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Biwaktour mit Schneeschuhen (Biwaktour mit Schneeschuhen)

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My home is my castle

Biwaktour mit Schneeschuhen

Sa. 05.02.2005 - So. 06.02.2005

 

Als Treffpunkt letzten Samstag zwischen halb acht und acht war beim Kolo Zuhause ausgemacht. Peter, der ja eigentlich den weitesten Weg hat, tauchte schon kurz vor halb auf und überraschte uns beim Tee-Kochen. Kurz vor acht kamen auch Daniela und Matthias. Nachdem alle einmal ordentlich über die Größe (oder eben die Kleinheit) meines Rucksackes gelacht hatten, ging es daran uns und die Rucksäcke in die beiden Autos zu verteilen. Nach ein bisschen überlegen gab es ein (großes) Auto mit zwei Insassen und vier Rucksäcken plus Schneeschuhen plus Sonden und und und, und ein (kleineres) Auto mit einem Rucksack und drei Insassen.

Nach gut einer Stunde Fahrt mit gegenseitigen Überhol-Manövern und Abhäng-Versuchen kamen beide Autos bei der Talstation der Rax-Seilbahn an. Ein Blick auf die Uhr verriet uns, dass wir wohl gerade eine Seilbahn verpasst hatten, wir hatten also eine halbe Stunde Zeit, um die restlichen Sachen auf die Rucksäcke zu verteilen und noch die Basics des Lawinen-Pieps erklärt zu bekommen. Jeder von uns bekam eben ein Lawinen-Pieps, eine Schaufel eine Sonde, und die, die noch Platz hatten bekamen noch Gaskartuschen und Biwaksäcke.

Dann ging es schon los zum ersten Anstieg .... Die Stufen zur Talstation der Rax-Seilbahn .... Mit den großen, schweren Rucksäcken, die Hände voll mit Schneeschuhen und/oder Wanderstöcke war es gar nicht so einfach die, zum Teil relativ steilen, Stufen zu erklimmen. In der Talstation herrschte schon reges Gedränge.... wir hatten jedoch Glück, und fanden noch alle Platz in der nächsten Gondel, die uns innerhalb von acht Minuten auf 1.545 Meter Seehöhe brachte.

Oben angekommen merkten wir sofort, dass die Luft um ein paar Grad kühler als unten im Tal war .... Noch in der Bergstation der Seilbahn wurde kräftig Sonnencreme und spezieller Alpin-Labello verwendet. Es war einfach traumhaftes Wetter! Ein letztes Mal bis am nächsten Tag Mittag/Nachmittag nahmen wir alle den Luxus einer beheizten Toilette in Anspruch, bevor es raus in die Kälte und daran ging, die Schneeschuhe unseren Schuhen anzupassen.

Um halb elf circa waren wir schlussendlich abmarschbereit. Der erste größere Schneehaufen wurde benutzt um den Schneeschuhwander-Neulingen, Kolo und Peter das "Rutschen" näher zu bringen. Durch starkes zurücklehnen beim (steileren) Bergabgehen/laufen kann man schön ein bisschen rutschen. Sehr lustig

So, nun brachen wir aber wirklich auf .... zuerst ging es am Rand einer Piste entlang. Wir staunten ein bisschen darüber wie wenige Skifahrer bei diesem, mehr als herrlichen Wetter unterwegs waren. Nur selten kam uns ein Ski- oder Snowboardfahrer entgegen. Dafür ein großes Pistengerät, dessen Fahrer glaubte, es wäre lustig einen halben Meter neben uns vorbei zu fahren. Nachdem wir jedoch diesen "Anschlag" gut überstanden hatten, querten wir die Piste und die Schlepplift-Trasse (nur bei ca jedem 10 Bügel war ein Brettlschwinger) und es ging nun an den gesperrten/aufgelassenen Pisten entlang weiter, den Weg Richtung Praterstern (ich dachte immer, den gibts in Wien) und Otto-Haus.

Als unser Weg wieder etwas ebenmäßiger wurde, rasteten wir kurz für eine kleine Einführung zum Thema: Wie ich ein Biwak baue, und: wo ist die Lawinengefahr am größten? Schulstunde (wir wollten ja vorbereitet sein)

Ein Blick auf die Uhr verriet uns (ok, ich gebs zu, verriet nur der Daniela) dass wir äusserst flott unterwegs waren und wohl am geschicktesten beim Otto-Haus Mittagspause machen sollten. Als wir die nächste Kuppe erreicht hatten, konnten wir es auch schon sehen. Der Hunger trieb uns zu richtigen Geschwindigkeits-Rekorden und schon bald hatten wir es erreicht. Leider war das Ottohaus bis auf den Winterraum (ein Raum der immer zugänglich ist, für "verirrte" Bergsteiger, Tourengeher und was sich da sonst noch herum treibt) geschlossen. Wir machten es uns also auf der Sonnenterasse gemütlich, und jeder packte seine Jause aus: es wurden zerdrückte Semmeln, Weckerln, Brote, Aufstriche sowie heißer Tee aufgetischt.

