Großglockner 2006
Wir fuhren am Donnerstag den 17.8. um 6 Uhr in Richtung Kals
und dann über die Kalser Glocknertsraße zum Lucknerhaus.
Nach kurzer Einkehr, ging es dann bei herrlichem Wetter, weiter zur Glorerhütte
und dann über den sehr wenig begangenen Johann-Stüdlweg zur Stüdlhütte in 2.801m Höhe.
Wir bezogen sofort unser Quartier und freuten uns nach dem Abendessen bereits auf
den nächsten Tag, da ja der Gipfel des Großglockners auf dem Programm stand.
Die Begehung über den Stüdlgrat hatten wir bereits abgeschrieben, da es in den letzten beiden Wochen immer wieder geschneit und geregnet hatte und daher eine Besteigung unmöglich machte.
Als wir am Freitag um 5Uhr 30 zum Frühstück gingen und die ersten Schritte ins Freie
machten, mussten wir leider feststellen das es in Strömen regnete.
Also war es auch nicht möglich über den Normalanstieg eine Besteigung zu riskieren.
Da es in der Stüdlhütte eine Kletterwand gab, nutzten wir den Vormittag,
unsere Kenntnisse in Knoten- und Seiltechnik aufzufrischen.
Siegi zeigte uns wieder sehr interessante Knoten und gab uns Tipps, die wir auch beim
Begehen auf Gletschern gut gebrauchen werden. Um 13 Uhr war dann das Wetter so gut,
dass wir uns entschieden die näheren Gipfel zu begehen.
So ging es auf die Blaue Wand 2.965m und dann in den Liesengrat, auf die Schere 3.050m.
Das Wetter hatte sich tatsächlich zum Besten gewendet und um 22 Uhr war es Sternenklar,
womit für uns eine Begehung am nächsten Tag fix geworden war.
Am Samstag gingen wir wieder um 5Uhr 30 zum Frühstück und nach ca. einer halben Stunde, d
as selbe Bild wie am Tag davor. Es zeigte sich nun langsame Resignation bei allen
Beteiligten und Siegi gab noch eine Stunde Wartezeit, da es leichte Lichtblicke im Westen gab.
Leider stellt sich auch nach einer Stunde nichts besseres ein und nach der weiteren
Wettervorhersage für Osttirol beschlossen wir abzureisen.
Als uns der Hüttenwirt auch mitteilte, dass es nicht besser werden wird und bereits seid 14 Tagen
schlechtes Wetter herrscht sahen wir auch keine Grund länger zu bleiben.
Da sich auch die Bergführer, die mit zwei Gruppen auf den Glockner wollten, entschieden die
Tour abzubrechen, war die Entscheidung von Siegi sicher die richtige.
Somit ging es über die Lucknerhütte zurück zum Auto und ab nach Mitterdorf!
Leider hat es diesmal nicht sollen sein. Wir werden wieder kommen und wenn es Gott und
der Glockner will, dann werden wir auch diesen Gipfel bei schönem Wetter besteigen können!
Recht herzlichen Dank allen Verantwortlichen und Beteiligten für die Geduld,
die Disziplin und das Verständnis, wenn es einmal nicht geht!
Auch Nein-sagen zu können gehört ebenso zu einem guten Bergsteiger,
wie in verzwickten Situationen das Richtige zu entscheiden!