27. - 30. Juni 2010 — Der König der Ostalpen ORTLER
Teilnehmer:
Robert Ferihumer, Manfred Dunzinger, Gerhard Huemer, Klaus Wolkerstorfer,
Reinhard Falkner;
1. Tag
Entgegen unserem ursprünglichen Plan, bereits am Samstag , den 26.6.2010 unsere Tour zu starten, reisten wir erst am Sonntag nach Sulden an. Aufgrund des schlechten Wetters der vorangegangenen Tage (viel Neuschnee) öffnete die Hintergrathütte erst an diesem Wochenende und so konnten wir noch nicht in Erfahrung bringen, ob der Grat schon begangen wird bzw. überhaupt aufgrund des Neuschnees möglich ist.
Nach der Ankunft in Sulden stiegen wir in ca. 2 Std. zur Düsseldorfer Hütte (2.727 m) an. Diese sollte am nächsten Tag unser Ausgangspunkt für unsere Akklimatisierungstour sein.
2. Tag
Um 6.40 Uhr starteten wir los. Unser Ziel für diesen Tag war eine Überschreitung vom Hohen Angelus (3.521 m) zur Vertainspitze (3.554 m), um uns für den Ortler ordentlich zu akklimatisieren. Außerdem hat man von der Düsseldorfer Hütte bzw. von der Vertainspitze einen herrlichen Ausblick auf Königsspitze, Zebru und Ortler!
In ca. 2,5 Std. erreichten wir den Hohen Angelus und stiegen anschließend über die Angelusscharte in ca. 2 Std. auf die Vertainspitze. Nachdem uns einige Schneefelder in den Kletterpassagen bzw. bei der Wegfindung doch einiges abverlangten und wir daher auch eine gänzlich neue Route im Abstieg wählten, vergönnten wir uns für die letzen Höhenmeter nach einem köstlichen Weizen die Hilfe des Kanzelliftes.
Zudem beschlossen wir, einen "Ruhetag" einzulegen und nicht sofort zur Hintergrathütte aufzusteigen, um bereits am nächsten Tag den Hintergrat zu ersteigen.
3. Tag
Nachdem wir uns in Sulden einquartiert hatten, wollten wir eigentlich mit der Seilbahn zur Schaubachhütte auffahren um anschließend die Eisseespitze zu ersteigen. Leider hatte diese Seilbahn im Gegensatz zu den anderen noch nicht geöffnet. Somit blieben uns herrliche Ausblicke auf den Hintergrat verwehrt und wir beschlossen, sofort zur Hintergrathütte (2.661 m) aufzusteigen. In ca. 2 Std. erreichten wird diese nach einer gemütlichen Wanderung und vergönnten uns einen entspannten Nachmittag.
4. Tag
Tagwache um 3.25 Uhr, Abmarsch um 4.10 Uhr. Im Lichte unserer Stirnlampen
bzw. im Mondlicht marschierten wir los. Anfänglich über einen Weg, dann über
Geröllfelder und Schneefelder führte uns die Route immer weiter empor, bis wir
die ersten Kletterpassagen des Hintergrates erreichten. Wir genossen herrliche
Gratkletterei (max. IV-), mehrmals durch Firnfelder unterbrochen und erreichten
so in ca. 6 Std. bei traumhaftem Wetter den Gipfel des Ortler (3.905 m)! Leider
zogen genau in dem Moment Wolken auf, als wir den Gipfel erreichten. So stiegen
wir bereits nach wenigen Minuten über den Normalweg wieder ab. Da auch der
Normalanstieg auf den Ortler einige Kletterpassagen aufweist, verlangte uns der
Abstieg noch einmal volle Konzentration ab und wir vergönnten uns erst bei der
Payerhütte (3.026 m) eine kurze Rastpause. Weiter ging es abwärts zur
Tabarettahütte (2.556 m), wo wir bei einem kühlen Weizen erfuhren, wer uns am
Vortag auf der Hütte Gesellschaft leistete bzw. mit uns an diesem Tag den
Hintergrat erstieg. Es waren die Südtiroler Skirennläuferinnen Denise Karbon und
Johanna Schnarf! Um ca. 17.00 Uhr kamen wir beim Auto an und nachdem die Kiste
"Forst", welche wir vor zwei Tagen im Bach eingekühlt hatten, noch immer da war,
feierten wir unseren Gipfelsieg mit einem kühlen Bier, bevor wir die Heimreise
antraten.
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