Geplant war die Tour von Sonntag, 31.Juli bis Donnerstag, 4.August.
Durch die
schlechte Wetterprognose verschoben wir die Tour um einen Tag, von den
ursprünglich 7 angemeldeten Personen blieben nur mehr 4 übrig.
Am Montag, 1.8.2016 verzögerte sich die Anreise nach Vent (1896m) durch einen
langen Stau wegen eines Unfalles im Ötztal. Inzwischen hatte sich das Wetter
etwas gebessert, sodass wir im Trockenen nach 2 Stunden Aufstieg die
Martin-Busch-Hütte (2501m) erreichten. Trotz gegenteiliger telefonischer
Auskunft des Hüttenwirtes konnten wir auch für die zusätzliche Nacht von
Donnerstag auf Freitag gleich bei der Ankunft die Lager reservieren. Nicht
zufrieden waren wir mit der Halbpension - Frühstücksbuffet für 13€ sehr
dürftig, Abendessen im Vergleich zu à-la-carte-Essen zu teuer.
Am Dienstag gingen wir bei wechselhafter Bewölkung auf den Similaun (3606m), am
Gipfel gab es sogar einen kurzen Schneeschauer. Da wir bereits Mittag wieder
bei der Similaunhütte angelangt waren, bestiegen wir noch zu dritt den
Hauslabkogel (3403m) und kamen somit auf gut 1600 Hm.
Am Mittwoch war das Wetter strahlend schön und warm, wir nahmen uns daher mit
dem Schalfkogel eine etwas längere Tour vor. Der Aufstieg begann mit einem
Abstieg über 200Hm zum Schalfbach, führte uns dann knapp 3 km flach talein,
weiter auf Steigspuren steil in ein wunderschönes, einsames Hochkar hinauf, wo
wir jedoch wegen des massiven Gletscherrückganges bei einer ca. 10 m hohen
äußerst brüchigen Steilstufe (auf ca. 3250m) umdrehen mussten.
Am Donnerstag gab es am Morgen noch klaren Himmel, doch bereits am Vormittag
zogen die ersten Wolken auf und verhüllten ab Mittag zeitweise die Gipfel. Wir
bestiegen auf markiertem Weg den Saykogel (3360m), weiter ging es über den
Gletscher zum Hauslabjoch hinüber und von hier über einen steilen Felsgrat auf
die Fineilspitze (3516m). Am Abend erfuhren wir, dass der Hüttenweg nach Vent
wegen Steinschlag gesperrt wurde.
Am Freitag beratschlagten wir nach dem Frühstück, wie wir ins Tal gelangen
könnten. Die Option "Übergang über den Saykogel zum Hochjoch-Hospiz und
weiter Abstieg nach Vent" erschien uns wegen des Schlechtwetters (Regen
bzw. ab ca. 2700m Schneefall, oben eisiger Wind und sehr schlechte Sicht) nicht
machbar. So entschlossen wir uns für die von den Wirtsleuten angesprochene
zweite Option "Abstieg nach Südtirol". Zuerst mussten wir 500 Hm zur
Similaunhütte aufsteigen und dann 1300 Hm nach Vernagt im Schnalstal absteigen,
wo wir zu Mittag ohne Probleme, nur etwas durchnässt, ankamen. Von hier brachte
uns ein Bus nach Meran, wo wir zunächst festsaßen, da die Straße ins
Passeiertal wegen Vermurungen gesperrt war. Erst nach über 1 Stunde Wartezeit
fuhr wieder ein Bus, allerdings nur mehr bis St. Leonhard, der Anschluss-Bus
war bereits eine Viertelstunde vorher abgefahren. Zum Glück konnten wir jedoch
sofort ein Taxi organisieren, das uns übers Timmelsjoch nach Obergurgl und
weiter nach Vent brachte, wo wir schlussendlich um ca. 18 Uhr eintrafen. Statt
normal ca. 1,5 Stunden Abstieg benötigten wir somit gut 9 Stunden.
Nach einem Abendessen in Sölden erreichten wir durch teils zähfließenden Verkehr auf der deutschen Autobahn erst nach Mitternacht etwas übermüdet unsere Heimat.
lg Peter Simader