Biwaktour mit Schneeschuhen (Biwaktour mit Schneeschuhen )

Biwak mit Schneeschuhen??? Erst einmal muss klar gestellt werden, dass ich entgegen dem Gruppenzwang mit Tourenschi unterwegs war.

Wir sind also zu sechst (Julia, Lena, Milli, Kolo, Matthias und ich) Richtung Reisalpe gefahren. Mit Verspätung kamen wir dann endlich gegen 10.00 Uhr an unserem Ausgangspunkt an, verteilten die Ausrüstung und machten uns mit den PIEPS und Schneeschuhen vertraut. Vor Ort lag zu unserer Überraschung fester, 1,60 m hoher Schnee, für dessen Begehung Steigeisen und Pickel sinnvoller gewesen wären als unsere Ausrüstung.

Und dann ging es auch schon los. Wir schnallten uns unsere Gehhilfen an und waren dann 3h in welligem Profil unterwegs. Nach dem gemütlichen Essen in der Mittagssonne suchten wir uns dann eine geeignete Schneewechte und besprachen dann mit unserem "Architekten" Matthias die Vorgehensweise. Wir verteilten Aufgaben wie Tee kochen, Äste suchen und natürlich Schnee
schaufeln.

Man darf nicht den Fehler machen und erst mit dem Tee kochen beginnen, wenn sich der Durst bemerkbar macht, da es 1/2 Stunde dauert, bis aus Schnee Tee wird. Und dann wollen natürlich 6 Leute Tee!!! Um den Tunnel zu graben, konnte immer nur ein Schneeschaufler ins "Loch". Beim Schaufeln war darauf zu achten, dass der Eingang des Tunnels möglichst weit unten begann und dann langsam nach oben führte. Nach dem 2 m langen Tunnel wurde dann der Wohnraum gebuddelt, wobei der Boden des Wohnraumes deutlich über der Oberkante des Tunneleingangs sein muss. Sonst funktioniert die Schwerkraftheizung nicht. Jedenfalls brauchten wir 6 lange Stunden, bis zum Einzug ins neue Heim. Lena und Jule waren komplett durchgefrohren und völlig
erledigt.

Beim Essen war das lustige, dass es im Biwak wie in der Sauna dampfte, gleich nachdem man den Deckel vom Kochtopf nahm. In der Nacht war mein Schlafsack bei +2°C völlig unterfordert, draußen waren es warscheinlich um die -5°C. Der Aufwand eines Komforbiwaks lohnt normal nur bei Verhältnissen wie im letzten Jahr, +2°C / -20°C in der Nacht.

Der Morgen war sonnig und windstill. Wir frühstückten, packten unsere Sachen zusammen und machten uns gegen 11.00 Uhr auf den Heimweg. Leider schon so früh weil fast alle (außer meine) Schuhe nass waren. Auf der kurzen Abfahrt merkte ich, dass es gar nich so einfach ist mit zu langen Nicht-Carving-Schi und vollem Trekkingrucksack heil am Auto an zu kommen!!! Tourenschi sind aber trotzdem ne dufte Sache.

Während der Autofahrt zurück war dann die übliche Nachbesprechung und ein lustiges aber frostiges Wochenende ging dem Ende zu.  Ich werd´s wieder machen!

André Eberwein