Der Alpenverein weist darauf hin, dass auch bei halbautomatischen Sicherungsgeräten Anwendungsfehler aufgrund von Unkenntnis möglich sind, die zu Bodenstürzen führen können. Solche Unfälle sind mehrfach dokumentiert. Einweisung durch qualifizierte Personen und Übung unter Aufsicht sind daher auch bei halbautomatischen Sicherungsgeräten unerlässlich. Ebenso ist auch bei halbautomatischen Sicherungsgeräten am „Bremshandprinzip“ strikt festzuhalten.
Diese Empfehlung bezieht sich auf die beim Sportklettern häufigste Sicherungssituation: Der Sichernde steht am Boden und sichert seinen Partner am Körper bzw. im Anseilring des Hüftgurtes. Diese Situation ist typisch für das Partnersichern (Toprope und Vorstieg) in Kletterhallen und Klettergärten bzw. für das Partnersichern in Einseillängen-Routen („Base-Climbs“).
Die Stärken und grundsätzlich gute Eignung von Sicherungsgeräten vom Typ „Tuber“ werden durch diese Empfehlung nicht in Abrede gestellt. Der Alpenverein sieht den Einsatzbereich des Tuber weiterhin in Mehrseillängen-Touren, beim Klettern in Halbseiltechnik und beim Abseilen gegeben. Auch im Bereich Sportklettern kann es Situationen geben – z.B. wenn ein („schwerer“) Erwachsener ein im Vorstieg kletterndes („leichtes“) Kind sichert – in denen die bewusste Anwendung eines Tuber eine begründete und richtige Entscheidung ist.
Halbautomatische Sicherungsgeräte sind so konstruiert, dass bei starkem Seilzug das Seil abgeklemmt und damit blockiert wird. Diese Bremswirkung tritt grundsätzlich auch dann ein, wenn der Sichernde das „Bremshandprinzip“ verletzt. Beim Grigri 2 von Petzl, Matik von Camp oder dem Eddy von Edelrid wird die Blockierwirkung durch eine drehbar gelagert Nocke erzeugt, die den Seilkanal schließt.
Eine Untergruppe der Halbautomaten sind sogenannte Hybridgeräte oder Autotubes. Diese haben eine Blockierunterstützung wodurch die Chance erhöht wird, dass trotz eines Sicherungsfehlers der Blockiermechanismus ausgelöst wird. Bei Geräten wie Ergo Belay von Salewa, Smart von Mammut, ClickUp von Climbing Technology, Fish von Austrialpin und Jul2 von Edelrid wird dabei die Blockierwirkung durch Reibung zwischen Karabiner, Seil und Sicherungsgerät erzeugt, indem der Umlenkradius des Seiles auf den geringstmöglichen Wert reduziert wird