Unsere Aussicht (das Wetter war noch immer ein Traum) zeigte die Berglandschaft, sowie einen Teil des Wr. Neustädter Beckens, welches vollkommen vernebelt war. Ab und zu hob sich eine Nebelschwade, und wir konnten nur noch ein paar Meter sehen, dies war aber jedoch immer nur von kurzer Dauer, da sich der Nebel bei uns oben rasch verzog. Während wir aßen, kamen eine Gruppe von Skitourengehern. Ganz überrascht waren wir, als einer von ihnen mit einer Kamera (mit riiiieeeesigem Objektiv) zu uns kam, und fragte, ob er uns fotografieren dürfte, er sei von der Niederösterreich Werbung.

Wir brachen bald wieder auf, da uns sitzenderweise doch relativ rasch kühl geworden war. Schon bald entdeckten wir neben dem Weg eine hohe Schneewächte, die wir (nach eingehender Untersuchung) für Biwak-tauglich befunden hatten. Wir gingen noch ein Stück weiter, machten ein Wettrennen (erster Platz an Kolo, zweiter an Matthias, dritter an Milli, Peter ist leider gestürzt), Schneeballschlachten, Schneeengel, und vertieften unser Wissen durch praktisches Anwenden an Lawinensuchgeräten.

Wir kehrten dann bald wieder zu "unserer" Schneewächte zurück und begannen mit dem Biwak-Bau. Matthias und Peter lagen bald bis zu den Knien in den zwei Eingangsschächten und wir drei anderen bemühten uns, den überflüssigen Schnee beiseite zu räumen. Nachdem die beiden sich in der Schneewächte getroffen, und einen Hohlraum geschaffen hatten, konnten bald schon erst drei, dann vier und dann alle fünf von uns sich drinnen (noch auf sehr beengtem Raum, aber doch) aufhalten. Draussen war es inzwischen schon dämmrig und deutlich kälter geworden. Mit einer Säge und den mitgenommenen Lawinenschaufeln machten sich nun jeweils zwei von uns daran den Schlafraum zu schaffen. Einer war damit beschäftigt, den Schnee durch den Eingang nach draussen zu befördern, und zwei schaufelten draussen den Schnee zur Seite. Es wurde draussen immer kälter und kälter, das sich draussen Aufhalten wurde zur Qual. Auch deswegen, da es im Biwak schon Plusgrade hatte und somit der Schnee auf den Jacken und den Hosen geschmolzen ist. Ging man nun wieder hinaus, waren die Sachen innerhalb von wenigen Sekunden steif gefroren. Mit dem letzten Schnee machten wir einen von den beiden Eingängen zu. Es wollte/konnte einfach keiner mehr draussen stehen, und den Schnee zur Seite räumen.

Wir verließen jedoch ein letztes Mal für diesen Tag alle das Biwak. Zum einen, um die Rucksäcke hinein zu holen, zum andern, um noch einmal die Toilette aufzusuchen. Ich sag euch eines, an diesem Abend bekam der Ausdruck "Es ist Arschkalt" eine ganz neue Bedeutung (wie wir am nächsten Tag herausgefunden hatten, war es kälter als -20°). Nachdem wir alle unser Schlaflager hergerichtet hatten, ging es daran, auf dem Gaskocher etwas zu Essen zu kochen. Noch nie in meinem Leben hatte ich so eine gute Suppe, das könnt ihr mir glauben. Nach dem Essen löschten wir sehr bald das Licht und jeder versuchte so gut es ging zu schlafen. Ich für meinen Teil schlief recht gut, wachte nur ein paar Mal auf, und war jedes Mal froh, dass einer von den vier etwas lauter atmete ... es war wirklich stockdunkel

So gegen halb neun am nächsten Tag waren wir dann alle munter. Da wir nicht wirklich Lust hatten, durch den Eingang wieder hinaus zu kriechen, machten wir uns kurzerhand einen Ausgang. Draussen traf uns dann die Kältewelle .... laut Wetterbericht war es zwar wärmer als den Tag davor, dafür herrschte ein ordentlicher Wind, der es deutlich kälter erscheinen ließ.

Den Weg zurück zur Seilbahnstation wurden wir von einigen Leuten gefragt, von wo wir kamen, schließlich waren wir auf dem "Rückweg" und es war gerade mal Vormittag. Noch dazu mit den großen Rucksäcken auf dem Rücken .... Gespannt lauschten uns die Leute, als wir von unserer Nacht im Biwak erzählten, und ein paar von ihnen wollten sich unbedingt das Biwak anschauen.

Endlich kamen wir dann zur Seilbahnstation. Ein letztes Foto, und dann gings ans Schuhe abschnallen. Und dann das, worauf ich mich schon den ganzen Vormittag gefreut hatte .... Das beheizte Klo. Auf die Seilbahn mussten wir noch ein wenig warten, was jedoch in der Seilbahnstation recht angenehm war. In der Seilbahn selber brauchte man dann einen starken Magen, da sie ziemlich stark hin und her geschaukelt ist ... die Windböen waren nicht ohne .... Doch, wie nicht anderes zu erwarten, kamen wir alle gesund und munter unten an.

Vielen Dank an Daniela und Matthias an diese neuen Erfahrungen, die einen zum Teil an seine Grenzen gehen ließen.

 

Camilla Hartmann

 
 
 

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