Was hat unser Essen mit dem Klimaschutz zu tun?
Gar nicht wenig! Einschließlich Transport landet fast ein Fünftel der Treibhausgasemissionen auf dem Konto unserer Ernährungsgewohnheiten.
Bei der Herstellung von Lebensmitteln wird das Treibhausgas Kohlenstoffdioxid (CO2) erzeugt. Ein Steak vom Mastrind ist beispielsweise schlecht für den ökologischen Fußabdruck. So werden vom Acker bis zum Teller in etwa 14 kg CO2 pro Kilogramm Rindfleisch freigesetzt. Dieser hohe Wert berechnet sich vor Allem aus der Menge an Methan, welches Rinder in Form von “Rülpsern” oder Blähungen freisetzen. Methan ist ein viel potenteres Treibhausgas als Kohlenstoffdioxid. So ist nur 1 kg Methan vergleichbar mit dem Treibhauseffekt von 25 kg CO2. Käse verursacht mit 8,5 kg CO2 pro Kilogramm erzeugtem Käse relativ hohe CO2-Emissionen. Dies ist vor allem auf den Produktionsprozess zurück zu führen. Milchkühe müssen mit viel Getreide gefüttert werden und die Milch wird dann unter hohem Energieaufwand zu Käse weiterverarbeitet. All diese Prozesse erzeugen viel CO2. Schweine- und Geflügelfleisch sind hier schon weniger „klimaschädlich“. Am wenigsten CO2 pro Kilogramm Lebensmittel fallen auf heimische Gemüse-, Obst- und Getreidesorten.
Im Fachmagazin “The Lancet” berichten britische und australische Forscher, dass schon ein um ein drittel geringerer Fleischkonsum nicht nur ein sehr effektiver Klimaschutz wäre, sondern eine solche Ernährungsweise könnte allein in Großbritannien zu 18.000 weniger Todesfällen aufgrund von koronaren Herzkrankheiten führen.
Eine Ernährungsumstellung zu mehr Gemüse, Kartoffeln, Getreide und Obst von regionalen Erzeugern hat gleich zwei unschlagbare Vorteile: eine gesundere Lebensweise und ein effektiver Klimaschutz.
Victoria Bergkemper ist Biologin, passionierte Bergsteigerin und ehrenamtliche Naturschutz-Referentin beim Alpenverein Mondsee. Sie arbeitet am Limnologischen Institut, wo sie ihre PhD-Arbeit im Feld der Plankton-Ökologie schreibt.