel sollte es sein ein Gemeinwohlprodukt zu schaffen, das die Lebensqualität vieler steigert. Die Gemeinwohlbilanz ermöglicht das Messen dieser Zielerreichung.
In den anschließenden Kleingruppen-Workshops wurden von den Teilnehmern Vorschläge für einen künftigen Wertekanon des Alpenvereins diskutiert. Darauf folgend wurden die Ergebnisse aus den Kleingruppen präsentiert und in der Großgruppe zusammengeführt. Die abendlichen „Kamingespräche“ nutzten die Teilnehmer für vertiefende Gespräche.
Kommunikation ist alles!
Am Samstag drehte sich beim Zukunftsdialog 2019 alles um das Thema „Kommunikation im Alpenverein“. Nachdem die engagierten Teilnehmer die derzeitige Kommunikation reflektierten, erhielten sie vom Digital- & Kommunikations-Experten Andreas Wochenalt brandaktuelle Informationen und Prognosen zu zukünftigen on- und offline Formen der Kommunikation. „In den nächsten drei Jahren wird in der Kommunikation das Thema Audio eine zunehmend größere Rolle spielen. Im Bereich des Projektmanagements wird das sogenannte agile Projektmanagement an Relevanz gewinnen.“, betont Andreas Wochenalt. Beim agilen Projektmanagement werden große Projekte in zeitliche Etappen unterteilt und Zwischenprodukte erstellt, welche mittels Feedbackschleifen geprüft und in der folgenden Etappe adaptiert werden. Anschließend an den Vortrag des Kommunikations-Experten erarbeiteten die Teilnehmer in mehreren Workshops Vorschläge, wie die zukünftige Kommunikation im Alpenverein aussehen könnte und präsentierten diese im Plenum.
Müssen wir „das Rad neu erfinden“?
Der
letzte Tag des Zukunftsdialogs war dem Thema „Mountainbike“
verschrieben. Im Experten-Interview mit Mountainbike-Pionier Christian
Piccolruaz wurden die Vor- und Nachteile des Trends E-Mountainbike
dargelegt und anschließend diskutiert. Christian Piccolruaz ist sich sicher: „Das E-Mountainbike wird künftig eine immer
größere Rolle spielen und bietet Mountainbike-Fans eine Vielzahl an Vorteilen,
wie beispielsweise die Zeitersparnis, die der Fahrer durch die Unterstützung
des Motors hat.“
Peter Kapelari, Leiter der Abteilung Hütten, Wege
und Kartografie, betonte: „Mit der
derzeitigen Situation der Wegenutzung ist niemand zu hundert Prozent glücklich.
Es gilt zu diskutieren, wie sich der Alpenverein in Zukunft zum Thema Mountainbike
positionieren will und in welcher Form ein Kompromiss gefunden werden kann, der
für alle Seiten akzeptabel ist.“
Auch am letzten Tag wurden die Teilnehmer zur aktiven Beteiligung an den Workshops in Kleingruppen zu den Themen „MTB-Status quo!“ und „MTB-Quo vadis!“ eingeladen. Die Einzelgruppen-Ergebnisse der kontroversen Diskussionen wurde in Form von Postern dem Plenum präsentiert.
Wie es nun weitergeht
Am Zukunftsdialog wurden viele wichtige Anregungen besprochen, Ideen gesponnen, hitzig diskutiert und neue Erkenntnisse gewonnen. Diese Erkenntnisse werden nun gesammelt, zusammengefasst und sollen in aktuelle und künftige Projekten des Alpenvereins einfließen. Das Engagement der Teilnehmer war beeindruckend - der Zukunftsdialog eine Veranstaltungsform, die nach einer Wiederholung ruft!