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"Skischaukel" Kalkkögel: Etikettenschwindel um ein Schutzgebiet? (Etikettenschwindel um ein Schutzgebiet?)

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"Skischaukel" Kalkkögel: Etikettenschwindel um ein Schutzgebiet?

Alpenverein und Naturfreunde fordern Schutz des Ruhegebiets ohne Wenn und Aber

Nur der Status als Ruhegebiet kann die Kalkkögel vor einer intensivtouristischen Skierschließung bewahren. 
(Foto: OeAV/Christina Schwann)zoom
Nur der Status als Ruhegebiet kann die Kalkkögel vor einer intensivtouristischen Skierschließung bewahren.
(Foto: OeAV/Christina Schwann)

Innsbruck, 24.10.2013. Eine Aufweichung der Schutzgebietskategorie soll die Erweiterung der Tiroler Skigebiete Schlick 2000 und Axamer Lizum über das Ruhegebiet der Kalkkögel doch noch ermöglichen: dass Tirols Politiker und Touristiker selbst vor diesem Schritt nicht zurückschrecken, verurteilten Alpenverein und Naturfreunde bei einer Pressekonferenz auf das Schärfste. Hinter der Änderung der Schutzgebietskategorie verberge sich ein eklatanter Etikettenschwindel, den die alpinen Vereine nicht hinnehmen werden.

"Es scheint österreichweit zur Mode zu werden, unsere Schutzgebiete allmählich zu beschneiden und auszuhöhlen. Projektanträge für Straßenbauten, Kraftwerke und auch Skigebiete dringen immer näher in das Herz jener Regionen vor, die die Politiker der Bundesländer ausdrücklich dem Natur- und Landschaftsschutz gewidmet haben", zeigt sich Alpenvereinspräsident Dr. Andreas Ermacora empört.

Rücksichtsloser Umgang mit der alpinen Landschaft

Die Planung einer Skigebietserweiterung mitten durch das Ruhegebiet der Kalkkögel sei ein Paradebeispiel für die derzeitige Entwicklung. "Über die Manipulation der naturschutzrechtlichen Rahmenbedingungen finden Seilbahner und Touristiker zunehmend Schleichwege, um ihre Projekte doch noch umzusetzen – und die letzten Flecken geschützter Natur geraten immer öfter ins Hintertreffen. Diesen rücksichtslosen Umgang mit der alpinen Landschaft werden wir nicht weiter dulden! Österreich hat sich in der Alpenkonvention dazu verpflichtet, bestehende Schutzgebiete zu erhalten. Im Falle einer Aufhebung des Schutzgebietes würde das Land Tirol also gegen internationales Recht verstoßen. Die alpinen Vereine werden sich nicht scheuen, den Überprüfungsausschuss der Alpenkonvention über diesen Etikettenschwindel aufzuklären", droht Ermacora.

Rita Würtele, Vorstandsmitglied der Sektion Innsbruck des Alpenvereins, fordert die Verantwortlichen dazu auf, vom Projekt Abstand zu nehmen: "Unseren Politikern ist hoffentlich bewusst, dass die Entscheidung für eine Skigebietserweiterung über die Kalkkögel einen ganz klaren Rechtsbruch bedeuten würde."

Pressekonferenz im Alpenvereinshauszoom

Kalkkögel dürfen nicht den wirtschaftlichen Interessen zum Opfer fallen

Auch die Naturfreunde Tirol fordern die Erhaltung des Ruhegebiets Kalkkögel ohne Wenn und Aber. Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Leopold Füreder, Vorsitzender der Naturfreunde Tirol, dazu: "Das Ruhegebiet Kalkkögel wurde geschaffen, um eine noch wilde und ursprüngliche Bergwelt im Nahbereich von Innsbruck zu erhalten. Auf kleinstem Raum wird die Komplexität der Gebirgslebensräume anschaulich. Die Kalkkögel sind eine geologische Besonderheit, haben aber auch eine außergewöhnliche landschaftliche und kulturhistorische Bedeutung. Wir werden uns mit aller Macht dagegen einsetzen, dass sie den wirtschaftlichen Interessen zum Opfer fallen. Anstelle eines politischen Hick-Hacks ist auf jeden Fall eine sachliche Argumentation gefragt."

Die Fakten ohne Beschönigungen auf den Tisch zu legen und damit allen Interessierten zugänglich zu machen, ist auch MMag.a Liliana Dagostin, Leiterin der Abteilung Raumplanung/Naturschutz im Alpenverein, ein Anliegen. Dabei warnt sie davor, sich Äpfel für Birnen verkaufen zu lassen. Denn nur der Status als Ruhegebiet bewahre die Kalkkögel vor einer intensivtouristischen Skierschließung.

Dr. Wilfried Connert, Vorsitzender der Sektion Stubai im Alpenverein fügt hinzu: "Wenn diese Skigebietserweiterung die einzige Zukunftsvision für den regionalen Tourismus ist, dann gute Nacht. Wir haben rund um die Kalkkögel offenbar drei kranke Skigebiete. Da soll die öffentliche Hand einspringen, die Natur soll herhalten, Investoren warten schon auf ihren Profit. Aber werden drei kranke Küh‘ gleich wieder gesund, nur weil ich sie alle nebeneinander in einen Stall stelle?"

Den im Anschluss an die Pressekonferenz von der "ARGE Brückenschlag" angebotenen Gesprächstermin nehmen die alpinen Vereine gerne wahr.

Winterstimmung in den Kalkkögeln (Foto: OeAV/Liliana Dagostin)zoom
 
 
 
 

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