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Alpenvereins-Bienen

Zwei Völker der vom Aussterben bedrohten Dunklen Biene (Apis mellifera mellifera) befinden sich seit Oktober 2022 auf dem Dach des Alpenvereinshauses in Innsbruck. Diese Unterart der Europäischen Honigbiene wird aufgrund ihres geringen Bestandes in den Roten Listen gefährdeter Tierarten Österreichs angeführt. In Österreich gibt es nur mehr ca. 1.000 Dunkle Bienenvölker. Das entspricht weniger als einem Prozent des Gesamtbestandes an Honigbienen.


Das Aussterben der Dunklen Biene wird durch den Erhalt von kleinen Populationen vor allem in Tirol und Salzburg verhindert. In Tirol wird sie auch als Braunelle oder Tiroler Urbiene bezeichnet. Hier hat sie sich über die Jahrhunderte hinweg an den alpinen Lebensraum und dessen Besonderheiten angepasst. Sie ist äußerst robust, langlebig, widerständisch und sparsam.

Der Imker Lukas Schmider kümmert sich gemeinsam mit zwei Mitarbeitern des Alpenvereins um die Bienenstöcke. 

Bienen am Dach des Alpenvereinshauseszoom
Bienen am Dach des Alpenvereinshauses.zoom
Der Imker Lukas bei der Arbeit.zoom
 

Warum ist die Dunkle Biene so besonders? Warum müssen wir sie erhalten?

Die Dunkle Biene ist eine ursprüngliche europäische Bienenart, die sich durch ihre dunkle Färbung auszeichnet. Sie hat eine lange Geschichte in den europäischen Ökosystemen und spielt eine wichtige Rolle bei der Bestäubung von Pflanzen. Hier sind einige Gründe, warum es wichtig ist, die Dunkle Biene zu erhalten:

  1. Genetische Vielfalt: Die Dunkle Biene ist eine genetisch einzigartige Bienenrasse, die sich über Jahrtausende hinweg in Europa angepasst hat. Durch den Schutz und die Erhaltung dieser Bienenart tragen wir zur Bewahrung der genetischen Vielfalt bei und verhindern das Aussterben einer wichtigen Art.
  2. Anpassungsfähigkeit: Dunkle Bienen haben im Laufe der Zeit Eigenschaften entwickelt, die sie widerstandsfähiger gegenüber regionalen Umweltbedingungen und Krankheiten machen. Durch die Erhaltung dieser Rasse erhalten wir möglicherweise wertvolle genetische Merkmale, die zur Stärkung anderer Bienenpopulationen beitragen können.
  3. Ökosystemdienstleistungen: Bienen, einschließlich der Dunklen Biene, sind hervorragende Bestäuber. Sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Bestäubung von Wildpflanzen und landwirtschaftlichen Kulturen, was zur Erhaltung der Biodiversität beiträgt und die Erträge von Nutzpflanzen steigert. 
  4. Kulturelles Erbe: Die Dunkle Biene hat eine lange Verbindung zur europäischen Kultur und Imkerei. Sie ist ein Symbol für die traditionelle Imkerei und spiegelt die engen Beziehungen zwischen Mensch und Natur wider. Ihr Erhalt trägt zum Schutz eines kulturellen Erbes bei, das eng mit der Geschichte und Identität vieler Regionen verbunden ist.
Der Schutz und die Erhaltung der Dunklen Biene sind von großer Bedeutung für die Erhaltung der Biodiversität, die landwirtschaftliche Produktion und das kulturelle Erbe. Indem wir uns für den Schutz dieser bemerkenswerten Bienenart einsetzen, können wir einen wertvollen Beitrag zur Nachhaltigkeit und zum Erhalt unserer natürlichen Umwelt leisten.
  • JA, auch in der hitzegeplagten Stadt ist es möglich die Braunelle zu halten.
  • JA, sie findet auch hier genügend Futter, allerdings ist der Ertrag nicht so groß, wie bei der bekannten Honigbiene (Apis mellifera carnica).
  • Einschränkung: die Königin muss alle 3 Jahre ausgetauscht werden, um rassenfremde Einflüsse zu verhindern.

Bienen-Tagebuch

Mai 2023


Seit Oktober 2022 haben wir Bienen auf dem Dach des Alpenvereinshauses. Der Imker Lukas Schmider kümmert sich um die Bienenstöcke.
Die kalten Wintermonate sind vorbei und es summt wieder kräftig am Dach. Wir sind also guter Dinge, dass unsere Braunellen fleißig unterwegs sein werden, um Pollen und Nektar der umliegenden Grünanlagen zu sammeln. 

Juli 2023


Es ist nun Juli und die Bienen in der Hochphase ihrer Aktivität. In guten Jahren hätte bereits im Frühjahr die erste Honigernte eingefahren werden können. Heuer 2023 war das nicht der Fall. Der Jahresbeginn war zu kalt und nass, dadurch stand den Bienen zu wenig Tracht zur Verfügung.
Im Juli ist das zweite Zeitfenster für die Honigernte. Der Honigraum wurde bereits vor einigen Wochen aufgesetzt. In der unteren Zarge legt die Königin die Eier ab und die Arbeiterinnen versorgen den Nachwuchs. Die obere Zarge wird Honigraum genannt und hier sind alle Waben ausschließlich für die Einlagerung von Honig reserviert.
Ein schmales Plastikgitter zwischen den Etagen verhindert, dass die Königin in den Honigraum wandert und dort Eier ablegt. Die Arbeiterinnen sind kleiner und können zwischen den Gitterstäben hindurch um die Etagen zu wechseln. 

