Unsere Almen und Weiden sind Natur pur, geschätzte Urlaubsziele und wichtige Wirtschaftsräume in einem. Österreichs Bäuerinnen und Bauern leisten einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung unserer Almlandschaft. Wir bitten Sie als Besucher*innen, sich respektvoll an diese wunderschöne Landschaft anzupassen. Mit der Einhaltung dieser 10 Regeln verhalten Sie sich auf Almen und Weiden richtig.
In Österreich gibt es rund 8.000 bewirtschaftete Almen und Weiden. Sie sind Natur pur, geschätzte Urlaubsziele und wichtige Wirtschaftsräume. Dass das so ist, verdanken wir unseren Bäuerinnen und Bauern. Sie pflegen diese schönen Naturlandschaften und wahren mit dem Almauftrieb von Weidevieh eine jahrhundertealte Tradition. Österreichs Almen und Weiden prägen unsere Kulturlandschaft, stehen für regionale Lebensmittel und natürliche Vielfalt. Sie sind aber auch ein wichtiger Tourismusfaktor.
Das Zusammenspiel von Freizeittourismus und traditioneller Alm-Bewirtschaftung ist ein bewährtes Erfolgsrezept: Die Gäste bekommen ein naturverbundenes Freizeiterlebnis, der Tourismus wiederum erhöht die Wertschöpfung in der gesamten Region. Viele Almen führen eine Ausschank und bieten Gästen saisonale und köstliche Erfrischungen an. Auf einigen Almen gibt es auch Übernachtungsmöglichkeiten. Im Winter sind jene Hütten heiß begehrt, die sich entlang von Ski-Pisten und Langlauf-Loipen befinden. Steigende Besucherzahlen unterstreichen den Wert einer aktiven Alm-Wirtschaft – sowohl als Tourismusals auch Erholungsraum. Nur wenn auch in Zukunft Tiere aufgetrieben und die Almen flächendeckend bewirtschaftet werden, bleibt Österreichs einzigartige Kulturlandschaft gepflegt und frei zugänglich. Darum setzen wir auch in Zukunft auf ein gutes Miteinander auf Österreichs Almen und Weiden.
„Berge und Almen müssen für die österreichische Bevölkerung und für unsere Touristen weiterhin frei betretbar bleiben. Der Ruf nach Sperren ist kontraproduktiv. Aufklärung und Eigenverantwortung sollten vermehrt in den Mittelpunkt gestellt werden.“
Alpenvereinspräsident Dr. Andreas Ermacora
Der tragische Zwischenfall mit einer Kuh und das Urteil am Landesgericht Innsbruck haben zu großer Verunsicherung bei Landwirtschaftenden und Alm-Besucher*innen geführt. Bisher wurden bei Zwischenfällen die Tierhalter rechtlich stark in die Verantwortung genommen. Doch wenn man sich in der Natur bewegt, muss auch ein hohes Maß an Eigenverantwortung an den Tag gelegt werden. Darum wurden 10 Verhaltensregeln für Alm-Besucher*innen erarbeitet. Sie erklären, wie man sich richtig verhält, wenn man Weidetieren begegnet.
1. | Kontakt zum Weidevieh vermeiden, Tiere nicht füttern, sicheren Abstand halten! |
2. | Ruhig verhalten, Weidevieh nicht erschrecken! |
3. | Mutterkühe beschützen ihre Kälber, Begegnung von Mutterkühen und Hunden vermeiden! |
4. | Hunde immer unter Kontrolle halten und an der kurzen Leine führen. Ist ein Angriff durch ein Weidetier abzusehen: Sofort ableinen! |
5. | Wanderwege auf Almen und Weiden nicht verlassen! |
6. | Wenn Weidevieh den Weg versperrt, mit möglichst großem Abstand umgehen! |
7. | Bei Herannahen von Weidevieh: Ruhig bleiben, nicht den Rücken zukehren, den Tieren ausweichen! |
8. | Schon bei ersten Anzeichen von Unruhe der Tiere Weidefläche zügig verlassen! |
9. | Zäune sind zu beachten! Falls es ein Tor gibt, dieses nutzen, danach wieder gut schließen und Weide zügig queren! |
10. | Begegnen Sie den hier arbeitenden Menschen, der Natur und den Tieren mit Respekt! |
Um über richtiges Verhalten auf Österreichs Almen und Weiden zu informieren, stehen auf der Homepage www.sichere-almen.at alle Informationen für Besucher und Betriebe zur Verfügung: Folder, Infoblatt mit den 10 Verhaltensregeln, Infoblatt „Standard für Alm-Wirtschaft“, Erklärvideo, Hinweistafeln.
Bei Begegnungen mit Almvieh ist eine gewisse Vorsicht geboten. Um gefährliche Situationen zu vermeiden, sollten einige
Informationen zu den Verhaltensweisen der unterschiedlichen Tiere bekannt sein. Rinderherden lassen sich anhand ihrer Zusammensetzung in drei Arten unterscheiden:
Mutterkuhherde
Diese besteht aus Muttertieren und ihren Kälbern. Die Mutterkühe haben einen ausgeprägten Schutzinstinkt und verteidigen impulsiv ihre Kälber! Sind auch männliche erwachsene Tiere (Stiere) dabei, ist besondere Vorsicht geboten!
Jungtierherde
Diese jüngeren Tiere sind vor allem übermütig, sehr bewegungsfreudig und neugierig. Sie sind nicht aggressiv, aber durch ihren Übermut kann es rasch zu unkontrollierten Bewegungen kommen!
Kuhherde
Die klassische „Milchkuh“ ist intensiven Kontakt zum Menschen gewöhnt, schließlich wird sie täglich gemolken! Trotzdem will sie ungestört grasen und den Almsommer genießen.