Abseits des Massentourismus finden sich in den Alpen Orte und Regionen, die vom "Erschließungs-Kapital-Event-Kreisel" verschont geblieben sind und sich so ihre Authentizität und Kleinheit erhalten konnten. Einige von ihnen haben sich bewusst für eine nachhaltige, eigenständige und selbstbewusste Entwicklung entschieden.
Die Initiative Bergsteigerdörfer – vom Österreichischen Alpenverein 2008 angestoßen und seit 2016 auch in den Alpenvereinen der Nachbarländer vertreten – nimmt sich mithilfe der Alpenvereinssektionen, des Ständigen Sekretariats der Alpenkonvention und Partnern aus öffentlicher Verwaltung und Tourismus dieser Gemeinden an.
So unterschiedlich diese Bergsteigerdörfer sind, so haben sie doch einiges gemeinsam, was viele andere Regionen in den Alpen schon lange nicht mehr haben: eine weitestgehend unverbrauchte Natur- und Kulturlandschaft, eine jahrhundertealte alpine Tradition und ein starkes Selbstbewusstsein.
Strenge Kriterien für die Auswahl
Als Grundlage für die Auswahl der Bergsteigerdörfer gelten eine Reihe von Kriterien. Sie zeichnen sich durch ihre Lage im alpinen Raum, ihre Kleinheit (max. 2.500 ständige Einwohner), eine bodenständig gebliebene Tourismusinfrastruktur, zahlreiche unberührte Berggipfel und eine prägende Alpingeschichte aus. Auch die vorhandene Alpinkompetenz in Form bewirtschafteter Schutzhütten alpiner Vereine oder vergleichbarer Hütten, eines durchgehenden beschilderten Wegenetzes und ausgebildeter Berg- und Wanderführer*innen ist ein wichtiger Faktor. Über bilaterale Abkommen wird sichergestellt, dass die Kriterien weiterhin für alle Orte streng eingehalten werden und die Initiative in der Hand der Alpenvereine bleibt.
Aktivitätsvielfalt geboten
Zusammen mit den Sektionen des Alpenvereins wird an einer umfangreichen Angebotspalette an Aktivitäten gearbeitet, die ohne technische Hilfsmittel auskommt. Je nach Charakter des Bergsteigerdorfes können sich Gäste in einer weitestgehend unverbrauchten Landschaft aktiv erholen: Wandern, Bergsteigen, Klettern, Bouldern, Skitourengehen, Schneeschuhwandern, Langlaufen und Rodeln stehen auf dem Programm der Bergsteigerdörfer. Auch abseits des Bergsports ist einiges geboten, z.B. geführte geologische oder ornithologische Wanderungen, Besuche von Bergwerksstollen, Museen und alten Werkstätten.
Johnsbach im Gesäuse ist beispielsweise besonders bekannt für seine zahlreichen alpinen Klettertouren, die von den "Gesäuse-Pionieren" erschlossen wurden. Die Steirische Krakau ist ein Skitourengebiet, wie man es kaum sonst wo findet, und Weißbach bei Lofer hat sich vor allem auf das Sportklettern spezialisiert. Einige der Gemeinden sind Teil eines Naturparks wie Ginzling, Vent und Lungiarü oder sind Gemeinden im Nationalpark wie Mallnitz, Malta, Hüttschlag (Nationalpark Hohe Tauern) oder Ramsau bei Berchtesgaden (Nationalpark Berchtesgaden). Im Großen Walsertal wurden sechs Biosphärenparkgemeinden als Bergsteigerdörfer ausgewählt.
Entstehung einer Symbiose
Während Gäste endlich den Alltag hinter sich lassen können, werden in den Gemeinden Arbeitsplätze gehalten, kleine Gastronomiebetriebe können ihr Auskommen finden, Nächtigungen werden auf Schutzhütten gebucht und das regionale kulinarische Angebot findet seine Abnehmer. Genau das entspricht einer gelebten Umsetzung der Alpenkonvention – die Balance zwischen Schutz der Gebirgsregionen und einer nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung.
Rückfragen und Bestellung von Infomaterial an:
Österreichischer Alpenverein
Barbara Reitler oder Marion Hetzenauer
Olympiastr. 37
6020 Innsbruck
E-Mail: info@bergsteigerdoerfer.org
Zudem erhalten Sie ausführliche Informationen auf der Webseite:
Die Gesamtbroschüre und ausgewählte Einzelbroschüren senden wir Ihnen gerne kostenlos zu - dazu bitte um eine Nachricht an info@bergsteigerdoerfer.org.