Sieben Berghungrige ließen sich vom prognostizierten Vormittagsregen nicht abhalten. Das Ybbstal empfing uns dann tatsächlich sehr feucht. Beim Start der Wanderung in Opponitz war glücklicherweise nur mehr leichtes Tröpfeln übrig. Während des Anstiegs auf einem steilen, dünn bewachsenen Waldrücken konnten wir erste Blicke in die Landschaft werfen. Bloß die Gipfel waren in dichten Hochnebel gehüllt. Nach 2,5 schweißtreibenden Stunden erreichten wir das Alpl, mit 1405m der höchste Punkt unserer Tour. Über die tolle Aussicht vom Ötscher über die steirischen Alpen bis zum Hintergebirge konnte leider nur theoretisiert werden. Wenigstens der weitere Weg zu den nächsten Hügeln war kurz zu erkennen. Nach einer Nahrungs- und Erholungspause überschritten wir den Hühnerkogel und den kleinen Schneekogel bis wir am großen Schneekogel den letzten Zirbengetränkvorrat genossen. Beim Abstieg war die Annahütte am Bauermboden (wie vermutet) nicht geöffnet. Die versprochene Wetterbesserung begleitete uns am letzten Teil des markierten Rückwegs und nach etwas mehr als 5 Stunden verlockte der inzwischen angenehme Frühsommertag beim Parkplatz zum baden. Der schwierigste Teil war die Suche nach einem Lokal mit warmer Küche, was uns erst am Ortsrand von Waidhofen gelang. Nach der Heimfahrt luden die "Kitzis" zu einer Nachbetrachtung auf ihre Terrasse, wofür wir uns herzlich bedanken. Ein überraschender Regenschauer bescherte uns auf der Flucht ins Esszimmer noch ein paar Höhenmeter zu den bereits absolvierten 1050.
Josef Gabriel