 
 

Ende Juli 2023

Hurra der Honig ist da! Die Bienen haben die Waben im Honigraum mit ihrem flüssigen Gold befüllt. In guten Jahren kann es zwei Honigernten geben. Im Frühjahr, wenn die Blumen anfangen zu blühen tragen die Bienen den sogenannten Blütenhonig ein. Aufgrund der kalten und nassen Witterung im heurigen Frühjahr blieb diese Honigernte aus. Später im Jahr, wenn nur mehr weniger Pflanzen blühen sammeln die Bienen Honigtau und tragen ihn als sogenannten Waldhonig ein. Honigtau ist ein Ausscheidungsprodukt verschiedener Insekten z.B. Blattläse. Andere Insekten wie Bienen und Ameisen sammeln die Honigtautropfen ein und lagern sie als Nahrung ein. Bienen verarbeiten den Honigtau wie Nektar und stellen daraus Honig her.


Honigernte

Da es sich bei Honig um ein kostbares Lebensmittel handelt müssen Imker hygienisch arbeiten. Die Honigwaben werden aus dem Stock entnommen und erst in hygienischer Umgebung weiterverarbeitet. Die Waben werden mit einer Entdeckelungsgabel geöffnet, damit der Honig austreten kann. Anschließend werden die Waben in eine Honigschleuder gestellt und geschleudert. Durch die wirkende Zentrifugalkraft wird der Honig aus den Waben gedrückt, fließt im Sammelbehälter der Schleuder zusammen und kann über einen Ausfluss entnommen werden. Anschließend wird der Honig filtriert und in Gläser abgefüllt.

Waldhonig

Waldhonig hat eine andere Zusammensetzung als Blütenhonig was sich nicht nur in Geschmack und Farbe zeigt. Waldhonig enthält die Zuckerart Melezitose und ist der Anteil zu hoch kandiert der Zucker bereits im Honigraum. Die Bienen können den kandierten Honig nur schwer entnehmen. Außerdem führt Waldhonig dazu, dass die Bienen im Winter schneller Ausscheidungen absondern müssen. Nach vielen Wintermonaten im Stock müssen sie gelegentlich ausfliegen um ihre Notdurft zu erledigen. Fällt dieses Bedürfnis mit Ereignissen starker Kälte und widrigen Wetterbedingungen zusammen erleichtern sich die Bienen im Stock. Zur Vorbeugung von Erkrankungen sollte das verhindert werden. Aus diesem Grund ernten Imker Waldhonig vollständig und belassen den Waldhonig nicht im Stock. Nach der Ernte werden die Bienen sofort gefüttert, damit sich wieder ausreichend Nahrung haben.
 

September 2023

Im Herbst bereiten sich die Bienen auf den Winter vor. Nach der Honigernte werden sie eingefüttert, um ausreichend Nahrung für die kalte Jahreszeit zu haben. Mit sinkenden Temperaturen reduziert sich die Aktivität der Bienen und ihr Leben verlagert sich überwiegend nach drinnen in den Stock. Der Winter ist in der Natur die Jahreszeit der Knappheit, deshalb reduziert auch die Königin ihre Aktivität und legt weniger Eier als im Sommer. In diesem Zeitraum müssen Imkerinnen die Varroabehandlung durchführen. Die Varroamilbe ist ein Parasit der unbehandelt zum Tod des gesamten Bienenvolkes führt. Die Varroamilbe pflanzt sich in den Brutzellen der Bienen fort. Für die Effektivität der Behandlung ist es daher ausschlaggebend, dass die Behandlung auch in die verdeckelte Brut wirkt. Im Idealfall ist der Stock während der Behandlung brutfrei, in einem milden Herbst ist das aber selten der Fall. Außerdem muss der Honig bereits entnommen worden, um nicht verunreinigt zu werden. Die Behandlung wird mehrfach durchgeführt und im Winter nochmals wiederholte, um die Varroamilben möglichst flächendeckend abzutöten. Für die Varroabehandlung gibt es verschiedene Methoden. Die geläufigsten sind die Behandlung mit Ameisensäure oder mit Oxalsäure. Die Ameisensäure wird auf ein feuchtes Tuch geträufelt und dann oben auf den Brutraum aufgelegt. Bei warmen Temperaturen beginnt die Ameisensäure im Stock zu verdunsten und verteilt sich gleichmäßig auf die Bienenkörper und wirkt auch auf die Varroamilben in den Brutzellen. Nach ein paar Tagen ist das Tuch getrocknet und kann entnommen werden. Die Behandlung mit Oxalsäure ist unabhängig von der Außentemperatur und geht deutlich schneller, wirkt aber nicht in die verdeckelte Brut. Dadurch ist sie besonders im Winter zur brutfreien Zeit geeignet. Die Säure wird in kristalliner Form in einen Verdampfer gegeben. Der Verdampfer wird in den Bienenstock eingeführt und die Säure sublimiert. Die verdampfte Säure wirkt ca. eine Woche ein, dann wird der Vorgang wiederholt. Beim Verdampfen müssen Imkerinnen auf Atemschutzausrüstung achten.

 
 
 
 

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