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13.02.2019
Die Idee eines European Green Belt wurde aus dem Projekt Grünes Band Deutschland übernommen, das den Grenzstreifen an der innerdeutschen Grenze für den Naturschutz zu sichern versucht. 2004 wurden auf einer internationalen Konferenz in Ungarn die Grundlagen für das „Grüne Band Europa“ gelegt.
Entstanden ist das Grüne Band durch den Bau des Eisernen Vorhangs, der Europa in zwei Blöcke teilte und vom Schwarzen Meer zur Adria, an der österreichischen und innerdeutschen Grenze vorbei zur Ostsee und im Norden über Finnland an das russische Eismeer führte. Als Eisernen Vorhang bezeichnete man die Grenzschutzanlagen der kommunistischen Länder, die Stacheldraht, Minen, elektrisch geladene Zäunen, Wachtürme usw. umfassten. Diese kilometerbreite, menschenleere Sperrzone wurde von tausenden Soldaten kontrolliert und durfte von niemandem betreten werden. Nur Flora und Fauna konnten sich an dieser „toten Grenze“ 40 Jahre lang ungehindert entwickeln, unbeeinflusst von menschlicher Hand.
Auch an den Grenzverläufen zu Österreich hatten die kommunistischen Nachbarländer im Norden (CSSR) und Osten (Ungarn) befestigte Sperranlagen errichtet. Die Staatsgrenze zu unserem nördlichen Nachbarn Tschechien entstand jedoch bereits 1918 zwischen den neu gegründeten Republiken Österreich und Tschechoslowakei. Böhmen gehörte vorher fast 500 Jahre lang zur österreichisch-ungarischen Monarchie. In aller Eile mussten an der tschechischen Grenze eine Reihe von Grenzübergängen mit Zollhäusern geschaffen werden, einige davon existieren heute noch auf österreichischer Seite. Für die Bewohner im grenznahen Bereich gab es eigene Passagierscheine, damit sie zu ihren Wiesen, Feldern bzw. am Sonntag zur Kirche gelangen konnten. Alle deutschsprachigen Ortsnamen in der Tschechoslowakei bekamen tschechische Namen.
Doch das schlimmste Schicksal traf die deutschsprachige Bevölkerung nach Ende des Zweiten Weltkrieges. 1945 wurde ihnen die tschechische Staatsbürgerschaft aberkannt und 1946 wurde sie von ihren Häusern und Höfen vertrieben. Mit Beginn der kommunistischen Ära ab 1948 wurden alle Häuser verwüstet und die Ortschaften im grenznahen Bereich zerstört.
Die Seniorengruppe des Alpenverein Linz begann ab 2017 einen Teil dieses Grünen Bandes an der oberösterreichisch-tschechischen Grenze zu erwandern. Die Wanderungen dauern 4 bis 6 Stunden und führen durch naturbelassene Landschaften, aber auch zu tschechischen Orten und Sehenswürdigkeiten. Die Wanderwege sind sehr gut markiert und mit verschiedenen Farben gekennzeichnet. Die Orientierung ist somit einfach, trotz der für uns schwierig zu verstehenden Ziele, die auch auf den Wanderkarten kaum zu finden sind.
Die Wanderungen finden großen Anklang, die Teilnehmerzahl an Donnerstagen beträgt regelmäßig über 40 Personen. Viele Seniorinnen und Senioren interessiert diese Gegend sehr, die sie meist nur aus Erzählungen, aber auch aus teilweise schmerzlichen Erinnerungen kennen. Allen gefällt dieses beschauliche Wandern durch unberührte, ja mystische Landschaften, das Bewundern seltener Pflanzen, kein Straßenlärm stört diese Stille. Alte Marterl und Bildstöcke säumen immer wieder den Weg. Auch das Auffinden zerstörter Ortschaften sowie die berührenden Erzählungen von Teilnehmern, die als Kinder dort gelebt haben, gehören zu diesen besonderen Erlebnissen.
Wir wandern auf den Nordwaldkammwegen klassisch, II und III sowie auf örtlich markierten Wegen bzw. Verbindungswegen. Angereist sind wir soweit dies möglich ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln und Zubringerbussen, manchmal mit Taxibussen.
An Dienstagen wurden bis jetzt folgende Wanderungen (5 bis 6 Stunden) durchgeführt:
An Donnerstagen wurden ab März 2018 einmal pro Monat folgende Wanderungen mit einer Wanderzeit von 4 bis 4,5 Stunden durchgeführt bzw. sind geplant: